Im Sommer 1914 brach zwischen den Ländern Europas ein Konflikt aus, der schließlich die ganze Welt mit sich riss und in der Katastrophe des Ersten Weltkriegs mündete. 2014 wird als Jahr des traurigen Jubiläums zum Anlass genommen, dieses traumatische Ereignis auf vielfache Weise aufzuarbeiten. Entsprechend stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, das Thema im Unterricht, insbesondere auch im Religionsunterricht zu behandeln. Wir stellen Ihnen einige vor...
Materialien für den Religionsunterricht
Die Behandlung des Ersten Weltkrieges im Religionsunterricht eignet sich insbesondere dazu, Themen wie Gewalt und Religion, die Forderung des fünften Gebotes "Du sollst nicht töten" angesichts des Krieges oder auch die Friedensbotschaft Jesu anzusprechen und zu vertiefen.
In unserer Materialdatenbank finden Sie eine Medienliste mit Filmtips zum Thema und eine Arbeitshilfe zum Film "Merry Christmas", der die Kriegsweihnacht 1914 behandelt.
Ebenso hat die Medienzentrale des Erzbistums Köln eine Liste mit Filmen im eigenen Verleih erstellt.
Zur Rezeption alttestamentlicher Rede von Gott als Kriegsherr im Ersten Weltkrieg sei auf den Diskussionsbeitrag der Zeitschrift für Theologie und Kulturgeschichte „theologie.geschichte“ auf der Internetseite der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek hingewiesen.
Die Berghof Foundation stellt auf ihrer Internetseite Hilfen online, mit denen das Thema Kriege an sich für den Unterricht aufbereitet werden kann, so zum Beispiel auch zu passenden Unterthemen wie Krieg und Frieden oder Krieg und die Medien.
Buchvorstellungen
In unseren Buchvorstellungen finden Sie nützliche Hinweise und hilfreiche Rezensionen zu Literatur zum Ersten Weltkrieg, aber auch zu den Themen "Krieg und Religion" und "Frieden".
Hintergrundwissen zum Thema "Kirche im Ersten Weltkrieg"
Die Katholische Erwachsenenbildung Hessen widmet dem Thema eine ganze facebook-Gruppe, in der gebloggt und diskutiert wird und Materialien, Hinweise und Informationen ausgetauscht werden können.
Unser Partnerportal katholisch.de setzt sich in mehreren Artikeln mit der Rolle des Katholizismus im Ersten Weltkrieg auseinander und liefert darin Hintergrundwissen zu Friedenspapst Benedikt XV., Kirchenliedern als Propagandamittel und dem Verhältnis der Katholiken zum Krieg.
In der Mediathek des Portals befindet sich zudem die Filmreihe "2000 Jahre Christentum" zur kostenlosen Ansicht. Folge 12 der Reihe weitet unter dem Titel "Pforten der Hölle" den Blick auf das Verhältnis zwischen Christentum und Erstem Weltkrieg auf die daraus hervorgehenden Diktaturen in Europa aus.
Auch die deutschen Bischöfe haben das 100jährige Jubiläum zum Anlass genommen, das Thema aufzugreifen. So mahnen sie in einer gemeinsamen Erklärung zu einer Überwindung des nationalen Egoismus.
Die die Erklärung sowie der Diskussionsbeitrag "Die Kirche und der Erste Weltkrieg" der Kommission Weltkirche steht auf der Internetpräsenz der deutschen Bischofskonferenz als pdf-Datei zum Download zur Verfügung.
In einem Zeitstrahl sind weitere Hintergrundinformationen zur Kirche im Ersten Weltkrieg abrufbar.
Das Lebendige virtuelle Museum Online, kurz "LeMO" - ein Gemeinschaftsprojekt vom Haus der Geschichte in Bonn und dem Deutschen Historischen Museum in Berlin - bietet ebenfalls eine große Auswahl an Hintergrundtexten und ergänzendes Bild- und Tonmaterial zum Ersten Weltkrieg, unter anderem auch speziell zur Militärseelsorge.
Materialien zum Ersten Weltkrieg allgemein
In der Ausstellung zum Ersten Weltkrieg "Fastnacht der Hölle" im Haus der Geschichte Baden-Württemberg stehen die menschlichen Sinne im Mittelpunkt. Über sie will die Ausstellung vermitteln, wie die Menschen vor 100 Jahren den Krieg wahrnahmen und wie mit Hilfe der Sinne diese Wahrnehmung auch manipuliert wurde.
Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg stellt dazu Unterrichtsmaterial zum Download bereit, das auch unabhängig von der Ausstellung genutzt werden kann.
Auf den Internetseiten der Bundeszentrale sowie die Landeszentralen für politische Bildung beleuchten umfangreiche Hintergrundartikel verschiedene Aspekte des Ersten Weltkrieges wie die Gründe seines Ausbruchs, den Kriegsverlauf oder auch seine Auswirkungen. Die Texte werden ergänzt durch hilfreiche Medien wie Bildern von Lagekarten oder Originalfotografien, Audios und Videos sowie weiterführende Links und Literaturhinweise.
Auf der Seite der bpb kann das erworbene Wissen zudem durch ein Quiz mit zwei Schwierigkeitsstufen getestet werden.
Der Jugendroman "Felix zieht in den Krieg" von Michael Landgraf erzählt die Geschichte eines jungen gläubigen Deutschen, der sich von der Kriegsbegeisterung mitreißen lässt und den Kampf für das Vaterland als „heilige Sache“ begreift. Doch durch seine Erlebnisse im Schützengraben werden Felix die Augen geöffnet, sodass er am Ende selbst den Glauben verliert.
Die Erzählung beruht auf den echten Biografien damaliger Schüler und Studenten, recherchiert aus Briefen und Feldpostkarten.
Der Autor bietet auch Lesungen an Schulen an.
Eine Rezension sowie weitere Informationen finden Sie auf dem Bildungsserver Rheinland-Pfalz.
Weitere Medien
Im Wissenspool "Tagebücher des Ersten Weltkriegs" der multimedialen Schulfernseh-Seite Planet Schule vermitteln Dokumentarfilme mit authentischen Zeitzeugenberichten Einblicke in die persönliche Perspektive der Protagonisten. Die Filme können kostenlos angesehen und mitsamt der Filmskripte (vorhanden als pdf- und doc-Datei) heruntergeladen werden.
Eine Erlebnis-App der besonderen Art hat das Historische Seminar der Universität Osnabrück entwickelt: Anhand der Biografien von 29 Osnabrücker Bürgern, die als Soldaten ihr Leben im Krieg verloren, führt die GPS-gestützte App über 12 Stationen durch die Kriegsgeschichte der Stadt. Durch zahlreiche Videos, Audiodateien, Text- und Bilddokumente wird sie so für den Nutzer erfahrbar und lebendig. Originaldokumente wie Feldpostbriefe und Fotografien sowie eine Online-Datenbank mit biografischen Angaben zu rund 2200 weiteren Osnabrückern Gefallenen bereichern das Ganze.
Schulklassen können Tablets mit der vorinstallierten App beim Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück unter 0541 323-2237 oder museumsladen@osnabrueck.de ausleihen.
Das Computerspiel "Valiant Hearts" des französischen Herstellers Ubisoft hat einen unterhaltsamen und zugleich sehr sensiblen Umgang mit der Thematik gefunden: Das Spiel setzt sich deutlich von anderen "Ballerspielen" ab, denn hier geht es nicht darum, so viele Gegner wir möglich zu töten, sondern Rätsel zu lösen. Der Spieler nimmt dabei die Rollen verschiedener Protagonisten an und erlebt so den Ersten Weltkrieg aus mehreren verschiedenen Perspektiven. Diese Sichtweise wird durch Originaldokumente und wissenswerte Fakten bereichert, die dem Spieler überall begegnen und beim Lösen der Aufgaben helfen.
Wer mehr über das Spiel erfahren möchte, seien die Rezensionen der Zeit und der FAZ empfohlen. Die Homepage zum Spiel gewährt vorab ebenfalls konkrete Einblicke.
---
(CB)