Am 6. November startet der Film "Im Labyrinth des Schweigens" in deutschen Kinos. Es geht um die Frankfurter Auschwitz-Prozesse, die den Umgang der Deutschen mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit grundlegend veränderten. Schuld und Wahrheit, Recht und Gerechtigkeit, Zivilcourage und Verantwortung werden thematisiert. Hier ist das didaktische Impulsmaterial, geeignet für den fächerübergreifenden Einsatz in den Klassen 9 bis 12.
Die Nürnberger Prozesse sind den meisten Menschen ein Begriff – die Frankfurter Auschwitz-Prozesse hingegen kaum. Mit "Im Labyrinth des Schweigens" ein Film in den deutschen Kinos, der dieses weitgehend unbekannte Kapitel deutscher Geschichte thematisiert, das den Umgang der Deutschen mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit grundlegend veränderte. Gemeinsam mit ihrem Partner Universal Pictures International Germany stellt die Stiftung Lesen Lehrkräften didaktisches Impulsmaterial zum Film für den fächerübergreifenden Einsatz in den Klassen 9 bis 12 zur Verfügung.
Der Film
Der Kinofilm mit Alexander Fehling ("Goethe", "Am Ende kommen Touristen") und Theaterlegende Gert Voss in den Hauptrollen thematisiert, wie es zu den Auschwitz-Prozessen kam. Er erzählt die Geschichte eines jungen Staatsanwalts, der sich Ende der 1950er Jahre auf eine bedingungslose Suche nach der Wahrheit begibt: Die Gräueltaten von Auschwitz sind zu dieser Zeit weitestgehend unbekannt, und erst durch das von Generalstaatsanwalt Fritz Bauer geleitete Verfahren setzt die Auseinandersetzung damit in der breiten Bevölkerung ein.
Doch bis es zum Prozessauftakt kommen konnte, hatten die Staatsanwälte rund um Bauer ein Dickicht an Schweigen, Widerständen und Vertuschung zu durchbrechen.
Der Film „Im Labyrinth des Schweigens“ wurde mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ (FBW) ausgezeichnet und bietet spannende Anknüpfungspunkte und Impulse für den fächerübergreifenden Unterricht in der Sekundarstufe: Der Film vermittelt einen Eindruck vom Lebensgefühl der Wirtschaftswunderjahre in den 1950ern, wirft Fragen nach dem Leben von Tätern und Opfern nach 1945 auf und beleuchtet die Hintergründe der Auschwitz-Prozesse – Themen, die zentral für den Geschichts- und Politikunterricht der Klassen 9 bis 12 sind. Im Philosophie-, Ethik- und Religionsunterricht kann der Film unter den Aspekten Schuld, Recht und Gerechtigkeit, Zivilcourage und Verantwortung behandelt werden. Anknüpfungspunkte für den Deutsch- oder Kunstunterricht finden sich in den Motiven, der Erzählstruktur und Dramaturgie des Films.
„Aktuelle Kinofilme sind ein guter Anlass, um Kinder und Jugendliche zur Beschäftigung mit Unterrichtsinhalten zu motivieren“, erklärt Sabine Uehlein, Geschäftsführerin Programme und Projekte der Stiftung Lesen. „‚Im Labyrinth des Schweigens‘ ist besonders dafür geeignet, die Schülerinnen und Schülern zur vertiefenden Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte anzuregen und gleichzeitig auf lebendige Art und Weise Medienkompetenz zu vermitteln.“
Das Unterrichtsmaterial
Die Unterrichtsmaterialien sowie Lese- und Linktipps stehen unter www.stiftunglesen.de/imlabyrinthdesschweigens und in der Datenbank von rpp-katholisch.de zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Themen:
Der Film und seine Hintergründe
Deutschland in den 1950er Jahren
Weiterleben nach Kriegsende: Täter und Opfer
Die Auschwitz-Prozesse
Lese-, Medien- und Linktipps zur weiteren Auseinandersetzung
(UN)