"Die Liga Gottes" regt zum Nachdenken über die Konsequenzen von religiösem Fundamentalismus an. Der Dokumentarfilm stellt die Evangelikalen als ernst zu nehmende Bedrohung für rationale Aufklärung und demokratische Werte dar. ARTE, Freitag, 11. April 2008, 18:05 Uhr - 19:00
Deutschland im Sommer 2006: Jubelnde Fußballfans aus aller Welt tummeln sich in deutschen Städten. Unter ihnen sind 10000 christliche Missionare, die sich wenig dafür interessieren, wer die begehrte Weltmeistertrophäe mit nach Hause nimmt. Für sie ist das sportliche Großereignis die perfekte Gelegenheit, um möglichst viele Menschen zu bekehren.
"Die Liga Gottes" regt zum Nachdenken über die Konsequenzen von religiösem Fundamentalismus an. Der Dokumentarfilm stellt die Evangelikalen als ernst zu nehmende Bedrohung für rationale Aufklärung und demokratische Werte dar.
ARTE, Freitag, 11. April 2008, 18:05 Uhr - 19:00
Deutschland im Sommer 2006: Jubelnde Fußballfans aus aller Welt tummeln sich in deutschen Städten. Unter ihnen sind 10000 christliche Missionare, die sich wenig dafür interessieren, wer die begehrte Weltmeistertrophäe mit nach Hause nimmt. Für sie ist das sportliche Großereignis die perfekte Gelegenheit, um möglichst viele Menschen zu bekehren. Einer der enthusiastischen Missionare ist Scott Rourk. Nach dem 11. September 2001 bekam er 250.000 US Dollar Spendengelder und gründete damit seine eigene Kirche, die "411" in New York. Rourk und seine Gemeinde bezeichnen sich als wiedergeborene Christen und fühlen sich dazu berufen, möglichst viele Menschen zu bekehren, denn nur so, glauben sie, entkommt man dem Höllenfeuer. Zusammen mit seinem Neubekehrten Cody Mui und anderen Gemeindemitgliedern macht sich Rourk auf den Weg zur Fußballweltmeisterschaft nach Deutschland. Oberstes Credo: "Jedes Treffen ist eine Möglichkeit, von Gott zu reden." Cody würde gern mehr missionieren, aber er ist sehr schüchtern. Für Gershom aus Kenia hingegen ist die Sache ganz einfach: "Wer Jesus Christus als Herren und Erlöser annimmt, kommt in den Himmel. Wer Jesus ablehnt, kommt in die Hölle." In der Zentrale der evangelikalen Organisation "Jugend mit einer Mission" im Schloss Hurlach in Bayern empfängt Tilmann Pforr die Neuankömmlinge. Von dort schwärmen sie zusammen mit 10.000 weiteren aus, um die Bundesrepublik und ihre Sommergäste zu bekehren. Der Dokumentarfilm begleitet sie auf ihrer Mission und zeigt die WM aus einem ganz neuen Blickwinkel: Absurde und lustige Begegnungen finden statt, wenn betrunkene Fans auf die Frage nach ihrem Glauben: "Ich glaube an Deutschland" antworten. Oft jedoch tritt die Radikalität der Missionare allzu deutlich hervor, zum Beispiel wenn sie sich gezielt daran machen, türkische Moslems in Berlin Kreuzberg zu bekehren. Oder wenn die Emotionen evangelikaler Jugendlicher bei Pop-Gottesdiensten überschwappen und sie dazu "Heil Jesus" rufen. - "Die Liga Gottes" regt zum Nachdenken über die Konsequenzen von religiösem Fundamentalismus an. Der Dokumentarfilm stellt die Evangelikalen als ernst zu nehmende Bedrohung für rationale Aufklärung und demokratische Werte dar, ohne sie dabei bloß zu stellen. Er gibt einen Einblick, warum sich heute immer mehr Menschen einer solchen Gruppierung anschließen. Jeden Tag gibt es weltweit 52.000 Neubekehrte. Wo liegt bei ihnen die Grenze zwischen Glauben, Ideologie und Selbstbetrug? Durch jahrelange Vorarbeit ermöglichte das Regieteam bisher unveröffentlichte Einblicke in das evangelikale Milieu. Während der WM haben mehrere Teams parallel gedreht, wobei sich jeder Regisseur auf einen Protagonisten konzentrierte.
Quelle: Bistum Trier