Michael Landgraf/ Stefan Meißner
Judentum
Einführung, Materialien, Kreativideen
(ReliBausteine 4)
Stuttgart: Calwer Verlag/ Stuttgart: RPE/Speyer: Evang. Presseverlag Pfalz 2007
175 Seiten
ISBN 978-3-7668- 3243-5
Nicht nur ein solides Grundwissen über das Judentum vermittelt dieser Band, sondern auch viele „Kreativideen“, wie es im Titel heißt, für die Beschäftigung im schulischen Religionsunterricht oder bei Veranstaltungen in der Erwachsenenbildung. Grundlegende Überlegungen zum Thema, ein kleines jüdisches Lexikon, eine ganze Seite mit über 150 Stichwörtern zu den im gesamten Band behandelten Themen und
Eine gesonderte Aufstellung über die Inhalte ist jedem der drei folgenden Kapitel vorangestellt. Diese Aufstellung ist insofern gut und wichtig, weil man offensichtlich auf einen streng logischen Aufbau verzichtet hat – immerhin handelt es sich ja um verschieden einsetzbare Bausteine. Damit ist bereits die Herausforderung für die oben erwähnten Kreativideen angesprochen. Schwerpunkte des Bandes bilden Themen wie: die jüdische Religion, die Geschichte des Judentums bis in die heutige Zeit, jüdische Persönlichkeiten und besonders aktuelle Fragen. Erwähnte Einzelheiten können hier nur als typische Beispiele angesehen werden. Nicht mehr außergewöhnlich im Hinblick auf bereits erschienene Werke zum gleichen Thema ist die hier immerhin besonders gelungene Einführung in die hebräische Schrift, auf die in so gut wie allen folgenden Kapiteln Bezug genommen wird. Auffallend oft werden Parallelen gezogen zwischen jüdischen und christlichen Festen und Gebräuchen. Im Gegensatz zu manch anderen Werken werden grundlegende Texte nicht immer im Wortlaut vorgelegt, sondern sollen selbst ermittelt werden. Dies regt ganz gewiss die Kreativität an, kann aber auch zu Engpässen führen. Ob es wirklich so leicht ist, die noachidischen Gebote oder das 18-Gebet zu finden? Für den schulischen Unterricht ist sicher besonders geeignet der Einsatz von im Band vorgestellten Memory-Spielen, die auf unterhaltsame Weise das Erlernen von Wissen über das Judentum interessant macht. Besonders erwähnenswert ist hier die Einführung in den jüdischen Talmud, die hier sehr anschaulich dargeboten wird. Die Texte und bildlichen Darstellungen liegen ausschließlich in schwarz-weiß vor. Bis auf einige Grenzfälle ist dies ausreichend. Wenn Unklarheiten auftreten, wie z. B. auf S. 104 bei der Gegenüberstellung eines Juden mit einem Arier, sollte der undeutlich wiedergegebene und auch noch in Sütterlin verfasste Begleittext ergänzend abgedruckt werden. Für einen effektiven Einsatz ist Internet-Benutzung – heute fast schon eine Selbstverständlichkeit – nicht nur eine Hilfe, sondern eine unverzichtbare Voraussetzung. Die Art und Weise, wie mit den angebotenen Materialien gearbeitet werden kann, scheint für den schulischen Religionsunterricht besonders geeignet zu sein, da man hier am ehesten von einer kontinuierlichen Beschäftigung über mehrere Unterrichtseinheiten ausgehen kann. Bei Einzelveranstaltungen, wie z. B. in der Erwachsenenbildung, kann man auch sinnvoll mit den angegebenen Vorschlägen arbeiten. Nur sollte man sich noch sorgfältiger vorbereiten als dies ohnehin auch für den schulischen Religionsunterricht gilt. Ob eine Veranstaltungsreihe sinnvoll ist, hängt von der Bereitschaft der Teilnehmer/-innen ab, zwischen den einzelnen Veranstaltungen selbstständig mit dem Thema sich zu befassen. (Helmut Bahr)
Quelle: Informationen für Religionslehrerinnen und Religionslehrer Bistum Limburg 36 (2007), Heft 4, Seite 211.