Kunstwerke behinderter Menschen in Neuwied ausgestellt
Neuwied. – Nach Aussage des Geistlichen Rektors und Künstlers Richard Baus, Waldbreitbach, gibt es gute und schlechte Kunst, aber auf keinen Fall „Behindertenkunst“. Zur Eröffnung einer Kunstausstellung unter dem Titel „natürlich anders“ am 23. Oktober in Neuwied stellte Baus klar: „Von den Menschen, die diese Bilder geschaffen haben, kann man sicher sagen, dass sie in bestimmten Bereichen ihrer Persönlichkeit und ihres Lebens behindert sind, aber sicher nicht auf dem Gebiet der Kunst“. Bis 8. November zeigt das Neuwieder Friedrich-Spee-Haus eine Auswahl der Ergebnisse eines Kunstwettbewerbs, den die Behindertenseelsorge des Bistums Trier in Zusammenarbeit mit den Barmherzigen Brüdern aus Saffig anlässlich des Deutschen Katholikentages in Saarbrücken ausgeschrieben hatte.
15 Einrichtungen der Behindertenhilfe, unter ihnen das Heinrich-Haus Neuwied, das Kloster Ebernach, die Caritas-Werkstätten Mayen, und die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach hatten sich mit insgesamt 260 Bildern und Skulpturen zum Thema „Gott erleben in seiner (Un-) Gerechtigkeit“ an dem Wettbewerb beteiligt. Aus diesen Arbeiten hatte eine Jury insgesamt 60 ausdrucksstarke und sehr eigenständige Kunstwerke ausgewählt. Interessierte Einrichtungen im ganzen Bistum können die Bilder jetzt im Bischöflichen Generalvik
Neuwied. – Nach Aussage des Geistlichen Rektors und Künstlers Richard Baus, Waldbreitbach, gibt es gute und schlechte Kunst, aber auf keinen Fall „Behindertenkunst“. Zur Eröffnung einer Kunstausstellung unter dem Titel „natürlich anders“ am 23. Oktober in Neuwied stellte Baus klar: „Von den Menschen, die diese Bilder geschaffen haben, kann man sicher sagen, dass sie in bestimmten Bereichen ihrer Persönlichkeit und ihres Lebens behindert sind, aber sicher nicht auf dem Gebiet der Kunst“. Bis 8. November zeigt das Neuwieder Friedrich-Spee-Haus eine Auswahl der Ergebnisse eines Kunstwettbewerbs, den die Behindertenseelsorge des Bistums Trier in Zusammenarbeit mit den Barmherzigen Brüdern aus Saffig anlässlich des Deutschen Katholikentages in Saarbrücken ausgeschrieben hatte.
15 Einrichtungen der Behindertenhilfe, unter ihnen das Heinrich-Haus Neuwied, das Kloster Ebernach, die Caritas-Werkstätten Mayen, und die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach hatten sich mit insgesamt 260 Bildern und Skulpturen zum Thema „Gott erleben in seiner (Un-) Gerechtigkeit“ an dem Wettbewerb beteiligt. Aus diesen Arbeiten hatte eine Jury insgesamt 60 ausdrucksstarke und sehr eigenständige Kunstwerke ausgewählt. Interessierte Einrichtungen im ganzen Bistum können die Bilder jetzt im Bischöflichen Generalvikariat für eine Ausstellung entleihen und sie so einer größeren Öffentlichkeit zugänglich machen.
Rektor Baus, der Jurymitglied dieses Kunstwettbewerbes war, stellte anlässlich der Ausstellungseröffnung fest, dass für diesen Wettbewerb Menschen Bilder gemalt und Skulpturen geschaffen haben, die „über ein überdurchschnittliches Maß an Kreativität verfügen“. Diese Menschen hätten den Mut aufgebracht, sich den Betrachtern „auszusetzen“. Nicht jedes Werk werde von allen als Kunst begriffen und dann aus Unverständnis einfach als „schlecht“ bezeichnet. Es könne aber sein, dass der Betrachter oder die Betrachterin auf diesem Gebiet „behindert“ sei und die Unmittelbarkeit einer künstlerischen Aussage nicht verstehe. Das erste, was er selbst bei der Sichtung der vielen eingereichten Werke habe lernen können, sei die Erkenntnis gewesen: „Es gibt keine Behindertenkunst“. Ausdrücklich dankte Baus allen Kunsterzieherinnen und –erziehern, die mit, wie er sagte, „so genannten Behinderten arbeiten und die all das entdecken und entwickeln helfen, was Gott an Fähigkeiten in einen Menschen hineingelegt hat“. Dank sagte er auch der Familienbildungsstätte Neuwied und der Fachstelle für Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Koblenz, die mit dieser Ausstellung die Möglichkeit geschaffen hätten, „Kunst von Menschen zu sehen und zu erleben, die wir so schnell als Behinderte bezeichnen, weil sie eben anders sind als wir, von denen wir aber so viel lernen können“.
Georg Falke, der Leiter der KEB-Koblenz, begrüßte unter den Mitwirkenden der Vernissage auch den Kinderchor der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte aus Neuwied-Feldkirchen. Unter der Leitung ihrer Musiklehrerin Christine Staebel bereicherten die jungen Sängerinnen und Sänger die Begegnung durch zahlreiche musikalische Bilder in Form von Kanons und zweistimmigen Liedern. Dafür schenkten ihnen die Ausstellungsgäste lang anhaltenden Beifall.