Jutta Richter
Der Anfang von allem
München: Carl Hanser Verlag 2008
104 Seiten € 12,90
ISBN 978-3-446-23069-5
Wenn der Mond „rund und gelb ist ... und diesen stummen Schrei ausstößt“, dann spricht der alte Adam manchmal mit ihm und mit seiner Katze. Er erinnert sich voll bitterer Traurigkeit an die Zeit im Paradies, als alle Geschöpfe das Leben in Fülle hatten und Gott sein Freund war. Adam hatte den Garten gepflegt, und als Eva ein Kind erwartete, schien das Glück vollkommen. Doch in einer Laune wollte sie unbedingt von der neuen Apfelsorte kosten, deren Ernte Gott vorbehalten war. Adam gab nach, gegen seinen Willen. Dies kostete ihn seine Identität: „In dieser Nacht, als ich den Apfel aß, zerfiel ich in zwei Teile.“ Was Gott jedoch zutiefst kränkte, waren Adams Misstrauen und Angst vor ihm nach dem Apfelklau. „Du gehst, weil du dich fürchtest und weil es nie mehr so sein kann wie zuvor, du gehst, weil du die Freundschaft zwischen uns verraten hast!“
Jutta Richter erzählt die Liebesgeschichte Gottes mit seiner Welt und seinen Menschen, wie sie zerbricht, wie Entfremdung und Einsamkeit, Trauer und Verlust des Glücks in die Welt kamen – und man Gott dennoch nicht zu fürchten braucht, sondern zum Freund haben kann. Die Autorin spricht aus Adams Perspektive, unterbrochen von den weisen Gedanken der Katze. Kraftvoll und wortmächtig, poetisch und sinnlich entfaltet sie den Anfang von allem.
Dieses Buch wird von der Jury des „Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises 2009“ besonders empfohlen.
Quelle: Deutsche Bischofskonferenz, Arbeitshilfe 233 (2009), S. 18.