Bernd Mönkebüscher
… und sie wickelte ihn in Lumpen und Liebe
Neue Blicke auf Weihnachten
Würzburg: Echter Verlag 2014
80 Seiten, 8.90 €
ISBN 978-3-429-03742-0
Weihnachten: ist das Spekulatius Anfang September, geschmückte Weihnachtsbäume in den Straßen Mitte November und „Stille Nacht“ in den Geschäften spätestens Anfang Dezember, garniert mit rotnasigen Rentieren, glitzernden Hirschen und Weihnachtsmännern oder –frauen? Wohl kaum. Nun könnte man auf stärker christliche orientierte Bräuche hinweisen, auf Krippenlandschaften, Krippenspiele, Sternsinger etc. So gut sie gemeint und gemacht werden und wieviel (Glaubens-)Freude sie bereiten, sie sind ebenfalls nicht Weihnachten.
Um es direkt zu benennen: der Autor Bernd Mönkebüscher, Pfarrer aus Hamm, will uns das Weihnachtsfest nicht verleiden. Er will in uns den Gedanken ganz tief einpflanzen, dass alle diese Zeichen, Worte und Bilder nicht das Ziel sind, sondern Hinweise auf den, der sein Leben auf Erden in einem kargen Stall von Bethlehem begonnen hat, um den Weg bis zum Kreuz zu gehen, der gestorben und auferstanden ist: Jesus Christus. Mönkebüscher geht es darum, zu sagen, dass die Botschaft des Evangeliums in jedem einzelnen Christen lebendig werden möchte. Mitnichten ist es am 27. Dezember mit Weihnachten vorbei, ganz im Gegenteil: es beginnt gerade erst.
Bedenkend, dass nicht alle Menschen an Weihnachten von innerem Glück überflutet werden, dass Leid und Trauer nicht durch Weihnachtslieder verschwinden, fasst er in Worte, was in solcher Situation neues Leben, Menschwerdung, bedeuten kann: nicht/ dass alle Abgründe/ geschlossen wären/ überbrückt/ sind sie // nicht/ dass alle Finsternis/ verschwunden wäre/ erleuchtet/ ist sie // nicht/ dass alle Ängste/ genommen wären/ getragen/ sind sie.
Der Titel „Lumpen und Liebe“ versucht zu erfassen, worum es im Weihnachtsgeschehen geht: die Armut der Geburt des Gottessohnes im Stall, die Sendung zu den Geringen und am Rande Stehenden und die unbedingte Liebe Gottes zu den Menschen. Das Buch sei allen empfohlen, die zwar gerne Kerzenlicht, Weihnachtsbaum und Geschenke mögen, dies aber nicht für die eigentliche Botschaft des Weihnachtsfestes halten. Wer Hinweise erhalten möchte, was es bedeuten kann, das Wort Jesu Christi im eigenen Leben Fleisch werden zu lassen – Inkarnation jetzt! – möge zu dieser Lektüre greifen.
Barbara Wieland