Religionsunterricht und Gemeindepastoral

Buchvorstellung - 20.04.2009

Andreas Wollbold
Handbuch der Gemeindepastoral

Regensburg: Verlag F. Pustet 2004
472 Seiten
ISBN 3-7917-1935-1


Das Handbuch der Gemeindepastoral von Andreas Wollbold versteht sich als Ratgeber und Orientierungshilfe für Menschen, die in der Pastoral stehen oder sich als Studierende bzw. Berufsanfänger vorbereiten.

Der Aufbau und die inhaltliche Gestaltung richten sich am dreifachen Amt Christi aus, auf das auch die konkrete Pastoral hin orientiert wird. Neben Grundlegung und theologischer Entfaltung (A) gliedert sich das Handbuch in drei große Teile:

 

B „Christus leiten lassen: Der Aufbau der Gemeinde zum Heilsdienst“.
C „Christus sprechen lassen: Die Verkündigung“.
D „Christus heiligen lassen: Liturgie und Sakramentenpastoral“.
Durch die Anbindung und Herleitung des pastoralen Handelns aus dem dreifachen Amt Christi gelingt es, sowohl die geistlich-sakramentale, als auch die rechtlich-organisatorische Ebene der Pastoral in eine enge Verbindung zu bringen, die von der Mitte jeglicher Pastoral Jesus Christus ausgeht, der im heiligen Geist die Dynamik in Leitung, Verkündigung und Gottesdienst bewirkt.

Im Rahmen des Kapitels C „Christus sprechen lassen: Die Verkündigung“ nimmt neben den Ausführungen zu Predigt und Seelsorge der Religionsunterricht einen breiten Platz ein. In den Religionsunterricht wird dabei von inhaltlicher, didaktisch-methodischer, gruppendynamischer, organisatorisch und rechtlicher Seite aus sehr gut, umfassend und auch für Berufseinsteiger leicht nachvollziehbar eingeführt. Besonders bemerkenswert ist die Verbindung zwischen Religionsunterricht und Katechese, die hier klar formuliert wird. Das wird schon in der Überschrift deutlich „Religionsunterricht, Katechese und Arbeit in Gruppen“. Dabei wird die heutige gesellschaftliche Situation, in der der Religionsunterricht und die Katechese stehen, analysiert und ein starkes Aufeinanderzugehen der beiden Lernorte des Glaubens empfohlen.

Im Religionsunterricht begegnen uns immer mehr Kinder, die ohne konkrete Gemeindeanbindung heranwachsen. Für diese Kinder ist der Religionsunterricht oftmals der einzige Anknüpfungspunkt für ihre Glaubensentwicklung. Ein wichtiger Schritt, dem zu begegnen, ist es, die beiden Lernorte des Glaubens, den Religionsunterricht und die Gemeindekatechese, stärker aufeinander zu orientieren und inhaltlich miteinander in Beziehung zu bringen. „Deshalb ist es das Gebot der Stunde, die drei klassischen Lernorte des Glaubens – Familie, Gemeinde und Schule – wieder stärker miteinander zu verbinden.“

Insgesamt ist das Buch als Orientierungshilfe für Menschen, die in der Pastoral wie auch im Religionsunterricht tätig sind, empfehlenswert.

Katharina Sauer

Quelle: Informationen für Religionslehrerinnen und Religionslehrer Bistum Limburg 35 (2006), Heft 1, S. 38.