Im Irrgarten der Intelligenz

Nachrichten | 22.11.2006

Über den getesteten Verstand und den Unverstand des Testens schreibt Hans Magnus Enzensberger eine lesenswerte Kollumne in der NNZ. Da Deutschlands Schüler/innen ein Jahr nach der Pisa-Studie laut neuerlichem Test scheinbar immer noch nichts dazugerlent haben sollen und alle Welt sich wieder ausgiebig mit PISA-Sonderstudien und Ähnlichem beschäftigt, kommt diese kleine Polemik gerade recht. Enzensberger nimmt die Intelligenzmessung aufs Korn und wirft einen Blick auf Geschichte und Gegenwart einer "eigentümlichen Obsession".

Was ist Intelligenz? Lässt sich Intelligenz messen? Oder ist Intelligenz nur das, was Intelligenztests testen?

Über den getesteten Verstand und den Unverstand des Testens schreibt Hans Magnus Enzensberger eine lesenswerte Kollumne in der NNZ. Da Deutschlands Schüler/innen ein Jahr nach der Pisa-Studie laut neuerlichem Test scheinbar immer noch nichts dazugerlent haben sollen und alle Welt sich wieder ausgiebig mit PISA-Sonderstudien und Ähnlichem beschäftigt, kommt diese kleine Polemik gerade recht. Enzensberger nimmt die Intelligenzmessung aufs Korn und wirft einen Blick auf Geschichte und Gegenwart einer "eigentümlichen Obsession".

Was ist Intelligenz? Lässt sich Intelligenz messen? Oder ist Intelligenz nur das, was Intelligenztests testen?

Dazu ein Beispiel: "Wir stellen uns die folgende Versuchsanordnung vor. Ein beliebiger Forscher aus Stanford, London oder Berlin wird mit einer der folgenden Personen konfrontiert, die seine Intelligenz einschätzen sollen: (a) mit einem Inuit aus Grönland, (b) mit einem Indio aus dem Amazonasbecken, (c) mit einem Seefahrer aus Polynesien. Es gehört wenig Phantasie dazu, um zu erraten, wie ein solcher Test ausfiele. Unser Experte wäre hoffnungslos überfordert. Schon dass er es mit Analphabeten zu tun hätte, würde ihn wahrscheinlich irritieren. Vollends verstört wäre er, wenn diese Leute seine geistigen Fähigkeiten daraufhin überprüfen würden, ob sie ausreichten, Tausende von Pflanzen zu unterscheiden, Fährten zu lesen oder tiefe Strömungen an winzigen Nuancen der Meeresoberfläche zu erkennen. Die Blamage wäre eklatant."

Der Artikel ist vollständig zu lesen:
Hans Magnus Enzensberger, NZZ Online, 11 November 2006

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