Kirche in der heutigen Gesellschaft

Nachrichten | 30.01.2009

Zum Beispiel - Projekttag der Klassenstufe 10 am Lebacher Geschwister-Scholl-Gymnasium

TRIER/LEBACH.- Einen Schulvormittag ganz besonderer Art erlebten die Schülerinnen und Schüler des Geschwister –Scholl-Gymnasiums am 22. Januar mit dem Projekttag „Kirche in der heutigen Gesellschaft“. Fachleute aus unterschiedlichen kirchlichen und karitativen Einrichtungen leiteten zehn Workshops, in denen sich die Jugendlichen mit den Motiven, Inhalten und Zielen der jeweiligen Arbeitsbereiche befassten. Umfassend war die Themenauswahl für die Workshops, die Schulseelsorgerin Theresia Berwanger-Jochum mit den Religionslehrerinnen und Religionslehrern zusammengestellt hatte. Vertreten war die Zivildienststelle des Bistums Trier, die Krankenhausseelsorge einer Palliativstation, die Streetworker-Arbeit der Evangelischen Kirche, die Obdachlosenhilfe der Caritas, die Polizeiseelsorge, die Friedensbewegung „Pax Christi“, die Militärseelsorge, Gefängnisseelsorge und die Aidshilfe des kirchlichen Hilfswerkes „missio“.

Für Schüler Matthias Zimmer war es wichtig zu erfahren: “Warum gibt es Obdachlose trotz staatlicher Hilfe?“ Spannend war für Martina Tran die Arbeit von Pax Christi: „Als Friedensbewegung benennt Pax Christi Missstände und bezieht klare Positionen, wo Menschenrechte verletzt und Konflikte mit Gewalt ausgetragen werden. Sie bemüht sich um gerechte Strukturen des Zusammenlebens und friedliche Wege der Konfliktbearbeitung.“ Manche Themen lösten bei den Schülerinnen und Schülern große Betroffenheit aus. So erlebte Corinna Saar das Gespräch über die Seelsorge auf der Palliativstation besonders intensiv, weil hier auch die Gefühle beim Gedanken an den eigenen Tod angesprochen wurden.

„Gut, dass es jemand gibt, der Schwerkranke begleitet, sie auf den Tod vorbereitet und ihre Familien unterstützt“, meinte sie später. Beeindruckt waren die jungen Leute auch von den Anforderungen bei den Aufgaben in der Polizeiseelsorge, wenn etwa eine Todesnachricht überbracht werden muss. Einig waren sich die Schülerinnen und Schüler über die gesellschaftliche Bedeutung der einzelnen Einrichtungen. Christin Feld meinte etwa zur Sozialarbeit „auf der Straße“: „ Streetworker sind sehr wichtig für alle Jugendlichen, die Probleme haben. Ich finde die Arbeit der Streetworker bewundernswert.“ Lena Schirra war beeindruckt von missio: „Ich denke, dass die Aidshilfe von missio eine riesige Bedeutung hat, da Aids ein sehr wichtiges und aktuelles Thema ist. Man muss vor allem den Menschen in Afrika helfen, die sich nicht selbst helfen können. Das Thema muss öffentlich behandelt werden, etwa mit Plakataktionen.“   

Für die Gestaltung des Tages bedankten sich die Schülerinnen und Schüler bei den Referenten mit je einer weißen Rose. Die Referenten bescheinigten ihrerseits den Schülern, dass sie mit großem Interesse und Aufmerksamkeit bei der Sache waren. „Der Projekttag ist eine sehr positive Form der Auseinandersetzung mit diesen Lebensthemen, die sonst im Unterricht nicht vorkommen“, meinte Krankenhaus-Seelsorgerin Ursula Kaspar. Die Eindrücke aus den Workshops fassten die Jugendlichen jeweils in einen Reflexionsbogen zusammen, die im Unterricht noch einmal diskutiert werden. Bei den jungen Leuten fand der Projekttag große Zustimmung: “Super, tolle Abwechselung“, „Sehr informativ und hilfreich“, „Gibt Denkanstöße“, “Sehr interessant und aufschlussreich, halt aus dem Leben gegriffen!“   (Quelle Bistum Trier)

"Zum Beispiel" stellt in loser Folge einzelne Projekte vor, die in je unterschiedlicher Weise die Arbeit einzelner Schulen in den Focus rückt.

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(UN)

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