Sinus-Jugendstudie vorgestellt: Wie ticken Jugendliche 2012?

Nachrichten | 28.03.2012

Wer Jugendliche ansprechen will, muss wissen, wie sie sich ansprechen lassen. Deshalb haben die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend, die Bundeszentrale für politische Bildung, das Bischöfliche Hilfswerk Misereor, die Bischöfliche Medienstiftung der Diözese Rottenburg-Stuttgart und der Südwestrundfunk eine Studie beim Heidelberger Sinus-Institut in Auftrag gegeben. Sie wollen mit ihr die Unterschiedlichkeit jugendlicher Lebenswelten erkunden und mit den Ergebnissen die Entwicklung lebensnaher Angebote fördern.

Obwohl der Blick in die Zukunft für Jugendliche häufig mit großen Unwägbarkeiten verbunden ist, überwiegt unter ihnen Optimismus. Eine Ausnahme stellen junge Menschen aus prekären Lebensverhältnissen dar. Sie sehen für sich in der Gesellschaft und im Berufsleben keine aktive Rolle, fühlen sich abgehängt, ausgegrenzt und gar gemieden - durch Gleichaltrige aus der Mitte der Gesellschaft.

Einen ersten Einblick lässt die gemeinsame Pressemitteilung aller Herausgeber der Studie zu. Für eilige Leser eignet sich der knappe Überblick (zweiseitiges "Factsheet") zu Hintergrund und Forschungsansatz, verbunden mit einer Kurzcharakteristik der Sinus‐Lebenswelten u18 des Sinus-Instituts aus Heidelberg.

Wer sich mit der Studie differenzierter auseinandersetzen möchte, sei auf eine Zusammenstellung zentraler Ergebnisse (31 Seiten) verwiesen. Ergänzendes Material sind die Grafik zu den sieben Lebenswelten der 14 bis 17-Jährigen, Lebenswelt-Charakteristika "Schule und Lernen" sowie "Berufsorientierung",


Zwei Herausgeber der Studie stellen eigene Einschätzungen zur Verfügung:

Der Bund der Katholischen Jugend (BDKJ) arbeitet in seinem Kommentar heraus, dass es "das einfachste und zugleich schwierigste Ergebnis der Studie ist, dass es die Jugend nicht gibt. Jugendwelten in Deutschland sind vielfältig, zum Teil gegensätzlich. Wer das versteht und danach handelt, hat viel gewonnen."

Die Pressemitteilung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) stellt fest, dass "Jugendliche ... sich an ihren Schulen kompetente, empathische Lehrer mit Ausstrahlung und individuelle Förderung [wünschen]. Heranwachsende aus prekären Verhältnissen fühlen sich in der Schule und bei den Jobaussichten 'abgehängt'." Für Lehrkräfte, die sich eingehender mit der Studie auseinandersetzen möchten, eignen sich Fortbildungsveranstaltungen der DKJS, die bei Interesse auch regional angeboten werden.

Die Studie erscheint zunächst im Verlag Haus Altenberg (Bestellformular) und ist ab 1. April 2012 im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-7761-0278-9). Im Herbst kommt die Studie als Band in der Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb heraus.

(BW)
 

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