Erweiterte Formen des Bibliolog

Buchvorstellung - 18.02.2011

Uta Pohl-Patalong
Maria Elisabeth Aigner
Bibliolog
Impulse für Gottesdienst, Gemeinde und Schule.
Band 2: Aufbauformen


Stuttgart: Kohlhammer 2009
118 Seiten, € 20,00
ISBN 978-3-17-020921-3 Pick It!

Der Bibliolog ist eine völlig eigenständige Variante des Bibliodrama. Er wurde vor etwa 25 Jahren vom jüdisch-nordamerikanischen Psychodramatiker Peter Pitzele – ganz unabhängig von der europäischen Bibliodrama-Szene – in Anlehnung an die Midrasch-T

Pohl-Patalong, eine der Protagonistinnen der Methode in Deutschland, legt mit der nun zweibändigen Neufassung ihres ersten Bibliolog-Buches von 2007 eine fundierte, zugleich theologisch reflektierte und praxisnahe Einführung (Band 1) in die Methode samt einer vertiefenden Erweiterung (Band 2) vor.

Band 1 enthält u.a. eine Einführung in Wurzeln und Geschichte, die Erläuterung der praktischen Schritte, eine Diskussion von Überschneidungen mit und Abgrenzungen zum Bibliodrama, hermeneutische Reflexionen. Schließlich auf etwa 60 Seiten Bibliolog-Beispiele von 13 Praktikern aus verschiedensten Handlungsfeldern vom Sonntagsgottesdienst bis zur Seniorenarbeit und vom Religionsunterricht bis zu Exerzitien. Also: ein ideales Buch, sich über den Bibliolog zu informieren – z.B. vor einer Kursteilnahme oder auch ganz unabhängig davon. Und für Kursteilnehmer ein Repetitorium, das alles Wichtige noch einmal kompakt versammelt. Allerdings: für diejenigen, die den Bibliolog selbst praktizieren möchten, kann und will dieser Einführungsband das lebendige Erlernen der Methode in einem etwa viertägigen Seminar keinesfalls ersetzen.

Band 2 setzt Band 1 voraus – bzw. eine elementare Kenntnis des Bibliolog. Er stellt erweiterte Formen des Bibliolog vor (mit nicht-erzählenden Texten, mit Objekten u.a.m.), bietet Beispiele dazu, reflektiert ausführlich die mit der Bibliologarbeit verbundenen Haltung – gegenüber den Menschen, gegenüber den Texten – und damit die spirituelle Dimension. Ein letztes Kapitel beschäftigt sich mit Bibliologen zu Themen ohne Textgrundlage – an den Beispielen "Altarraum-Erkundung" (mit Theologie-Studierenden), "Bibliolog-Erkundung" (als Metareflexion mit Bibliolog-Praktizierenden) und "Spannungsfeld Theologie und Kirche" (im Rahmen einer Mentoring-Gruppe für junge Theologinnen im Feld der Wissenschaft). Band 2 wird also vor allem für erfahrene Bibliolog-Praktizierende interessant sein, die ihren Umgang mit dem Bibliolog kreativ erweitern möchten.

Reinhold Reck (2010)

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Katholisches Bibelwerk e.V. Stuttgart