"Lourdes" thematisiert grundlegende menschliche Fragen
Der Film „Lourdes“ der österreichischen Regisseurin Jessica Haussner hat bei den 66. Internationalen Filmfestspielen Venedig (2. bis 12. September 2009) den Preis der Jury der internationalen katholischen Filmorganisation SIGNIS gewonnen. Im Mittelpunkt steht eine durch Multiple Sklerose gelähmte junge Frau, die mit gemischten Gefühlen an einer Pilgerfahrt nach Lourdes teilnimmt und für die durch ihre überraschende Heilung die Frage nach der Allmacht und Gerechtigkeit Gottes zugespitzt wird.
Die Jury weist in ihre Begründung ausdrücklich darauf hin, dass sie den Preis nicht wegen des ‚katholischen’ Schauplatzes vergeben habe, sondern weil der Film „fundamentale menschliche Fragen aufwirft: Glauben, physisches Leiden, Hoffnung, Wunder und das Unerklärliche. Mit bemerkenswerter technischen und künstlerischen Fähigkeiten führt uns die Regisseurin an die Grenze menschlicher Erwartungen und erlaubt es dem Publikum die Bedeutung von menschlicher Freiheit und göttlicher Intervention zu entdecken.“ Die herausragenden künstlerischen Qualitäten beeindruckten auch die Jury des Internationalen Kritikerverbandes FIPRESCI, für die der Film „Lourdes“ ebenfalls der beste Beitrag des Wettbewerbs war. Zwei weitere Jurys, darunter die von der katholischen Stiftung Ente dello Spettacolo organisierte „La navicella“-Jury, zeichneten den österreichischen Film ebenfalls aus.
"Lebanon" konfrontiert mit dem Erleben eines Soldaten, der unvorbereitet auf den Krieg trifft
Die Lobende Erwähnung der SIGNIS-Jury ging an den Film, der auch den Goldenen Löwen gewann: „Lebanon“ von Samuel Moaz. Ungewöhnlich an dem Film des israelischen Regisseurs ist, dass er ganz in der klaustrophobischen Enge eines Panzers spielt und die Schrecken des Krieges aus der Sicht der Besatzung schildert. Die Jury betonte, dass der Film aber nicht einseitig für die Israelis Partei ergreife: „Obwohl „Lebanon“ in einem israelischen Panzer spielt und eine ganz spezielle Perspektive auf den ersten Tag des Kriegs mit dem Libanon im Juni 1982 eröffnet, bietet er ein Porträt von jedweden jungen Soldaten, die psychologisch nicht auf die Konfrontation mit dem Krieg vorbereitet sind. Der Film ist ein Schrei aus der Tiefe des Herzens für die leidenden Menschen der ganzen Region.”
Link: www.labiennale.org/en/cinema/festival/lineup/official_selection/venezia66/lourdes.html„
Quelle: Deutsche Bischofskonferenz
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(UN)