(Quelle: http://www.bistum-trier.de)
Das Evangelium in die Lebenswirklichkeit von Kindern übersetzen
Nachrichten | 19.11.2009
TRIER - 13 Lehrerinnen und Lehrer für Grund-, Haupt- und Regionalschulen aus dem gesamten Bistum Trier haben am 7. November die „missio canonica“, die kirchliche Beauftragung für den Religionsunterricht, erhalten. Prälat Dr. Herbert Hoffmann, Leiter der Abteilung Schule und Hochschule in der Trierer Bistumsverwaltung, überreichte den jungen Frauen und Männern die Urkunde bei einem Gottesdienst im Priesterhaus Berg Moriah in Simmern/Westerwald. Der Beauftragung waren Begegnungstage unter dem Thema „Christologie in Bildern – Die Ich-bin-Worte im Johannesevangelium“ mit der Referentin Professor Dr. Beate Kowalski von der Universität Dortmund vorausgegangen.
Prälat Hoffmann erklärte, der Auftrag der neuen Religionslehrerinnen und –lehrer sei es, das Evangelium in die Lebenswirklichkeit von Kindern hinein zu übersetzen. „Das heißt die Fragen von Kindern aufzunehmen, woher wir kommen und wohin wir gehen und wozu das Leben gut ist und was es gut macht.“ Diese Fragen müssten mit dem Weg und der Botschaft Christi zusammengebracht werden. Hoffmann erinnerte daran, dass die Väter des Grundgesetzes betont hätten, zu einer Bildung, die den ganzen Menschen im Blick habe, gehöre die Frage nach Gott und nach dem, was letztendlich trägt: „Zu einer solchen ganzheitlichen Bildung gehört die Frage nach dem Hoffnungshorizont der jüdisch-christlichen Tradition, dem Hoffnungshorizont des christlichen Glaubens.“ Diesem Auftrag gelte es gerecht zu werden. So sollten im Religionsuntericht Kinder und Jugendliche „sprachfähig“ gemacht werden, um verständlich darüber reden zu können, was das Leben verdirbt und was das Leben gelingen lässt. Hoffmann verglich pädagogische Einrichtungen, in denen Kirche erfahrbar werde, mit klösterlichen Gemeinschaften. Beide seien Wegweiser der Kirche auf die Zukunft hin: „Das Evangelium will eben in die Sprache der Zeit übersetzt sein und von Mensch zu Mensch vermittelt werden, wenn es seine belebende Kraft entfalten soll.“ Dies geschehe im Religionsunterricht unter den Bedingungen der Schule, vernetzt mit anderen Fächern und mit leibhaftigen Bezügen in den außerschulischen Raum hinein.
(UN)