Kurz vor dem Abschluss der Ulrichswoche hat Bischof Bertram Meier im Bistum Augsburg mit der Erteilung der Missio canonica 78 Lehrerinnen und Lehrern die offizielle Befähigung ausgestellt, katholischen Religionsunterricht zu geben. In einem festlichen Gottesdienst erinnerte der Bischof die frisch ausgebildeten Lehrkräfte daran, dass Religionsunterricht mehr sei als die Vermittlung von Informationen:
„Wir erzählen von Jesus und seiner Kirche, von einem lebendigen Organismus, mit seinen Spannungen und seiner Faszination, mit seinen Schmerzen und Freuden“, sagte der Bischof. Der Religionsunterricht, so der Bischof weiter, spreche nicht einfach von Zahlen und Fakten, es gehe nicht nur um das Auswendiglernen von Glaubenssätzen, sondern primär um die Vermittlung der Faszination der Begegnung mit einer Person, ja mit der Person par excellence, mit Jesus Christus: „Nur wenn Sie selbst noch das Staunen über Gottes Entgegenkommen nicht verlernt haben, können Sie anderen die Begeisterung dafür vermitteln.“
Einladung zur Gemeinschaft mit Christus
Junge Menschen zu der Gemeinschaft mit Christus einzuladen, ihnen zu zeigen, wie lebensverändernd die Begegnung mit ihm und seiner Botschaft sein kann, sei eine schöne, erfüllende Aufgabe. Bischof Bertram: „Sie werden bestimmt viel Ablehnung erfahren, sie werden immer wieder den Eindruck bekommen, dass der Same auf felsigen Boden fällt und verdorrt - Sie werden aber auch tiefe Dankbarkeit erfahren für die Lebensorientierung, die Sie mit Ihren Worten und Ihrem persönlichen Beispiel geben konnten.“

78 neue Lehrkräfte erhielten mit der Missio canonica ihre Lehrberechtigung. Als Zeichen der Verbundenheit bekam jede neue Lehrkraft eine Bibel überreicht.(Fotos: Ulrich Bobinger/pba)
Die Bibel als Zeichen der Verbundenheit
Als Zeichen der Verbundenheit bekam jede neue Lehrkraft eine Bibel überreicht. Als Zeichen der Verbundenheit mit der Kirche übergaben Bischof Bertram und Weihbischof Florian Wörner den Absolventinnen und Absolventen der Religionslehrer-Ausbildung neben ihrer Ernennungsurkunde auch eine Bibel.
Mit der kirchlichen Sendung bringt der Bischof sein Vertrauen zum Ausdruck, dass die Lehrkraft qualifiziert katholischen Religionsunterricht erteilt. Gleichzeitig erklärt die Lehrkraft mit der Entgegennahme der Missio canonica ihre Bereitschaft, Religionsunterricht in Übereinstimmung mit der Lehre der Katholischen Kirche zu erteilen.
(Pressestelle Bistum Augsburg / Ulrich Bobinger)
Missio canonica – die Lehrbeauftragung der katholischen Kirche
Um katholischen Religionsunterricht erteilen zu können, benötigen Lehrkräfte neben der staatlichen Lehrbefähigung eine Bevollmächtigung durch die Kirche. Aufgrund der Sonderstellung des Religionsunterrichts als res mixta wird durch die kirchliche Sendung die gemeinsame Verantwortung von Kirche und Staat sichergestellt. Für die Dauer des Referendariates erhalten die Religionslehrerinnen und Religionslehrer aller Schulformen eine vorläufige kirchliche Unterrichtserlaubnis. Zuständig ist das Bistum, in dem die Universität liegt, an der das Studium abgeschlossen wurde. Nach bestandenem Zweiten Staatsexamen kann die Missio canonica beantragt werden. Dafür legen die Lehrkräfte das Versprechen ab, ihren Unterricht in Übereinstimmung mit der Lehre der katholischen Kirche zu erteilen.
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(ck)