Ekklesiologie: Rechtfertigung und Kirche
Buchvorstellung - 09.08.2009
Johanna Rahner
Creatura Evangelii
Zum Verhältnis von Rechtfertigung und Kirche
Freiburg: Herder 2005
608 Seiten
ISBN 3-451-28499-5
Die Veröffentlichung ist die leicht bearbeitete und gekürzte Fassung der Habilitationsschrift der Verfasserin, die 2003 von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms- Universität in Münster angenommen wurde. Begleitet wurde die Studie von Prof. Dr. Jürgen Werbick,
der auch das Erstgutachten verfasste, das Zweitgutachten erstellte Frau Prof. Dr. Dorothea Sattler. Im Titel greift die Verfasserin eine im lutherischen Raum übliche Kennzeichnung der Kirche auf. Damit macht sie deutlich, dass sie beabsichtigt, bisher kaum genutzte Möglichkeiten römischkatholischer Ekklesiologie für das ökumenische Gespräch zu aktivieren. Die Arbeit ist klar aufgebaut: Zuerst führt Johanna Rahner ausführlich in den Stand der Rechtfertigungslehre aus ökumenischer Perspektive ein (14-52). Unter der Überschrift „Ekklesiologische Impulse der Reformation“ (53-183) behandelt sie zuerst die Wurzeln der Rechtfertigungslehre bei Martin Luther, dann bei Philipp Melanchton und Johannes Calvin. Daran schließt sich ihre „Spurensuche in der römisch-katholischen Tradition“, hier untersucht sie den Cathechismus romanus, Robert Bellarmin und Johann Adam Möhler (185-274). Es folgt eine ausführliche Darlegung der Ekklesiologie des II. Vatikanischen Konzils (275- 524) und sie schließt dann mit einer kurzen Betrachtung der nachkonziliaren Entwicklung (Katechismus der Katholischen Kirche und Dominus Iesus) (525-544) ab. Unter der Überschrift „Ertrag und Ausblick“ (545-568) denkt sie über erforderliche strukturelle Konsequenzen nach und fordert eine Ökumene der Umkehr.
Michael Zimny
Quelle: Religionsunterricht heute. Informationen des Dezernates Schulen und Hochschulen im Bischöflichen Ordinariat Mainz 36 (2008), Heft 1, S. 37.