Ausdrucksstarke Gebete von Jugendlichen für Jugendliche
Buchvorstellung - 08.05.2009
Bernhard Sill und Reinhard Kürzinger
Jugendgebetbuch
Fotos von Anselm Spring.
München: Pattloch Verlag GmbH & Co. KG 2005
144 Seiten, € 7,90
ISBN 3-629-01085-7
Freecall to Heaven – Gespräche zwischen Himmel und Erde: Mit diesem Verständnis von Beten kommt ein faszinierendes Gebetbuch im handlichen Taschenformat daher. Bernhard Sill, Hochschullehrer und bekannter Religionspädagoge und Pfarrer Reinhard Kürzinger haben sich mit jungen Menschen in Workshops an die Kunst des Betens gemacht, sich im „Herz-Werk“ (R. M. Rilke) des Betens geübt.
Dann fassten die jungen Leute den Plan, ein selbst geschriebenes Gebetbuch herzustellen. Ergebnis ist eine Anthologie voller bewegender, manchmal provozierender, manchmal meditativer Texte – alle aber offenbaren die ehrliche Suche nach Gott: „Ich möchte glauben, komm mir doch entgegen!“ Das Verlangen nach Sinn und Wahrhaftigkeit, nach Identität, die Furcht vor nicht gelebtem Leben spricht aus den Gebeten der jungen Autor/innen: „… wieder und wieder ziehe ich mich zurück ins Planhaus meiner Gewohnheit und vergesse Deine Außergewöhnlichkeit in mir.“ In diesem Buch kommen junge Menschen selbst zu Wort: Das garantiert eine jugendgemäße Sprache.
In ebenso beeindruckender Weise greifen die Fotos des international renommierten Fotografen Anselm Spring die Gebetstexte auf. Ausdrucksstark dokumentieren sie, wie vielfältig und immer wieder überraschend Menschen ihrem Glauben Gestalt verleihen. Sie zeigen gleichzeitig Springs eigene Begeisterung für die Kraft des religiösen Lebens. Ergänzt wird das außergewöhnliche Gebetbuch durch eine spannend geschriebene Hinführung zum Gespräch mit Gott, in deren Zentrum die Antwort auf die Frage nach dem „Warum“ des Betens steht: Beten befähigt zur Liebe. Den Autoren ist hier ein Gebetbuch gelungen, das unter die Haut geht und in seiner religiösen wie ästhetischen Ausdruckskraft ein Wegweiser nicht nur für junge Menschen sein kann.
Für Jugendliche.
Dieses Buch wird von der Jury des „Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises 2006“ besonders empfohlen.
Quelle: Deutsche Bischofskonferenz, Arbeitshilfe 200 (2006), S. 15.