Was ist fromm?

Nachrichten | 20.12.2007

Aus den chassidischen Geschichten

In einer Stadt lebte ein Mann, von dessen Frömmigkeit die Leute so häufig redeten, dass man ihm bald den Beinamen der Fromme gab. Als er einmal krank wurde und seine Angehörigen in Erfahrung brachten, dass eine Leute zu Rabbi Nachum sich begaben, um sich von ihm segnen zu lassen, baten sie diese und trugen ihnen auf, des Kranken beim Rabbi zu gedenken.

Aus den chassidischen Geschichten

In einer Stadt lebte ein Mann, von dessen Frömmigkeit die Leute so häufig redeten, dass man ihm bald den Beinamen der Fromme gab. Als er einmal krank wurde und seine Angehörigen in Erfahrung brachten, dass eine Leute zu Rabbi Nachum sich begaben, um sich von ihm segnen zu lassen, baten sie diese und trugen ihnen auf, des Kranken beim Rabbi zu gedenken. Bei ihm angekommen überreichten sie ihm Zettel mit ihren eigenen Namen und den Zettel des Kranken. Sie berichteten dem Rabbi, dass dieser Mann wegen seines strengen Lebens sehr bekannt sei und deshalb auch "der Fromme" heiße.

"Ich weiß nicht", erwiderte der Rabbi, "was das ist, ein Frommer, und auch von meinem Vater habe ich nichts darüber erfahren. Aber ich meine, es wird eine Art Kleid sein: der Oberstoff ist aus Überhebung und das Futter aus Groll, und genäht ist es mit den Fäden der Schwermut."

aus: Martin Buber, Die Erzählungen der Chassidim, 1949

Folgen Sie rpp-katholisch.de via     Facebook     Twitter     Newsletter