... Christoph Westemeyer. Der Leiter des Fachbereichs Religionspädagogik im Erzbistum Köln gibt Einblick in ein Format, das Schule, Hochschule und Kirche miteinander ins Gespräch bringt. Im Interview spricht er über das diesjährige Thema Hoffnung leben, neue Impulse für den Religionsunterricht – und verrät, worin für ihn das Besondere dieser Woche liegt.
Herr Westemeyer, was genau ist die Pädagogische Woche?
Die Pädagogische Woche ist eine ganze Arbeitswoche für Schule und Hochschule im Erzbistum Köln. Sie besteht aus insgesamt sechs Veranstaltungen, die sich jeweils an eine bestimmte Zielgruppe aus diesem Bereich richten. Am Montag, zur Eröffnung mit unserem Erzbischof Kardinal Woelki, kommen Verantwortliche aus Kirche, Schule und Hochschule zusammen, feiern gemeinsam Heilige Messe und erhalten anschließend nach einer entsprechenden Einordnung des Themas durch den Bereichsleiter Herrn Pitsch jeweils durch eine besondere Rednerin oder einen besonderen Redner einen Impuls zum Thema der Woche, in diesem Jahr durch Frau Prof. Dr. Dr. Frauke Rostalski von der Universität zu Köln. Der Dienstag dann richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer an Katholischen Schulen, der Mittwoch an Religionslehrerinnen und -lehrer an Grund- und Förderschulen und der Donnerstag an Religionslehrerinnen und -lehrer der Sekundarstufen I und II sowie des Berufskollegs. An diesen drei Tagen gibt es auch jeweils einen Impuls aus der Wissenschaft; anschließend geben aktive Lehrerinnen und Lehrer Einblicke in Ihre Unterrichtspraxis und stellen Materialien für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Verfügung.
Am Freitag kommen Schulleitungen Katholischer öffentlicher und freier Schulen zusammen, also der Katholischen Bekenntnisgrund- und -hauptschulen sowie der 33 Erzbischöflichen Schulen und der Katholischen Schulen in anderer freier Trägerschaft, etwa von Ordensgemeinschaften oder Stiftungen. Zum ersten Mal werden wir in diesem Jahr außerdem Vertreterinnen und Vertreter der Hochschulen und Verantwortliche in der Lehrerausbildung zu einem neuen Format einladen, zum Forum Theologie & Lehrerbildung am Mittwochnachmittag. Dahinter steckt die Idee, diejenigen zusammenzubringen, die für die Aus- und Weiterbildung junger Theologinnen und Theologen bzw. Religionslehrerinnen und -lehrern Verantwortung tragen.
Die Pädagogische Woche findet in diesem Jahr bereits zum 43. Mal statt, seinerzeit selbst unter Corona-Bedingungen.
Immer wieder hatten wir die Ehre, bei der Veranstaltung bekannte Persönlichkeiten willkommen zu heißen, Ministerpräsidenten und Schulministerinnen, Bundesministerinnen, Publizisten wie Jürgen Kaube und Navid Kermani, sowie weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Denkerinnen und Denker der größeren Öffentlichkeit.
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Zur Person
Christoph Westemeyer, Jahrgang 1967, hat Katholische Theologie und Germanistik in Bonn studiert; anschließend war er einige Jahre als Lehrer an einem Gymnasium des Erzbistums Köln tätig. Von dort wechselte er in das Generalvikariat des Erzbistums Köln und ist innerhalb des Bereichs Schule & Hochschule derzeit Leiter der Fachbereiche Religionsunterricht, Lehrerbildung & öffentliche Schulen sowie Schulaufsicht, Schulentwicklung & Profilierung.
Kontakt zu Christoph Westemeyer
Christoph Westemeyer im Interview mit www.domradio.de
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Was erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Jahr?
Die Pädagogische Woche haben wir in diesem Jahre überschrieben mit dem Thema ‚Hoffnung leben – Herausforderungen einer komplexen Gegenwart gestalten'. Diese drängende und existentielle Fragestellung berührt die Inhalte des Religionsunterrichts ebenso wie die persönliche Identität der Schülerinnen und Schüler und auch der Lehrerinnen und Lehrer; es ist also auch ein Thema der Schulkultur, Schulpastoral und Schulentwicklung. Worauf setze ich meine Hoffnung? Welche Hoffnungen und Sehnsüchte habe ich? Welche Orientierungen erhalte ich aus der Glaubenstradition von Kirche und Theologie? Und bin ich – biblisch - stets bereit, von der Hoffnung zu erzählen, die mich erfüllt (vgl. 1 Petr 3,15)?
Wir sind froh, dass wir zu diesem Thema hochkarätige Rednerinnen und Redner gewinnen konnten, die dem Thema nachgehen und auf die sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer freuen können. Bereits genannt habe ich Frau Prof. Dr. Dr. Rostalski vom Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtsvergleichung. Als Juristin bringt sie ihren spezifischen Blick auf das zunächst vielleicht ‚rechtsfrei' anmutende Thema ein; als Mitglied des Deutschen Ethikrats wird sie die politische und gesellschaftliche Debatte, insbesondere eben die komplexen Herausforderungen, die damit verbunden sind, reflektieren. Ihr Vortrag ‚Hoffnung leben – zwischen Verletzlichkeit und Freiheit' fokussiert ein Spannungsfeld, das jede und jeder persönlich und beim Blick auf das Tages- und Weltgeschehen erlebt. Die theologische Durchdringung des Themas Hoffnung übernimmt am Mittwoch und Donnerstag Prof. Dr. Martin Dürnberger, Lehrstuhlinhaber für Theologische Grund- und Gegenwartsfragen an der Paris-Lodron-Universität Salzburg und Obmann der bekannten Salzburger Hochschulwochen. ‚„Es kommt darauf an, das Hoffen zu lernen" (Ernst Bloch) - Die Generation Angst und die christliche Hoffnung' lautet der Titel seiner Vorträge für Religionslehrerinnen und -lehrern verschiedener Schulformen. Sie fokussieren die Begegnung der Sorgen und Ängste von Schülerinnen und Schülern mit dem Hoffnungsüberschuss des Christentums.
Beständig versuchen wir die Pädagogische Woche weiterzuentwickeln. Daher darf man sich in diesem Jahre auch auf ein neues Format freuen, das wir bewusst in der Pädagogischen Woche verortet haben, nämlich das Forum Theologie & Lehrerbildung. Vertreterinnen und Vertreter aller drei Phasen der Lehrerbildung – Hochschulen, Lehreraus- und fortbildung – kommen zusammen, um die Frage zu erörtern, die ‚Eine neue Hoffnung', nämlich auf ein Weiterleben mit und als KI, an werdende Theologinnen und Theologen und Religionslehrerinnen und Religionslehrer stellt: Worauf hoffe ich? Von welcher Hoffnung erzähle ich?
Worin liegt Ihrer Meinung nach das Besondere der Pädagogischen Woche? Gibt es für Sie ein persönliches Highlight?
Die Pädagogische Woche bringt Menschen zusammen, die die gleiche Aufgabe und Herausforderung an ihrer jeweiligen Stelle haben, sei es in der Bildungspolitik, an Katholischen öffentlichen oder freien Schulen, in der Schulpastoral und Schulentwicklung sowie besonders im Religionsunterricht der unterschiedlichen Schulformen. Die Kolleginnen und Kollegen, die kommen, teilen Erfahrungen, Sorgen, Chancen und vor allem das Interesse, neue Anregungen und Fragen, neue Impulse und Antworten zu erhalten, voneinander und miteinander zu lernen und sich als Lehrerinnen und Lehrer weiterzuentwickeln. Das macht die Pädagogische Woche aus. Und es gehört wesentlich auch zur DNA der Pädagogischen Woche, dass es an jedem Morgen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das geistliche Angebot mit einer eigens gestalteten Messfeier gibt. Wenn dann jeweils am Ende eines Tages bzw. einer Veranstaltung noch Menschen angeregt im Gespräch vertieft sind und bei Kaffee und Gebäck oder auch einem Kölsch den Tag reflektieren und der Blick wieder in den Schulalltag wandert, beginnt in „Handwerk & Haltung" – so die programmatische Leitidee unserer gesamten Fortbildungsarbeit - das Wachstum dessen, was wir auf der Pädagogischen Woche aussäen wollten. Das ist auf jeden Fall ein Highlight.
Aber ein wenig freue ich mich auch, dass wir zur Pädagogischen Woche in diesem Jahr mit unserem Instagram-Kanal @mehralsimpulse starten, ein kleines Abenteuer mit der Hoffnung, diejenigen noch besser zu erreichen und zu stärken, um die es geht: die Lehrerinnen und Lehrer im Erzbistum Köln.
(Christoph Westemeyer/ Erzbistum Köln/ ck)
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Die 43. Pädagogische Woche steht uner dem Motto "Hoffnung leben - Herausforderunen einer komplexen Gegenwart". Mit zahlreichen Veranstaltungen und namhaften Teilnehmern bietet die Fortbildungswoche eine Plattform zum Austausch und Produktivität im Bildungsbereich Religionsunterricht für jede Schulform.
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Weiterführende Informationen zur Religionspädagogik im Erzbistum Köln