Hermann-Josef Zoche
Das Pilgerbuch zum Glück
40 Impulse für ein erfülltes Leben
Leipzig: St. Benno Verlag 2017
96 Seiten, 9.95 €
ISBN 978-3-74624-887-5
Der Autor des „Pilgerbuchs zum Glück“ ist Augustiner-Chorherr und gehört der Gemeinschaft der „Brüder vom gemeinsamen Leben“ an. Er ist studierter Philosoph und Theologe – und seit Anfang der 1990er Jahre als Manager-Berater tätig. Das Pilgerbuch will Impulse für ein erfülltes Leben geben. Jeder Tag wird von einem Sinnspruch mit ganzseitigem Foto eingeleitet, ihm folgen auf der nächsten Seite Ausführungen des Autors zum vorgegebenen Tagesmotto (z.B. Tage 11-14: Wahrnehmung. Hören sie auf Ihr Inneres; Freiheit. Lernen Sie Selbstbeschränkung; Langmut. Üben Sie sich in Geduld; Orientierung. Suchen Sie feste Bezugspunkte), den Abschluss bilden zwei Aufträge bzw. Aufforderungen für den Tag. Ein innerer Aufbau des Buches, eine Art roter Faden, ist nicht zu erkennen, jedenfalls orientiert er sich nicht an der Fastenzeit. Biblische Texte kommen überhaupt nicht vor, die Sinnsprüche sind in wenigen Einzelfällen der christlichen Tradition zuzuordnen (Meister Eckhart, Papst Johannes XXIII, Therese von Lisieux, Friedrich Bonhoeffer, Teresa von Avila). Die Meditationstexte können nur mit viel Phantasie in Verbindung mit der Tradition des christlichen Pilgerns gebracht werden. Wenn der Verlag den Titel „Achtsamkeitsübungen für Manager“ gewählt hätte, legte kein Kunde in der Buchhandlung, irritiert vom Inhalt, das Buch beiseite. Ein konkreter Zusammenhang mit der Botschaft der Auferstehung ist bei der Glückssuche nicht erkennbar.
Eine gewisse Schwierigkeit beim Einsatz in der Fastenzeit ergibt sich zudem dadurch, dass vierzig Texte aufeinander folgen, ohne eine Erwähnung, dass die Sonntage ausgenommen bleiben müssen, um an Ostern mit „Erfolg. Genießen Sie das ‚Gipfelerlebnis‘“ enden zu können. Das Buch mag sich für Kurse mit Managern auf Sinnsuche eignen (auch vor Ostern), ein geeigneter Begleiter für die Fastenzeit – wie vom Verlag beworben – , zumal für kirchlich engagierte Menschen, ist es nicht.
Barbara Wieland