Das Weihnachtsfest am Ende des Kalenderjahres und am Beginn des Kirchenjahres ist nach wie vor das Fest, das trotz abnehmender Kirchenzugehörigkeit die größte Akzeptanz genießt. Advent- und Weihnachtszeit berühren zentrale Sehnsüchte des Menschen. Die hohen Erwartungen, die an dieses Fest gekoppelt sind werden umgekehrt zum Anlass vieler Konflikte, wenn entsprechende Erwartungen enttäuscht werden...
Religionsdidaktische Einordnung
Für den Religionsunterricht markiert diese Zeit den situativen Hintergrund für die Erschließung zentraler Themen. Zahlreiche Inhaltsfelder aller Bereiche der Bildungsstandards können in den Kontext der Weihnachtswochen eingebunden werden. Biblische, kirchliche, lebensweltliche, traditionelle, geschichtliche Themen bieten sich an. Entsprechend weit gestreut ist das Angebot an Materialien für die Unterrichts-Themen der Weihnachtszeit.
Im Blick auf die bevor stehenden Wochen haben wir eine Auswahl an Filmtipps zusammengetragen, die Zugänge zu verschiedenen Themen rund um Advent und Weihnachten eröffnen. Dabei sind es vor allem Filme und zugehörige Arbeitshilfen, die den Religionsunterricht in diesen Wochen bereichern und farbig machen können. Filme und zugehörige Materialien ermöglichen die ganzheitliche Erschließung der Inhalte über "Herz, Sinne und Verstand".
Folgende Filme und Arbeitshilfen aus unserer Materialdatenbank möchten wir Ihnen empfehlen:
Animationsfilm "Der erste Adventskranz"
Wie kam es eigentlich zu dem Brauch des Adventskranzes? Fast allen Kindern ist der Brauch des Entzündens der Lichter auf dem Kranz bekannt. Weitgehend unbekannt aber dürfte den meisten Kindern die Herkunft dieses Brauchs sein. Der Kurzfilm "Der erste Adventskranz" erklärt in knapper Form die Herkunft eines verbreiteten adventlichen Brauchs.
Die Aufarbeitung der inhaltlichen Aspekte des Films kann mittels der Arbeitsblätter und der Materialien geschehen, die der DVD beiliegen bzw. auch in unserer Materialdatenbank zum Download als pdf-Datei hinterlegt sind.
Die Materialien eignen sich u.a. auch, um Kinder der Grundschulklassen an die Lichtsymbolik heran zu führen.
Ansehen
Anmitaionsfilm "Der erste Adventskalender"
Mit dem Kurzfilm "Der erste Adventskalender" lernen Schüler des Elementar- oder Primarbereichs den Ursprung eines weiteren wohlbekannten Adventsbrauchs kennen, dessen frühere Formen allerdings weniger bekannt sind. So kann der Film dazu dienen, einerseits rein kognitiv eine Information über den Ursprung des Brauchs zu gewinnen, andererseits können die im Film geschilderten Umstände der Entstehungsgeschichte Motivation und Anlass sein, zu einer tieferen Erschließung der Symbolik zu führen. Zwar beruht der Film auf den überlieferten historischen Ereignissen, diese sind in der knappen Schilderung allerdings vereinfacht dargestellt.
Mittels der auf der DVD als pdf abgelegten Arbeitsblätter und Materialien kann der Filminhalt aufgearbeitet werden. Sie stehen ebenso zum Download in unserer Materialdatenbank zur Verfügung.
Da der Film adressatengerecht gehalten ist, bedarf es vor der Präsentation keiner längeren Hinführung oder Klärung von Vorkenntnissen. Nach der Vorführung des Films sollten eventuelle Verständnisfragen geklärt werden, dies kann im offenen Gruppengespräch geschehen oder aber auch in Form einer Nacherzählung durch die Kinder (Materialien hierfür sind in der Arbeitshilfe integriert).
Der Film kann natürlich auch Anlass sein, zu Methoden des kreativen Gestaltens überzuleiten, bzw. die im Film dargestellten Formen des Zählens der Tage bis Weihnachten anschaulich zu machen. Nahe liegend wäre, dass die Kinder einen eigenen Adventskalender für ihren Gruppen- oder Klassenraum gestalten, der das Prinzip des ersten Adventskalenders von Gerhard Lang aufnimmt, Bilder auf 24 Fenster zu kleben. Die Motive für die Bilder könnten die Kinder selbst gestalten.
Ansehen
Animationsfilm "Emilie"
Filminhalt: Die kleine Emilie ist eine von mehreren Gänsen, für die der Bauer sorgt und die ihm sehr am Herzen liegt. Die Gänse danken es ihm, indem sie mit ihm musizieren. Der Bauer ist stolz auf seinen Chor und übt jeden Tag mit ihnen auf dem Hof – sobald seine Frau auswärts zu tun hat. Bis kurz vor Weihnachten seine Frau kommt und ihm befiehlt, die Gänse zu verkaufen. Denn diese sind schließlich zum Essen da und nicht zum Musizieren. Als Emilie die schreckliche Nachricht hört, will sie die anderen warnen. Doch die hören nicht und so läuft Emilie allein in die große Stadt, um Hilfe zu holen.
Dass die kleine Emilie dank ihres Gesangstalentes zur Heldin und Retterin in der Not wird, zeigt den Kindern, dass jeder Großes leisten kann und man immer einen Ausweg findet, wenn man sich selbst treu bleibt und die Hoffnung nicht aufgibt. Dem Bauern wird am Ende klar, dass ihm die Gesellschaft seiner Gänse wichtiger ist, als das Geld, das er mit ihnen verdienen könnte.
Einordnung: Der Film lässt sich als Unterrichtseinheit unter dem Aspekt des materiellen Schenkens im Vergleich zum ideellen Geschenk in den Klassen 1-6 einsetzen. Konkrete methodische Verlaufsvorschläge sowie Arbeitsblätter als Kopiervorlagen bietet die Arbeitshilfe zum Film, die wir in unserer Materialdatenbank zum Download bereit stellen.
Kurzfilm "Der kleine Nazi"
Filminhalt: Entgeistert stellen die Wölkels fest, dass ihre demente Oma das Naziweihnachten ihrer Kindheit wiederauferstehen lässt. Und das ausgerechnet, als Besuch aus Israel vor der Tür steht. Den ernsthaften Hintergrund um Schuld und Verdrängung verpackt Regisseurin Petra Lüschow in eine schwarzhumorige Komödie voller absurder Wendungen, urkomischer Einfälle und einer vielschichtigen Schlusspointe. Diese politisch unkorrekte Familienfeier ist ideenreich, bis an die Schmerzgrenze ironisch und ohne Einschränkungen sehenswert, ein Genuss nicht nur zur Weihnachtszeit. (Nach FBW)
Einordnung: Der Kurzfilm passt in die Kontexte mit folgenden Inhalten: Weihnachten, Nationalsozialismus, politisches Bewusstsein, political correctness, Generationenkonflikt, Vergangenheitsbewältigung. Die historischen Hintergründe sollten den Zuschauern bekannt sein. Empfohlen wird der Einsatz ab etwa Klassenstufe 10.
Ideen und Vorlagen zur Bearbeitung des Kurzfilms bietet die Arbeitshilfe zum Film.
"Weihnachten 1914": Kurzversion des Spielfilms "Merry Christmas"
Filminhalt: Kurzspielfilm über die Verbrüderung deutscher, englischer und französischer Soldaten am Weihnachtsabend 1914 an der Westfront in Nordfrankreich. Die deutschen Soldaten haben nichts zu essen und die nächste Verpflegungslieferung ist erst wieder in vier Tagen angekündigt. Sie haben Heimweh und stellen sich vor, was es wohl daheim an Heiligabend als Festessen gibt. Der diensthabende Truppenführer entschließt sich daraufhin, sich den französischen Soldaten zu nähern und ihnen die Notsituation seiner Männer zu schildern. Der französische Offizier lädt daraufhin die deutschen Soldaten zum Essen ein. So kommt es dazu, dass vermeintliche Gegner gemeinsam Weihnachten feiern und für einen einzigen Abend während des Krieges Frieden herrscht. Basierend auf einer wahren Begebenheit.
Einordnung: Durchbrechen der Gewaltspirale, Frieden für die Menschen, der Sieg der Liebe über den Hass sind die zentrale Botschaft des menschgewordenen Gottes, den wir an Weihnachten feiern. Wie sehr dieses Fest an jenem Wintertag 1914 "real" werden konnte, zeigt der Kurzspielfilm "Weihnachten 1914". Eine ausführliche Verlaufsplanung für den Unterricht in Geschichte, Religion, Sozialkunde oder Ethik zeigt die Möglichkeiten didaktischer Erschließung des Themas. Zeitzeugenberichte ergänzen die Arbeitshilfe zum Film, die Sie auf rpp-katholisch downloaden können.
Der Kurzfilm eignet sich für den Gesellschaftskunde‐, den Ethik‐ und Religionsunterricht ab der 8. Klasse. Die historischen Fakten sollten schon ein wenig bekannt sein, um den Film wirklich zu verstehen. Er eignet sich, da er auf ein wahres Ereignis zurückgeht, auch für den Geschichtsunterricht, um einen mehr als militärhistorischen Blick auf den Weltkrieg zu werfen.
Kurzfilm "Der Unbekannte – L´inconnue"
Filminhalt: Während des klösterlichen Weihnachtsessens klopft es an der Tür. Ein Unbekannter begehrt Einlass und wird zum Essen eingeladen. Der Unbekannte spricht nicht. Die Mönche entdecken Wundmale an seinen Händen. Es muss Jesus Christus sein. Die Freude über die Entdeckung hält sich jedoch merkwürdigerweise in Grenzen. Die Mönche zeigen sich mit der Situation überfordert. Zunehmend verunsichert bitten sie ihn, das Kloster zu verlassen, um im Gebet Rat zu erflehen. Nur ein alter, blinder Bruder protestiert; vergeblich. Ohne Worte lässt der Unbekannte die Gemeinschaft zurück...
Einordnung: Weihnachten ist die Zeit lieb gewordener Rituale. Die Abläufe am Heiligen Abend und Weihnachten sind in vielen Familien seit Jahrzehnten festgelegt. Wie nun, wenn Gottes Ankunft den Ablauf des Heiligen Abends störte? Der Kurzfilm "Der Unbekannte" stellt sich diese Frage und bringt die Zuschauer zum Nachdenken. So ermöglicht es der Film, das Fest Weihnachten auf ganz ungewohnte Weise anzusprechen. Die Arbeitshilfe zum Film ermöglicht mit Arbeitsblättern, Filmanalysen und weiterführenden Links den Zugang zu den verschiedenen Filminhalten. Der Einsatz ist eher für höhere Jahrgangsstufen, etwa ab Klasse 10 geeignet.
Die hier vorgestellten Arbeitshilfen können Sie nach einer kostenlosen Registrierung in unserem Portal ebenso kostenlos aus unserer Materialdatenbank downloaden => zur Übersicht in der Materialdatenbank
Die DVDs zu den Filmen erhalten Sie mit den öffentlichen nichtgewerblichen Vorführrechten in den Medienstellen zum kostenlosen Verleih. Beim Katholischen Filmwerk können Sie die DVDs käuflich erwerben.
In unserem Schwerpunkt "Advent und Weihnachten" finden Sie außerdem weitere Materialien, Tipps und Anregungen zur Unterrichtsgestaltung in der (Vor-)Weihnachtszeit.
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(AH/UN/CB)