Einblicke in die Welt der Symbole

Buchvorstellung - 22.01.2011

Otto Betz
Elementare Symbole
Die Zeichensprache der Seele

Freiburg u.a.: Verlag Herder 2009
214 Seiten 16,95 Euro
ISBN 978-3-451-32187-0

Otto Betz legt mit seinem vollständig neu bearbeiteten Standardwerk einen erweiterten Blick auf die Welt der Symbole frei. Es wird beim Lesen der einzelnen Abschnitte deutlich, dass wir umgeben sind von Symbolen in unserem persönlichen Leben, angefangen bei unserem Leib bis hinauf zu den Sternen. Manche Symbole und manche Symboliken sind uns so selbstverständlich geworden, sind so in unseren alltäglichen Sprachgebrauch eingegangen, dass wir es kaum noch bemerken, wie wir mit ihnen verbunden sind. Bei anderen ist es notwendig und es wird einem bei der Lektüre der einzelnen Abschnitte immer deutlicher, wie eng unser Leben in die Welt der Symbole eingebunden ist.

So ist es nicht überraschend, dass der Autor seine Darstellungen mit all dem beginnt, was sich um die Begriffe „Der Leib und seine Sinne“ rankt, also ausgeht vom Menschen selbst. In der Folge erweitert sich das Sichtfeld der Zeichensprache weiter über „Die vier Elemente“, die Gestirne „Sonne. Mond und Sterne“, zu den „Urbildern der Seele“ (Weg, Baum, Quelle u.a.), den „Einfachen Dingen“ (Haus, Tür, Tisch, Bett, Topf und Becher, Besteck), den Farben und Formen, um abschließend über „Das Kreuz“ zu meditieren.
Ich habe den Begriff „meditieren“ bewusst gewählt, ist doch jeder Abschnitt in diesem Buch im Letzten ein Meditieren über ein Symbol, ein Sinnzeichen, das hinführen soll und kann, sein Leben im Sinn der Religion zu entdecken und erweiternd zu vertiefen.

In diesem Sinne sind auch die abschließenden Gedanken „Die Entfaltung der Symbolfähigkeit“ zu verstehen, die man eigentlich gut auch als Einleitung zu dem Ganzen lesen könnte. Nachdenklich macht die abschließende Geschichte „Nachdenken über den Apfel“. Dass ein Personen- und ein Bibelstellenregister den Band vervollständigt, ist eine notwendige Selbstverständlichkeit. Man kann dieses Buch sicher in einem Zug durchlesen, sollte aber besser jeden einzelnen Abschnitt auf sich wirken lassen.

Bernhard Merten

Quelle: Eulenfisch Literatur 3 (2010), Heft 1, S. 54. [Literaturbeilage von Eulenfisch. Limburger Magazin für Religion und Bildung]