Buchtipp: Armut in Deutschland

Buchvorstellung - 09.10.2012

Adelheid Wedel
Armut hier und heute
Ein Deutschlandreport

Leipzig: Militzke Verlag 2012
208 Seiten, 19.99 €
ISBN 978-3-86189-851-1


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Verlagsinformation

Nicht nur überleben, sondern leben
Die Armut in Deutschland wächst. Betroffen sind Arbeitslose, aber auch für Erwerbstätige steigt das Armutsrisiko. Die Journalistin Adelheid Wedel zeigt in ihrem neuen Buch, was dies für den Einzelnen bedeutet theoretisch und ganz konkret.

Sie führte Interviews mit Menschen, die in unterschiedlicher Weise betroffen sind: Neben der 1-Euro-Jobberin kommt eine freischaffende Künstlerin zu Wort, eine alleinerziehende Mutter kennt andere Facetten von Armut als ein Student, der es schwer hat, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Dem Eintritt ins Rentenalters folgen häufig finanzielle Sorgen.
Mut machen jene Betroffene, die aufzeigen, wie es trotz prekärer finanzieller Verhältnisse gelingen kann, Zuversicht und Perspektive zu wahren, und damit sozialer Ausgrenzung und Resignation zu entgehen. Gleichzeitig werden jedoch auch die Grenzen im Kampf gegen Armut als Schatten, der sich schlimmstenfalls auf alle Lebensbereiche legt deutlich.

Das Besondere am B uch: es findet ein Perspektivenwechsel statt. Ein Kulturwissenschaftler, eine Lehrerin, eine Psychologin, ein Rechtsanwalt, ein Künstler und ein Arzt denken darüber nach: Ist jemand, der alles, auch seine Informationsquellen reduzieren muss, noch in der Lage, am demokratischen Diskurs einer Gesellschaft mitzuwirken? Immer wieder geht es um das Wechselverhältnis zwischen Geld, Arbeit und persönlicher Zufriedenheit. Vorschläge für eine Politik, die eine freiere Entfaltung ermöglichen könnte, kommen u. a. vom Unternehmer Götz Werner, der auf sein vieldiskutiertes Modell des bedingungslosen Grundeinkommens verweist. Gedanken von Philosophen und Literaten aus Vergangenheit und Gegenwart erweitern den Blick auf ein (leider) aktuelles Thema. Adelheid Wedel (Jahrgang 1944) hat Journalistik in Leipzig studiert und als Redakteurin zuerst für das DDR-Radio und Fernsehen bzw. die Nachrichtenagentur adn in Berlin gearbeitet. Adelheid Wedel verbrachte lange Zeit in Kairo, war später Kulturredakteurin beim ‘Sonntag’ und arbeitet nun vorwiegend für Deutschlandradio Kultur. Friedrich Schorlemmer, geboren 1944 in Wittenberge/Elbe, aufgewachsen in der Altmark. Studium der Theologie, 1978 - 92 Dozent am Evangelischen Predigerseminar und Prediger an der Schlosskirche in Wittenberg, seit 1992 Studienleiter an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt in der Lutherstadt Wittenberg. 1989 erhielt er für sein Wirken die Carl-von-Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte und 1993 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. 2009 wurde Friedrich Schorlemmer mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Götz W. Werner ist Gründer, Gesellschafter und Aufsichtsratmitglied der dm Drogeriemärkte, deren Geschäftsführer er 35 Jahre lang war. Seit 2003 leitet er das Interfakultative Institut für Entrepreneurship an der Universität Karlsruhe. Er ist Träger zahlreicher Auszeichnungen. Seit vielen Jahren setzt sich Werner öffentlich für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein.

Quelle: www.borromedien.de


(BW)