Der andere Advent
Kalender für die Advents- und Weihnachtszeit 2011/12
hg. vom Verein Andere Zeiten e.V.
Fischers Allee 18
22763 Hamburg
www.anderezeiten.de
Halten Sie mit uns Ausschau nach dem Kind, das Weihnachten geboren wird! Der Kalender Der Andere Advent begleitet Sie dabei vom Vorabend des ersten Advents bis zum 6. Januar mit berührenden Texten und Bildern. Zur Ruhe kommen, nachdenken, schmunzeln, meditieren – in diesem Jahr sind Texte von Paul Gerhardt, Dorothee Sölle, Konstantin Wecker, Eva Strittmatter und vielen anderen mit dabei.
wenn
gottes kind kommt
von norden oder süden
osten oder westen
auf berge, in städte, ans meer
dann wird es zeit
die türen zu öffnen
weit offen
die herzenstür
Zwölf Minuten täglich – nur für Sie. Gönnen Sie sich diese Zeit, um einen anderen Advent zu erleben! Texte, die zu Herzen gehen, Bilder, die Weite zeigen – Der Andere Advent verbindet die adventliche Botschaft mit norddeutschem Gepräge. Klar in der Aussage und doch berührend.
Hunderttausende Menschen machen mit - zwischen Büsum und Biberach, Elb-Sandsteingebirge und Schwarzwald, sogar in Kanada und Tansania. Alle sind miteinander unterwegs. Auch wenn die Zugänge verschieden sein mögen: Einer liest den Anderen Advent am Morgen nach dem Aufstehen und nimmt einen Richtungsweiser mit in den Tag. Eine andere freut sich auf behagliche Minuten im Sessel am Abend.
Wenn das Meer all seine Kräfte anstrengt, so kann es das Bild des Himmels gerade nicht spiegeln; auch nur die mindeste Bewegung, so spiegelt es den Himmel nicht rein; doch wenn es still wird und tief, senkt sich das Bild des Himmels in sein Nichts.
(Sören Kierkegaard)
Sonntage sind besondere Ankerplätze im Dezembertrubel. Deshalb haben wir mit Ihnen an den Sonntagen etwas Besonderes vor. Wir laden Sie ein, mit uns den Charakteren der Weihnachtsgeschichte zu folgen: Maria, Josef, Herodes, der Engel und andere erzählen von ihrer Situation auf der Schwelle zu einem neuen Leben. Wie mögen sie gefühlt, wovor sich gefürchtet haben?
Josef
Jetzt bin ich dran. Muss mich kümmern. Eigentlich wollten wir zurück nach Nazareth, sobald das Kind die Reise verkraften könnte. Wir brauchen ein Zuhause. Und außerdem wartet meine Werkstatt.
Stattdessen müssen wir weiter. Es war genau wie damals, als ich von der Schwangerschaft erfuhr. Ein Traum, und trotzdem war ich wach und klar. Hab jedes Wort im Kopf. Es geht um das Kind. Wir sollen fliehen, bis nach Ägypten – in eine andere Welt. Ich verstehe das alles nicht. Aber ich muss es schaffen! Gott baut auf mich. Das reicht.
Dieser Stall hat uns geborgen. Hier habe ich das Wunder des Lebens erfahren. Draußen wartet die Welt. So gehen wir in eine neue Richtung. Geh mit, Gott!
Die Adventszeit ist geheimnisvoll. Sie macht Erinnerungen lebendig, spricht unzählige Emotionen an. Für uns gehören Stille und Meditation genauso dazu wie Lachen, Nachdenken, Träumen, Traurigsein und Vorfreude.
Schmunzeln Sie mit uns über einen ganz anderen Nikolaus, lassen Sie sich von einem ungewöhnlichen Tortenrezept inspirieren, testen Sie Ihren Lesefinger und entdecken Sie echte Freunde.
Als Kind dachte ich, die Linzer Torte heißt so, weil man immer wieder in die Kuchendose linst, um festzustellen, ob sie schon mürbe geworden ist. Die Torte gab es bei uns traditionell als Nachtisch beim Weihnachtsessen. Und so wurde das wochenlange, sehnsüchtige Warten auch immer ein Warten auf Weihnachten. Mit dem Backen der Torte beginnt heute noch für mich der Advent. Ein halbes Pfund Mehl, ein halbes Päckchen Backpulver und ein Viertelpfund gemahlene Haselnüsse kommen in die Schüssel und werden gut gemischt. Ein halbes Päckchen Butter habe ich schon vorher aus dem Kühlschrank geholt, schön weich ist sie jetzt. Mit dem Esslöffel zähle ich ab: acht Esslöffel Zucker, ein Esslöffel Zimt, ein halber Esslöffel Kakao, ein Esslöffel Öl und zwei Esslöffel Kirschwasser. Dazu noch ein Ei und eine halbe Messerspitze Nelken, alles ab in Schüssel. Mit den Händen knete ich einen festen, duftenden Teig, der eine Stunde ruhen muss. Nun rolle ich zwei Drittel des Teiges aus und lege den Boden von Mamas alte Springform damit aus. Aus einem Teil des letzten Drittels forme ich den Rand und drücke ihn gut fest. Nun kommt das Beste: Mit einer Ausstechform mache ich aus dem Rest so viele Teigsterne wie möglich, das durfte ich schon als kleines Kind. Jetzt noch den Boden mit Pflaumenmus bestreichen, die Sterne darauf auslegen, mit einer Mischung aus Eigelb und Sahne bestreichen und ab in den Ofen damit. Bei 200 Grad muss die Torte nun eine knappe Stunde backen. Wenn sie ausgekühlt ist, kommt sie in eine Blechdose und kann bis zu vier Wochen an einem kühlen Ort lagern. Mit ihrem Duft von Zimt und Zwetschgen hole ich mir Anfang Dezember die Vorfreude aufs Fest in die Küche. Und linse genauso sehnsüchtig wie damals in die Kuchendose, bis endlich Weihnachten ist. (Misha Leuschen)
Ab dem 26. November wird es auf der Internetseite www.anderezeiten.de/unsere-aktionen/der-andere-advent/die-redaktion/ ein Adventsforum geben, in das Sie Ihre Gedanken, Ihre Anregungen, Lob und Kritik schreiben können. Die Redaktion Der andere Advent freut sich aber auch, wenn Sie einen Brief oder eine E-Mail schicken (Adresse auch für die schriftliche Kalenderbestellung vgl. oben. Die übliche Bestellform ist das Internet ).
Quelle: http://www.anderezeiten.de/unsere-aktionen/der-andere-advent/
(BW)