Werner Trutwin
Fundgrube Wege des Glaubens
Religion Sekundarstufe I. Jahrgangsstufe 7/8
Düsseldorf: Patmos Verlag. 2003
208 S., ill., € 19.90
ISBN 3-491-75722-3
Seit einem Jahr liegt das völlig neu bearbeitete Unterrichtswerk für die Sekundarstufe I – Zeit der Freude, Wege es Glaubens, Zeichen der Hoffnung – aus dem Patmos Verlag vor (vgl. Rezension in: INFO 3/2003, S. 195). Die erstmals 1983 erschienene Ergänzung: Fundgrube erfährt eine völlig neue Bearbeitung, die z.T. bereits abgeschlossen ist. Aus dem ursprünglich eine
Die beiden ersten Bände, Fundgrube Zeit der Freude und Fundgrube Wege des Glaubens, sind bereits erschienen. Der dritte Band: Fundgrube Zeichen der Hoffnung folgt in Kürze. Die Neubearbeitung ist auch deswegen notwendig geworden, weil ebenfalls die entsprechenden Schülerbände die Veränderungen der letzten Zeit im Verhältnis der jungen Generation zu Glaube, Christentum und Kirche berücksichtigen mussten und auch berücksichtigt haben. Wie bekannt, kann man, von Ausnahmen abgesehen, kaum noch ein solides Grundwissen über religiöse Inhalte voraussetzen, ganz zu schweigen von einer engagierten Teilnahme in einer kirchlichen Gemeinde. Auch die Selbstverständlichkeit einer christlich geprägten Gesellschaft ist so nicht mehr gegeben. Dieser Situation gerecht zu werden, spürt man deutlich an den angebotenen Materialien.
Den Hauptteil bilden Texte der verschiedensten Art wie Erzählungen, „Gedichte, biographische Texte, historische Quellen, Fallbeispiele, Sachinformationen, Aphorismen, Meditationen, Gebete“ und andere. Die eingefügten bildlichen Darstellungen sind zwar „nur“ in schwarz-weiß wiedergegeben, was in vielen Fällen auch dem Original entspricht, ansonsten aber nicht als gravierender Mangel angesehen werden muss. Nicht überrascht die Zuordnung der Texte und Bilder zu den Kapiteln in den Schülerbänden. Diese Zuordnung ist aber nur eine sehr lose. So liegt hier eine gute Mischung zwischen ergänzenden Materialien zu einzelnen Themen und eine allgemeine Materialsammlung vor. Querverweise zu anderen Stellen innerhalb eines Kapitels, auf Themen im Schülerbuch, aber auch – am Schluss jeden Bandes – Kapitel übergreifend bieten eine weitere Anregung zur freien Benutzung des Angebotenen. Im zweiten Band fehlen auch nicht Hinweise auf den Vorgängerband. Diese auch in den Schülerbänden vorhandene Verzahnung ist ebenfalls im noch fehlenden dritten Band zu erwarten und erhöht den praktischen Wert dieses Gesamtwerkes. Eine gute Hilfe bei der Suche nach geeigneten Texten sind die knappen Inhaltsangaben zu Beginn eines jeden Textabschnittes. Man kann sich dadurch sehr oft bei der Suche die Lektüre des ganzen Abschnittes ersparen. In den meisten Fällen sind auch gleich entsprechende Fragen angefügt. Gedichte und graphische Darstellungen werden kommentarlos wiedergegeben. Nur die Titel der Bilder oder wenn ein erklärender Satz zum Verständnis gehört, sind diese angegeben. So wäre die Darstellung eines Geistlichen(?), von Blitz und Donner bedrängt, unverständlich ohne den Schriftzug: „Ich wollte sowieso gerade beten!“ Die Bandbreite des Angebotes sei am Thema: Weihnachten – in Fundgrube Zeit der Freude – aufgezeigt: Unter den neun Texten finden wir eine Nacherzählung à la Waggerl, ein nachdenklich stimmendes Gespräch unter Tieren mit der Frage, ob die Menschen auch an die Hauptsache, nämlich an das Kind in der Krippe, denken, eine Überlegung über den Sinn und Unsinn von Weihnachtsgeschenken, aber auch das Kind in der Krippe mit dem „Antlitz eines Mannes, an dessen Kinn ein Bart wächst, auf dessen Kopf die Dornenkrone drückt und über dessen Wangen Blut und Schweiß laufen.“ Man muss je nach Situation die Auswahl treffen.
Jedem Band ist eine Einleitung vorangestellt mit Hinweisen zum Konzept und zum Aufbau des jeweiligen Bandes. Es schließt sich eine Information: „Methoden zum Umgang mit den Materialien(Texten)“ an, die sehr viel Bekanntes enthält, aber als Zusammenfassung doch auch ihren Wert hat. Wer gerne Texte unterbricht, um mit den Schülerinnen und Schülern einen eigenen Schluss zu gestalten, erhält manchmal einen Hinweis, an welcher Stelle die Unterbrechung sinnvoll erscheint – eine, wie die Erfahrung zeigt, gute Methode, das Interesse der Schülerinnen und Schüler zu wecken.
Helmut Bahr
Quelle: Informationen für Religionslehrerinnen und Religionslehrer Bistum Limburg 33 (2004), Heft 1, S. 47f.