Rund um den Trierer Dom präsentierten sich am letzten Samstag im Mai 52 Schulen in Trägerschaft des Bistums Trier und einiger Ordensgemienschaften einer interessierten Öffentlichkeit.
„Gute Schule, die Zukunft mitgestaltet, ist immer in erster Linie eine Frucht der Beziehungsqualität zwischen den Lehrern, Schülern und Eltern, einer Beziehungsqualität, die Vertrauen begründet, die öffnet, die motiviert und belastbar macht“, sagte Prälat Dr. Herbert Hoffmann, Leiter der Abteilung „Schulen und Hochschulen“ im Bistum Trier. Es gehe darum, den Schülern Freiräume zu eröffnen und ihnen auch Platz zum experimentieren zu geben. Diese gebe auch einer Gottesbeziehung Raum und weite den Blick für die Aufgaben unserer Zeit. Er appellierte, die an diesem Tag erstmals
vorgestellte Schulstiftung zu unterstützen. Mit deren Mittel, solle zusätzliches Personal finanziert werden, außerdem „erfahrungsstarke Angebote und Maßnahmen zur Stärkung der Erziehungspartnerschaft zwischen Lehrern und Eltern“ gefördert werden. Weiter sei es Ziel der Stiftung, bedürftigen Schülern beispielsweise die Teilnahme an internationalen Begegnungen und Projekten zu ermöglichen.
Es geht um ein christliches Menschenbild
„Die wichtige Rolle kirchlicher Schulen bei der „Bildung und Sicherung von Identität“ unterstrich auch der Münchner Professor Dr. Konrad Hilpert in einem Vortrag. „Eine bestimmte Persönlichkeit zu werden, ist unter dem Strich anspruchsvoller geworden, weil es mehr Gestaltungsraum gibt, aber auch mehr Einwirkungen, mit denen man sich erst auseinander setzen muss, bevor man überhaupt selbstbestimmt leben kann“, sagte Hilpert. Dies liege an der „Individualisierung und Pluralisierung“ des Umfeldes. Bei der Wertebildung an und in katholischen Schulen gehe es nicht um Organisatorisches oder um die Einhaltung äußerlicher kirchlicher Standards, sondern um ein besonderes, christlich geprägtes Menschenbild. Ziel sei, die Fesseln einer beschränkten Ausrichtung auf die wirtschaftliche Verwendbarkeit aufzusprengen und Bildung nicht nur mit Ausbildung gleichzusetzen. „Deshalb bedeutet Wertebildung letztlich auch einen Gewinn an Freiheit.“ Der Bonner Pädagogik-Professor Dr. Volker Ladenthin forderte, bei der Erziehung an den Schulen, ein umfassendes Menschenbild zugrunde zu legen und auch die musikalische Bildung zu fördern. „Seele, Gesellschaft und Bildung“ müssten im Zusammenhang gedacht werden. „Wir sollten Musik an den Schulen fördern, nicht, weil sie nützlich ist, sondern weil sie übernützlich ist.“ Die Kinder dürfe man nicht als „Humankapital der Zukunft“ bewerten, sondern „als Schöpfer von Kultur und Humanität“. „Gut, dass es Schulen und Schulträger gibt, die sich auf den christlichen Bildungsgedanken berufen und etwas fördern, was mehr als nur nützlich ist.“ Auf die Vielfalt und musische Bildung ging auch Bischof Dr. Stephan Ackermann im Pontifikalamt im Trierer Dom ein. „Musische Bildung spielt an unseren Schulen eine wichtige Rolle und wer schon einmal im Chor gesungen oder in einem Orchester oder einer Band gespielt hat, weiß wie schön es ist seine Melodie nach außen zu tragen.“ Dies schaffe eine einzigartige Beziehung unter den Menschen.
Saarbrücken - Welschbillig - Nonnenwerth
Schüler und Lehrer der Bistums- und Ordensschulen präsentierten ihre Schulen und unterhielten mit Musik. So spielte das Blasorchester des St. Josef-Gymnasiums aus Biesdorf, unterstützt von einem eigenen Projektchor. „Wir werden gut gefördert und unsere Schule ist wirklich sehr gut ausgestattet. Das gute Schulklima wollen wir hier heute auch zeigen“, sagte Marija Radic Schülerin an der Marienschule Saarbrücken, die die Theaterarbeit ihrer Schule präsentierte. Auf die gute Förderung an kirchlichen Schulen wies Christa Jakobs hin, Leitern der Valdocco-Schule am Helenenberg in Welschbillig. „Wir bieten sehr praxisorientierten Unterricht an und unterrichten in Kleinstgruppen.“ Auch das Gymnasium auf der Insel Nonnenwerth präsentierte sich auf dem Domfreihof. Frank-Michael Strauss, Lehrer am Gymnasium, hofft auf eine Wiederholung des „Tags der Katholischen Schulen“: „Wir würden uns freuen, wenn wir diesen Tag auch mal auf der Insel Nonnenwerth ausrichten könnten.“
Informationen
Weitere Informationen zu den Schulen und der Stiftung bei der Schulabteilung des Bistums, Hinter dem Dom 1, 54290 Trier, Tel.: 0651-7105-222 oder -441, Internet: www.schulabteilung.bistum-trier.de
(UN)