Es gibt Leute, die behaupten, früher habe man erst an Heilig Abend einen Weihnachtsbaum aufgestellt. Es gibt Leute, die erzählen, früher sei der Advent eine besinnliche Zeit gewesen. Und es gibt Leute, die klagen, früher sei alles viel besser gewesen. Heute ist das anders. Noch während die Sonne Schwimmbadwetter in den Spätsommer zaubert, bieten die Einkaufsläden Lebkuchen und Dominosteine, Christbaumschmuck und Schoko-Weihnachtsmänner zum Kauf an. Und jetzt finden auf einmal eine ganze Menge Leute, dass das früher doch gar nicht so verkehrt war. Und weil die Leute, die das finden, sich ein paar Aktionen ausgedacht haben, die auch für den Religionsunterricht spannend sein könnten, stellen wir die bei uns einmal vor.
„Weihnachten seit September?!“
Im Social Network Facebook hat „ruhrfisch“ die Aktion „Weihnachten seit September?!“ ins Leben gerufen. Jugendliche sind eingeladen, dort vom 18. Oktober bis 27. November ihre schönsten, schlimmsten oder einfach nur schrägsten Bilder der konsumorientierten "Vor-Weihnachtszeit" austauschen. Wer mitmachen will, sendet einfach sein Foto an derruhrfisch(at)googlemail.com. Wer das Bild mit den meisten Likes eingesendet hat, darf sich auf eine kleine Überraschung freun.
Unterricht
Eine Schulklasse könnte dort einfach mal mitmachen. Natürlich könnte man auch auf die Idee kommen, diese pfiffige Aktion nachzumachen. Vielleicht auf der eigenen Schulwebsite oder in einer eigenen Gruppe auf Facebook, gepflegt von der Religionsstufe. Die Schülerinnen und Schüler richten zunächst den Blick auf die Konsumwelt, werten anschließend die Bilder in einer Skala zwischen angenehm und kitschig und erarbeiten schließlich Argumente für eine Diskussion zum Thema "Wann und was ist Weihnachten?" Sie benötigen eine Auswahl sachlicher Informationen zur geschichtlichen und religiösen Einordnung des Weihnachtsfestkreises, die sie entweder in der Literatur der Schulbücherei oder in Internet finden. Hier wäre die Seite http://www.brauchtum.de/winter/advent.html des Kölner Professors Becker-Huberti eine gute Quelle, die nach Klassenstufe passend von der Lehrperson ergänzt werden sollte.
Das Projekt "ruhrfisch"
erklärt auf der Website des Bistums Essen:
"'ruhrfisch' ist ein Projekt der Katholischen Kinder- und Jugendarbeit im Bistum Essen , das mobile und mediale Jugendpastoral betreibt. „ruhrfisch“ sucht den Kontakt zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen und für diesen Kontakt müssen sich Jugendliche nicht extra auf den Weg machen eine Jugendkirche zu besuchen oder zu einer Gruppenstunde kommen. Stattdessen kommen sie mit „ruhrfisch“ direkt bei Facebook und Twitter in Kontakt oder treffen ihn unterwegs in Bus und Bahn, auf Plätzen oder in Einkaufszentren. Jugendliche werden in ihrer eigenen Lebenswelt angesprochen und können so einen Kontakt zu Kirche und Glauben erhalten. So entsteht eine Verbindung zwischen der bisherigen jugendpastoralen Arbeit des Bistums Essen und Jugendlichen, die keinen oder wenig Kontakt zur Kirche haben und deren Angebote nicht kennen."
Demnächst geht´s weiter mit "Nikolaus statt Weihnachtsmann".
--
(UN)