Nachschlagewerk Papsttum

Buchvorstellung - 04.07.2011

Herders Lexikon der Päpste
Redaktion Bruno Steimer

Freiburg u. a.: Verlag Herder. 2010
334 Seiten m. 30 SW-Abb. 12,95 €
ISBN 978-3-451-06200-1

Auf der Grundlage der 3. Auflage (1993-2001) des „Lexikon für Theologie und Kirche“ (LThK) wurde die vorliegende Taschenbuchausgabe des 2001 erstmals veröffentlichten Hardcover-Titels nun in einer überarbeiteten, aktualisierten Fassung vorgelegt.
 

Wenn auch der damalige Titel „Lexikon der Päpste und des Papsttums“ jetzt auf die Päpste eingeschränkt erschien (warum eigentlich?), so blieb doch seine Aufgliederung in einen „Personenteil“, in dem alle Päpste von Petrus bis Benedikt XVI., die Gegenpäpste und auch die angebliche Päpstin Johanna aufgeführt werden, und einen „Sachteil“ erhalten. In Letzterem sind die wichtigsten auf das Papsttum bezogenen geografischen (z. B. Rom, Lateran, Avignon), kirchenrechtlichen (z. B. Papstwahl, Jurisdiktionsprimat), organisatorisch-institutionellen (z. B. Apostolische Signatur, Römische Kurie) und systematisch-theologischen (z. B. Unfehlbarkeit) Stichworte enthalten und behandelt. Es werden hier also viel gefragte Informationen über die Kurie im weitesten Sinne geboten. Soweit notwendig, werden dabei einzelne umfassendere Begriffe detaillierter und auch von verschiedenen Fachautoren behandelt, z. B. Papst, Papsttum, Petrusamt, Konzil. Ergänzt werden die einzelnen Abhandlungen in beiden Teilen durch ausgewählte Quellen- und Literaturhinweise. Ein notwendiges Abkürzungsverzeichnis ist dem Band ebenso vorangestellt wie eine Auswahlbibliographie und eine Papstliste von Petrus bis Benedikt XVI.

Auch die Taschenbuchausgabe verbindet wie ihr Vorläufer ein Personen- und Sachlexikon, das von der hohen wissenschaftlichen Qualifikation des LThK profitiert und sich zugleich durch die Aktualisierung auf dem neusten Stand der Forschung befindet. Es ist eine ideale kurzgefasste Informationsquelle, ein Nachschlagewerk über fast alles, was sich auf das Papsttum bezieht – keineswegs nur für Fachleute, sondern für alle an aktuellen Fragen des Papsttums interessierte Leserinnen und Leser.

Bernhard Merten

Quelle: Eulenfisch Literatur 4 (2011), Heft 1, S. 30.