Vitale Botschaft vom Widerstand

Nachrichten | 28.02.2008

„Mein Bruder und ich“: Film und Zeitzeugen-Bericht erinnern an Willi Graf

SAARBRÜCKEN.- An einem Dienstagabend im Februar: In den Saarbrücker Willi-Graf-Schulen warten 250 Schüler, Eltern und Lehrer auf Anneliese Knoop-Graf. Die Frau wirkt sehr vital für ihre 87 Jahre. Knoop-Graf hütet seit Jahrzehnten den Abschiedsbrief ihres Bruders Willi Graf, der zum Kern der studentischen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ gehörte und am 19. April 1943 unter dem Fallbeil der Barbarei des nationalsozialistischen Regimes der geopfert wurde.

„Mein Bruder und ich“: Film und Zeitzeugen-Bericht erinnern an Willi Graf

SAARBRÜCKEN.- An einem Dienstagabend im Februar: In den Saarbrücker Willi-Graf-Schulen warten 250 Schüler, Eltern und Lehrer auf Anneliese Knoop-Graf. Die Frau wirkt sehr vital für ihre 87 Jahre. Knoop-Graf hütet seit Jahrzehnten den Abschiedsbrief ihres Bruders Willi Graf, der zum Kern der studentischen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ gehörte und am 19. April 1943 unter dem Fallbeil der Barbarei des nationalsozialistischen Regimes der geopfert wurde.

„Sollst Du bestimmt sein, mein Andenken und mein Wollen aufrecht zu erhalten“, schrieb Graf der kleinen Schwester im erwähnten Brief. Knoop-Graf folgt diesem Vermächtnis bis heute. Hier, in der Saarbrücker Schule, die den Namen des Widerstandskämpfers trägt, sicher auch gemildert durch die heilende Kraft der Zeit, wirkt ihre Botschaft sehr vital, sehr zeitgemäß, sehr geprägt von geschwisterlicher Zuneigung, sehr glaubwürdig. Knoop-Graf gewährt ihren Zuhörern einen Einblick in Familienleben Graf, in Saarbrücken, wo man lebte; in München, wo Graf mit der Schwester studierte und opponierte, verhaftet und hingerichtet wurde. Die von der Überlebenden geschilderten Erfahrungen wirken heute fast fremd wegen der Wucht der zutage tretenden Nazigewalt. Und doch vertraut, weil Knoop-Graf die Kunst beherrscht, heute lebende Generationen in ihrer Sprache zu erreichen und die Botschaft zu übertragen.

Dazu passt der Film „Mein Bruder und ich“, eine zwölfminütige Dokumentation, die Susanne Schmidt vom Adolf-Bender-Zentrum St. Wendel in Zusammenarbeit mit dem AV-Medienzentrum Saarbrücken realisiert hat und der in den Willi-Graf-Schulen präsentierte wurde. Der Kurzfilm führt in die damalige Zeit ein, verbindet sie mit Willi Graf und seinem Vermächtnis. Am Ende einer spannenden Zeitreise aus Film und erzählendem Zeugnis stehen die Zuhörer in der Aula der Willi-Graf-Schulen auf und spenden der „kleinen Schwester“ minutenlangen Applaus. Wie ein Versprechen zur bleibenden Wachsamkeit.

Quelle: Bistum Trier

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