Domkapitular em. Prälat Josef Pretscher im Alter von 78 Jahren in Würzburg

Nachrichten | 29.11.2006

Über Jahrzehnte die Domschule geprägt
 Von 1974 bis 1998 Leiter der Hauptabteilung Außerschulische Bildung

Würzburg/Ochsenfurt (POW).- Von den großen Aufgaben in der Diözesanleitung
hatte er sich in den vergangenen Jahren zurückgezogen. Als Ruheständler
las er vor allem theologische Werke, hörte gerne Musik und werkelte in
seinem Garten in der Heimatstadt Ochsenfurt. Gottesdienst feierte er
täglich im Elisabethenheim in Würzburg und half an den Hochfesten im
Ochsenfurter Gau aus. Am Mittwochmorgen, 29. November, ist der emeritierte
Domkapitular und langjährige Leiter der Katholischen Akademie Domschule
Würzburg, Prälat Josef Pretscher, im Alter von 78 Jahren in Würzburg
gestorben

Über Jahrzehnte die Domschule geprägt
 Von 1974 bis 1998 Leiter der Hauptabteilung Außerschulische Bildung

Würzburg/Ochsenfurt (POW).- Von den großen Aufgaben in der Diözesanleitung
hatte er sich in den vergangenen Jahren zurückgezogen. Als Ruheständler
las er vor allem theologische Werke, hörte gerne Musik und werkelte in
seinem Garten in der Heimatstadt Ochsenfurt. Gottesdienst feierte er
täglich im Elisabethenheim in Würzburg und half an den Hochfesten im
Ochsenfurter Gau aus. Am Mittwochmorgen, 29. November, ist der emeritierte
Domkapitular und langjährige Leiter der Katholischen Akademie Domschule
Würzburg, Prälat Josef Pretscher, im Alter von 78 Jahren in Würzburg
gestorben.

Pretscher wurde am 14. April 1928 in Ochsenfurt geboren. Nach der
Priesterweihe am 22. Juli 1951 war er zunächst Kaplan in Lohr am Main.
1953 ging er als Präfekt an das Kilianeum Miltenberg, 1957 wurde er
Benefiziat und Religionslehrer in Karlstadt. Seine Laufbahn führte ihn ab
1959 als Studienrat an das Deutsche Gymnasium in Würzburg, das spätere
Grünewald-Gymnasium, wo er 1964 Studienprofessor und 1966 Oberstudienrat
wurde. 1968 wurde er auf Bitten des damaligen Leiters der Würzburger
Domschule, Professor Dr. Fritz Hofmann, vom Staat beurlaubt, um ganz in
der Katholischen Akademie tätig zu sein. Bereits vorher hatte er dort
mitgearbeitet. Von 1972 bis 1999 leitete Pretscher die Akademie. Von 1974
bis 1998 war er gleichzeitig Leiter der Hauptabteilung Außerschulische
Bildung des Bischöflichen Ordinariats und von 1981 bis 1998 Mitglied des
Domkapitels zu Würzburg. 1989 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum
Päpstlichen Ehrenprälaten. 2001 wurde Pretscher mit dem Verdienstorden der
Bundesrepublik Deutschland geehrt und erhielt für seine Pionierarbeit das
"Dankeszeichen" der Katholischen Landesarbeitsgemeinschaft für
Erwachsenenbildung (KLE).

Pretscher prägte über Jahrzehnte besonders die Katholische Akademie
Domschule. Vieles entwickelte und inspirierte er als Experte für
Erwachsenenbildung und für die Fortbildung von Seelsorgern und Laien.
Unter Pretschers Regie war Würzburg 1978 die erste deutsche Diözese, die
Wortgottesdienstleiter ausbildete. Die beginnende Notsituation angesichts
des Priestermangels, aber gleichzeitig auch die stärkere Einbindung der
Laien infolge des Zweiten Vatikanischen Konzils waren Gründe für diesen
Schritt. Damals sei man sich der Gefahr bewusst gewesen, "auf Halde"
auszubilden, erzählte Pretscher vor kurzem. Heute zeige sich, dass diese
engagierten Laien in den Gemeinden gebraucht würden. Ebenfalls auf
Pretschers Anregung zurück geht die Einführung der Ständigen Diakone im
Bistum Würzburg. Als die Deutsche Bischofskonferenz die Katholische
Akademie Domschule Würzburg beauftragte, den Theologischen Fernkurs zu
entwickeln, arbeitete Pretscher federführend mit.

Bei allem war Pretscher wichtig, dem Christen zur Mündigkeit zu verhelfen.
"Ein Christ ist nicht nur ein zu belehrendes Organ, sondern einer, der
mitredet", lautete sein Fazit aus den Veränderungen in der
Erwachsenenbildung seit dem Konzil. Pretscher wollte den Laienchristen
stets Mut machen, im Gespräch offen die eigene Meinung zu vertreten. Bis
zuletzt lebte er dies selbst vor: "Ich rede den Leuten nicht nach dem
Mund, nur weil es ihnen gefällt."

Das Requiem für den Verstorbenen wird am Dienstag, 5. Dezember, um 10 Uhr
im Würzburger Kiliansdom gefeiert.

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