Meditationen für skeptische Zeitgenossen

Buchvorstellung - 22.02.2016


Magnus Striet
Gottes Schweigen
Auferweckungssehnsucht – und Skepsis

 

Ostfildern: Grünewaldverlag 2015
160 Seiten, 14.99 €
ISBN 978-3-7867-3033-0

 

Meditationen für skeptische Zeitgenossen zur Auferstehung, verbunden auch mit der Frage nach Gott und dem Leid.

Den Ausgangspunkt dieses Buches bildet der Karsamstag, der Tag, an dem die Christen die Stille aushalten müssen, die auf den Todesschrei Jesu ("Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?") folgte. Dieser Tag lässt Striet fragen: Wo ist Gott? Und wo bleibt Er? Diese Fragen stehen im Zentrum der biblischen Gottesfrage, betont er. Doch über die Interpretation des Kreuzestodes als Sühnetod für die Schuld der Menschen seien sie aus dem Blick geraten. Vielen Menschen stelle sich daher die Frage, wie sie an einen Gott glauben sollen, der ein solches Opfer fordere, um sich mit den Menschen zu versöhnen? Striet sucht meditierend nach Wegen und Denkweisen, der Skepsis gegenüber Gott zu begegnen und die Auferstehungshoffnung so zu begründen, dass sie nicht in den Verdacht gerät, wenig mehr zu sein, als eine "spirituelle Nebelkerze". Dazu setzt er sich mit dem Zusammenhang von Kreuzestod und menschlicher Schuld auseinander, mit der Frage nach Gott und dem Leid sowie der damit verbundenen Erfahrung des Schweigens Gottes. Außerdem diskutiert er, ob es grundsätzlich legitim sein kann, sich selbst das Leben zu nehmen - und kommt in einer sehr differenzierten Argumentation zu dem Schluss, dass Gott dem Menschen wohlmöglich nicht nur die Freiheit zu leben, sondern auch die zu sterben gegeben habe. - Striets Überlegungen werden nicht nur auf Zustimmung stoßen, doch das ist auch nicht Sinn der Sache. Er schreibt und argumentiert, um Gott wieder ins Spiel, das Gespräch über Gott wieder in Gang zu bringen. Wo bleibt Gott - in unserer Gesellschaft? Striet, der an der Uni Freiburg zu Grundfragen der Theologie forscht, legt eine streitbare, zum Gespräch anregende, alles andere als fertige oder gar endgültige Antwort vor. An zeitgenössischer Theologie interessierten Leser/innen ab mittleren Beständen empfohlen.

Christoph Holzapfel


Quelle: www.borromedien.de

 

(BW)



 

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