Bräuche und Traditionen im Advent und an Weihnachten

Buchvorstellung - 11.11.2015



Rita Efinger-Keller
Himmelsduft und Sternenlicht
Neue Ideen für Advent und Weihnachten

 

Ostfildern: Patmos 2015
96 Seiten, 14.99 €
ISBN 978-3-8436-0689-9

 

Ob alle Ideen in dieser Neuerscheinung wirklich neu sind? Nein, eigentlich nicht. Ganz im Gegenteil sind viele Anregungen enthalten, die auf christliche Traditionen und Bräuche verweisen, die weithin vergessen sind, die nicht dem Üblichen der Vorbereitung des Festes und der Gestaltung der Feiern entsprechen. Der Aufruf, Maß zuhalten z.B. bei der Auswahl der Menge weihnachtlicher Dekoration oder der Hinweis, dass es nicht auf die schiere Flut an Geschenken ankommt, sondern Nahestehenden eine persönliche Freude zu machen, gehört nicht zum Üblichen. Manche Abschnitte wollen wohl ganz bewusst eine Rückbesinnung sein auf das, was das Weihnachtsfest im Inneren bestimmt.

 

Zu den alten Bräuchen, die wieder mit Leben erfüllt werden, gehören die „Herbergs-Muttergottes“, die Raunächte, das Sternsingen. Das Lied „Maria durch ein Dornwald ging“ wird mit einfachen, kindgerechten Darstellungen neu erschlossen, um darin das Verständnis für das Leben der Gottesmutter zu wecken. Symbole, die auch in unseren säkularen „Weihnachtsfeiern“ zur Grundausstattung gehören, werden wieder ihrem eigentlichen Sinn zugeführt: Der Adventskranz ist vom Ursprung her keine grellbunte Deko sondern als Kranz Symbol der unendlichen Liebe Gottes, dessen vier Kerzen die Sehnsucht nach dem Kommen des Gottessohnes ausdrücken. Der Weihnachtsbaum war ursprünglich ein Zeichen des Lebens mitten im kalten und dunklen Winter, in dem die Natur wie erstorben schien. Strohsterne erinnern an das Stroh in der Krippe und den Stern, der den Hirten und den Weisen aus dem Morgenland zeigte, wo das Kind zu finden sei. Für die Zeit nach Weihnachten erinnert die Autorin an den Brauch, sich die Weihnachtskrippen in der Umgebung anzuschauen.

 

Rita Efinger-Keller hat ihr neues Buch in fünf Abschnitte eingeteilt: „Weihnachtswege“, „Zeichen und Wunder“, „Alle Jahre wieder“, „Familienzeit“ und „Weihnachten – für mich“. Die Kennzeichnung der einzelnen Abschnitte mit Symbolen erlaubt eine rasche Einordnung in „Ruhig werden“, „Spielen und Bewegen“, „Lesen und Vorlesen, „Miteinander sprechen“ usf. Die Back-, Bastel- und Malvorschläge sind gut durchdacht, die Texte eingängig und die Illustration sehr ansprechend.

 

Die Neuerscheinung eignet sich nicht nur für Erwachsene, die die Advents- und Weihnachtszeit bewusst mit Kindern christlich begehen möchten, sondern auch für Religionslehrerinnen und -lehrer der Grundschule, die aus dem Fundus für ihren Unterricht schöpfen können – ihnen sei die Anschaffung empfohlen!

 

Barbara Wieland