ReligionslehrInnen begeisterten sich für Gesang und Tanz

Nachrichten | 11.03.2008

"Da ist der Funke übergesprungen" - Religionslehrer beschäftigten sich mit Musik in ihrem Fach

OBERURSEL/TAUNUS. – Wenn heutiger Religionsunterricht so aussieht, möchte man wieder Schulkind sein: Mit ansteckender Fröhlichkeit, Freudeam Singen und Mut zur Kreativität haben sich auf einem ökumenischen Studientag in Oberursel am Dienstag, 4. März, über hundert Religionslehrer aus dem Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreis mit der Rolle der Musik in ihrem Fach beschäftigt. „Durch´s Ohr ins Herz“ lautete dasThema der Veranstaltung, zu der das Amt für katholische Religionspädagogik Taunus zusammen mit seinem evangelischen Pendant eingeladen hatte.    

"Da ist der Funke übergesprungen" - Religionslehrer beschäftigten sich mit Musik in ihrem Fach

OBERURSEL/TAUNUS. – Wenn heutiger Religionsunterricht so aussieht, möchte man wieder Schulkind sein: Mit ansteckender Fröhlichkeit, Freudeam Singen und Mut zur Kreativität haben sich auf einem ökumenischen Studientag in Oberursel am Dienstag, 4. März, über hundert Religionslehrer aus dem Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreis mit der Rolle der Musik in ihrem Fach beschäftigt. „Durch´s Ohr ins Herz“ lautete dasThema der Veranstaltung, zu der das Amt für katholische Religionspädagogik Taunus zusammen mit seinem evangelischen Pendant eingeladen hatte.    

Dass hier die Praxis und nicht die blasse Theorie im Mittelpunkt stand, dafür sorgte gleich am Vormittag der evangelische Pfarrer Eugen Eckert,über Deutschland hinaus bekannt als Texter zahlreicher Neuer Geistlicher Lieder. Sein Vortrag, am Piano begleitet von dem Frankfurter Komponistenund Kirchenmusiker Peter Reulein, war gespickt mit Musikbeispielen. Mit Leichtigkeit und Charme animierte er sein Publikum zum Singen, Klatschenund sogar zum Tanzen. Ein Fingerschnipsen genügte und die versammelte Pädagogenschar stand auf und folgte nicht nur ohne Protest, sondern mitsichtlichem Vergnügen seinen Regieanweisungen. Aber darüber hinaus hatte Eckert den Lehrern quer durch alle Schulformen auch noch etwas zu sagen,obwohl seine eingangs gestellte Frage „Müssen wir singen – und müssen wir im Religionsunterricht singen?“ schon nach den ersten Liedernpraktisch beantwortet war.     

Frischer Rückenwind für geistliches Singen„Es gibt eine ganze Reihe von Gründen dafür, dass Menschen in allenKulturen Lieder, auch Geistliche Lieder brauchen“, sagte Eckert, der lebhaft beklagte, wie es um die Sache mit dem Singen in beiden Kirchenbestellt sei. Ob in Gottesdiensten, im Firm- und Konfirmationsunterrichtund bei Beerdigungen, „ist es oft mühsam und zäh“, sagte er und zitierte Luther, der die Begeisterung beim Kirchengesang als Maßstab dafür ansah,wie es um den Glauben der Sänger bestellt sei. „Wenn das so ist, sollten wir uns nicht mit dem Dilemma arrangieren!“, meinte der Referent, und forderte energisch dazu auf, „mit frischem Rückenwind das geistliche Singen neu zu beleben, in der Kirche, zu Hause und in der Schule.“ Beiden Teilnehmern des Studientages stieß er mit diesem Wunsch auf offene Ohren, zumal er in seinen Thesen zum Singen im Religionsunterricht ganzkonkrete Anregungen für die Praxis vorstellte. Von der Verkündigung überdie Benennung von Krisen und die Frage der Versöhnung bis zu weiteren pädagogischen und therapeutischen Effekten haben die Neuen geistlichen Liedern nach seiner Darstellung vielfältige Funktionen.Die volle Konzentration seiner Zuhörer hatte Eckert vor allem auch dann,wenn er sein eigenes Leben ins Spiel brachte. Die Bedeutung vonKenntnissen zur Entstehung und zum historischen Kontext der Liederbelegte er unter anderem mit einem eigenen Text („Meine engen Grenzen“).Das Lied, so erzählte er, sei 1981 aufgrund eines sehr schmerzlichen Erlebnisses entstanden. Auch zum Thema „Integration durch Musik“ scheuter nicht vor einem persönlichen Zeugnis zurück. Seine Eltern seienUngarn gewesen und er sei in die Schule mit ungarisch-deutschen Sprachkenntnissen gekommen: „Ich habe durchs Singen die deutsche Sprachegelernt.“In sechs Arbeitsgruppen konnten die Teilnehmer am Nachmittag verschiedene Spuren zum Thema verfolgen. Dass die Bandbreite dabei groß war, machte das abschließende Plenum anschaulich, das vom getanzten Regenbogenlied für Grundschulkinder über mehr meditativ-kontemplativausgerichtete Szenen bis zum Einsatz von Videoclips und klassischer Musik reichte. Zusammen mit den Kollegen aus den Ämtern freute sich Juliane Wolf-Schlaud vom Amt für katholische Religionspädagogik über„unglaublich positive Rückmeldungen für diesen Tag“. Sie ist überzeugt:„Da ist wirklich der Funke übergesprungen" . (rei)

Quelle: Bistum Limburg

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