Katholische Religionslehrerinnen und -lehrer beschäftigten sich in Trier mit Tod und Auferstehung. Zwölf Berufsanfängerinnen und -anfänger erhielten die Kirchliche Lehrerlaubnis "Missio Canonica"
TRIER.- Michael Zimmer aus Saarbrücken ist neuer Vorsitzender der Vereinigung katholischer Religionslehrer und -lehrerinnen an Gymnasien im Bistum Trier. Die Religionslehrerinnen und Religionslehrer an Gymnasien im Bistum Trier wählten Zimmer im Rahmen ihrer Jahrestagung vom 5. bis 7. Februar im Trierer Robert-Schuman-Haus an ihre Spitze. Zimmer, stellvertretender Leiter des Studienseminars für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen im Saarland, folgt damit Jakob Kalsch, der seit Anfang des Schuljahres im Bistum Trier für den Religionsunterricht an Gymnasien und Gesamtschulen zuständig ist.
Neue Stellvertreterin ist Pia Mattes, Lehrerin am Regino-Gymnasium in Prüm. In einem Gottesdienst am Ende der Jahrestagung überreichte Prälat Dr. Herbert Hoffmann, Leiter der Abteilung „Schule und Hochschule" im Bistum Trier, 12 jungen Religionslehrerinnen und Religionslehrern die kirchliche Unterrichtserlaubnis für katholischen Religionsunterricht, die so genannte „Missio Canonica".
Während der Tagung beschäftigten sich die Lehrer mit dem Thema „Leben mit dem Tod – Leben gegen den Tod". „Wenn es um Hoffnung im Angesicht des Todes geht, ist eben mehr gefragt als magische Riten und menschliche Mache", unterstrich Hoffmann. Es sei wichtig, dass Religionslehrer für sich selbst klärten, wieso der „Glaube Sinn im Leben und Hoffnung über den Tod hinaus" begründe. Der Religionsunterricht müsse letztlich der „existenziellen Orientierung, der Entscheidung, den eigenen Weg im christlichen Glauben zu gehen" dienen. „Mehr als eine Einladung kann und darf es aber nicht sein, weniger aber auch nicht", sagte Hoffmann.
Die beiden Bamberger Theologen Prof. Klaus Bieberstein und Prof. Joachim Kügler gestalteten den wissenschaftlichen Teil der Tagung. In Vorträgen und Arbeitskreisen beschäftigten sie sich mit der Entstehung der christlichen Auferstehungshoffnung. Das Problem der Menschen sei, „nicht nur sterblich zu sein, sondern es auch noch zu wissen", erklärte Bieberstein. „Denn den Tod auf uns zukommen zu sehen, das belastet, und dieses belastende Wissen hat in der Menschheitsgeschichte zu zahllosen Antwortversuchen geführt, so dass unser Wissen um den auf uns zukommenden Tod als ein Kulturgenerator ersten Ranges gelten muss", unterstrich der Theologe die Wichtigkeit des Themas. Bieberstein unterschied im „Verhältnis zwischen Lebenden und Toten" verschiedene Phasen. Die in der Jungsteinzeit im Vorderen Orient nachweisbare Verbundenheit von Lebenden und Toten sei im Laufe der Zeit von einer „Tabuisierung der Toten" abgelöst worden, bevor dann in biblischer Zeit der Gedanke einer Auferweckung der Toten entstanden sei. Von einer einheitlichen Auffassung könne hierbei allerdings keineswegs gesprochen werden.
Kügler zeigte die Entwicklung der Auferstehungshoffnung in den Johannes-Schriften des Neuen Testaments. So sei die christliche Hoffnung auf Auferstehung im ursprünglichen Johannesevangelium ein eher „gegenwartsorientiertes, individualistisches Konzept" gewesen. Dies habe dazu geführt, dass die Reichen sich im sicheren Glauben an ihre Auferstehung ihrer Verantwortung für die Armen entzogen hätten. Erst später sei die „Zukunftsdimension" mit einbezogen worden. So sei ein „sozialkritisches Potential" aktiviert worden: „Das, was hier und heute geschieht, hat Auswirkungen auf das Leben nach dem Tod."
Quelle: Bistum Trier
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(UN)