(Quelle: Dr. Peter Hasenberg, Bonn)

Versöhnung und Hoffnung

Nachrichten | 29.05.2011

Versöhnung und Hoffnung waren die großen Themen der Filme, die die Ökumenische Jury beim 64. Internationalen Filmfestival von Cannes (11. – 22. Mai 2011) auszeichnete. Der Hauptpreis der Jury ging an den Film

 

This must be the place

von Paolo Sorrentino, Italien/Frankreich/Irland 2011

 

Die Jury sah darin die künstlerisch überzeugende Umsetzung des klassischen Motivs der Identitätssuche: „Paolo Sorrentinos Geschichte des vergessenen und ausgebrannten Rockstars Cheyenne lädt uns ein, der inneren Reise und Odyssee eines Mannes auf der Suche nach seinen jüdischen Wurzeln, nach Reife, Versöhnung und Hoffnung zu folgen. Der Film, ein klassisches Drama von großem Reichtum und hoch entwickelter Ästhetik, eröffnet mit leichter Hand anspruchsvolle und ernsthafte Wege des Nachdenkens.“

 

Die Jury verlieh außerdem zwei Lobende Erwähnungen. Die erste ging an dem Film

Le Havre

von Aki Kaurismäki, Finnland/Frankreich 2011

Der finnische Regisseur erzählt die Geschichte von Marcel Marx, einem ehemaligen Pariser Bohemian, der in Le Havre als Schutzputzer sein Leben fristet und eines Tages einem afrikanischen Jungen begegnet, der auf der Flucht vor der Polizei ist. Da ist Nächstliebe und tätige Hilfe gefordert, um den Jungen heimlich nach England zu schmuggeln. Die Jury lobte: „Aki Kaurismäkis Ode an die Hoffnung, die Solidarität und die Brüderlichkeit benutzt souverän die Mittel der Filmkunst, um uns in eine durch die Magie der Farben, den Humor der Dialoge und die Menschlichkeit seiner Figuren verwandelte Welt zu versetzen ... mit der Bergpredigt im Hintergrund.“

 

Die zweite Lobende Erwähnung ging an den Film

Et maintenant on va où?

von Nadine Labaki, Frankreich/Libanon 2011

In der Begründung heißt es: „Die Frauen eines kleinen, isolierten Dorfes sind bereit, alles zu tun, um den Frieden zwischen einer christlichen und einer muslimischen Gemeinschaft zu bewahren, die dort zusammen leben. Mit differenzierten Mitteln gelingt es Nadine Labaki, eine poetische Fabel zu entwickeln, die geschickt die Balance zwischen Komödie und Tragödie hält und dabei Gefühle weckt, die sich zuletzt der Hoffnung zuneigen.“

 

Die Mitglieder der Jury, die von den internationalen kirchlichen Filmorganisationen SIGNIS und INTERFILM benannt werden, waren: Daniel Grivel (Präsident, Schweiz), Christiane Hofmann (Frankreich), Mikaël Mogren (Schweden), Martin E. Bernal Alonso (Argentinien), Françoise Lods (Frankreich) und Gianluca Arnone (Italien).

Siehe auch: http://cannes.juryoecumenique.org/spip.php?rubrique2

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(UN)

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