Entfaltung des Auferstehungsglaubens

Buchvorstellung - 15.12.2009

Franz Zeilinger
Der biblische Auferstehungsglaube
Religionsgeschichtliche Entstehung – heilsgeschichtliche Entfaltung

Stuttgart: Kohlhammer 2008
235 Seiten, € 22,00
ISBN 978-3-17-020170-5

Der Glaube an die Auferstehung Jesu Christi hat eine Vorgeschichte. Er wurzelt, historisch gesehen, in den Auferstehungserwartungen des Frühjudentums. Diesen Prozess der Entstehung und der Entfaltung des Auferstehungsglaubens, der etwa zweieinhalb Jahrhunderte umfasst, zeichnet Franz -Zeilinger auf ebenso kompakte wie anschauliche Weise nach.

Konzipiert hat er sein Buch als Arbeitsbuch für Studierende sowie für Menschen, die sich mit diesem wichtigen Thema auseinandersetzen wollen. Der erste Hauptteil des Buches beschäftigt sich mit Tod und Auferweckung im Alten Testament. Er zeigt (1), welchen Stellenwert der Tod im alten Israel hatte und wie man sich (2) die Welt der Toten vorstellte. (3) geht dann speziell auf die Entstehung der Auferstehungserwartung ein. Er thematisiert sowohl die alttestamentlichen Ansatzpunkte sowie deren zeitgeschichtliche Einbettung. (4) wendet sich dem Auferstehungsglauben im 2. Buch der Makkabäer zu, wie er sich in verschiedenen Märtyrerberichten widerspiegelt. (5) beleuchtet die -Vorstellung von Unsterblichkeit im Buch der Weisheit. Die wichtigsten Ergebnisse der bis dahin zurückgelegten Teilschritte bringt eine Zusammenfassung (6) auf den Punkt.

Der zweite Hauptteil des Buches beschäftigt sich mit Tod und Auferstehung im Neuen Testament. Er zeigt (1), wie Tod, Totenreich und Himmelreich vorstellungsmäßig zu differenzieren sind. Unter der Überschrift: „Gott hat Jesus von den Toten auferweckt“ gibt (2) einen knappen Überblick über Glaubensformeln und Auferstehungserzählungen. Danach werden (3) das „antiochenische“ Glaubensbekenntnis 1 Kor 15,3b-5 sowie die anschließende Zeugenliste 1 Kor 15,5b-8 ausführlicher dargestellt. (4) beschäftigt sich unter dem Titel „Christus und die Auferstehung der Christen” mit verschiedenen Vorstellungen zum endzeitlichen Schicksal der Gläubigen (1 Thess 4,15-5,10; 1 Kor 15,51ff; Mk 12,25; 2 Kor 5,1-5). Im Fokus von (5) steht die Wiederkunft und Gegenwart Christi (Apg 3,19-26). Daran schließt sich in (6) ein Überblick über die verschiedenen Ostererzählungen der Evangelisten an. Was sich mit dem Bild der Himmelfahrt Christi verbindet, das thematisiert (7). Wie das endgültige Heil für Lebende und Tote aus der Perspektive von 1 Petr 3,18-20 beschaffen ist, zeigt (8). Eine Zusammenfassung (9) beendet diesen zweiten Hauptteil. Das Buch schließt dann mit einem kurzen Rückblick und Ausblick, der zeigen soll, wie sowohl die Religionsgeschichte, als auch die persönliche Lebensgeschichte als Heilsgeschichte gedeutet und verstanden werden können.

Michael Hartmann

Quelle: Katholisches Bibelwerk e.V. Stuttgart, Biblische Bücherschau 9/2009