Am 20. Juni 2025 ist Weltflüchtlingstag: Die Schule ist ein Ort, an dem niemand dem Thema Migration ausweichen kann. Das Engagement des verstorbenen Papstes Franziskus ist deshalb für den Religionsunterricht bereits Anlass genug, sich dessen anzunehmen - ein Unterrichtsvorschlag für die Oberstufe von Redakteur Dr. Karl Vörckel.
„Wie viel Todeswillen sehen wir jeden Tag in den vielen Konflikten in verschiedenen Teilen der Welt! Wie viel Gewalt sehen wir oft auch in Familien, gegen Frauen oder Kinder! Wie viel Verachtung wird den Schwächsten, den Ausgestoßenen, den Migranten bisweilen entgegengebracht!“, sagte Papst Franziskus am Ostersonntag. „Wie viel Todeswillen sehen wir jeden Tag in den vielen Konflikten in verschiedenen Teilen der Welt! Wie viel Gewalt sehen wir oft auch in Familien, gegen Frauen oder Kinder!“
Franziskus letzte Worte
Mit seiner Osterbotschaft wandte sich Papst Franziskus ein letztes Mal an die Weltöffentlichkeit. Mit den oben zitierten Worten griff er dabei das Thema auf, dass sich wie ein roter Faden durch sein gesamtes Pontifikat zieht: Das Schicksal der Migranten.
Zahlreiche Initiativen für Flüchtende
Dass das Schicksal von Vertriebenen ein zentrales Anliegen des verstorbenen Pontifex gewesen ist, kann man an einer Reihe von Initiativen aufzählen. Die wohl Bekanntesten sind der Besuch auf der Insel Lampedusa im Juli 2013, die Rede vor dem europäischen Parlament am 25. November 2014, seine Reise nach Griechenland im Dezember 2021 und der Besuch der Flüchtlingslager auf der Insel Lesbos. Nicht zuletzt die zahlreichen jährlichen Botschaften zum Welttag der Migranten. In beinahe allen seiner bekannten Reden findet das Thema vom Elend der Flüchtenden seinen Platz und seine Aufmerksamkeit.
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Zum Unterrichtsmaterial
Das Unterrichtsmaterial zum Thema Migration und Papst Franziskus besteht aus einer Powerpointpräsentation und einer Unterrichtsidee. Diese stellt sich zunächst mit Hein de Haas den Fakten, um dann die biblischen und aktuellen kirchlichen Aspekte des Themas anzusprechen.
Zur Präsentation und zum Unterrichtsmaterial
Im OUW findet sich das Thema in der Tabelle Menschenrechte.
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Schule als Ort des Themas Migration
Neben der Arbeitswelt ist die Schule ein Ort, an dem niemand dem Thema Migration ausweichen kann. Das Engagement des verstorbenen Papstes ist deshalb für den Religionsunterricht Anlass genug, sich des Themas anzunehmen. Die neue Unterrichtsidee im Onlineunterrichtswerk (OUW), die dem Thema Menschenrechte zugeordnet und für die Oberstufe gedacht ist, bemüht sich zugleich darum, den Lernenden ein realistisches Bild des Migrationsgeschehens zu vermitteln und ihre eigene Rolle darin zu klären.
Es geht unter anderem darum, die Erkenntnisse der Migrationsforschung bekannt zu machen, denn sie können helfen, berechtigte von unberechtigten Befürchtungen zu unterscheiden. Die Arbeiten des Migrationsforschers Hein de Haas, die er in seinen Vorträgen allgemeinverständlich zusammengefasst hat, vermitteln ein realistisches Bild des Wanderungsgeschehens und räumen mit den Mythen auf, die in der Öffentlichkeit kursieren.
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Zur Person:
Dr. Dipl. theol. Karl Vörckel, studierte an der Universität in Bonn Theologie und promovierte 1985 im Fach Fundamentaltheologie. Zwischen 1983 und 2019 war er Religionslehrer an unterschiedlichen Schulen im Bistum Mainz. In den Jahren 1989 bis 2008 leitete er die religionspädagogischen Arbeitsgemeinschaft Gießen. Zusätzlich war er zwischen 1995 und 2019 Schulbeauftragter des Bistum Mainz für das Dekanat Gießen und von 2014 bis 2016 Mitarbeit an den Rahmenrichtlinien des Landes Hessen für die Gymnasiale Oberstufe.
Seit 2005 ist Karl Vörckel Redakteur für das Internetportal www.rpp-katholisch.de und Mitautor der 2008 in Baden Baden erschienenen Studie "Knotenpunkte. Internet Schule-Christentum".
Karl Vörckel ist verheiratet und hat drei Enkel.
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„Wir alle sind Kinder Gottes!“
Papst Franziskus, schon sichtlich geschwächt am Ostersonntag und den sicheren Tod vor Augen, schloss seine Botschaft mit den Worten: „Wie viel Verachtung wird den Schwächsten, den Ausgestoßenen, den Migranten bisweilen entgegengebracht! An diesem Tag würde ich mir wünschen, dass wir wieder zur Hoffnung und zum Vertrauen in unsere Mitmenschen zurückfinden – auch denen gegenüber, die uns nicht nahestehen oder mit fremden Sitten, Lebensweisen, Vorstellungen und Gebräuchen aus fernen Ländern kommen – denn wir alle sind Kinder Gottes!“ Lassen Sie uns also gemeinsam sein Andenken und sein Anliegen in den Unterricht tragen!
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Zuwanderung und Migration - Materialsammlung für den Unterricht
Laut dem statistischen Bundesamt hat jedes dritte Kind in deutschen Schulen einen Migrationshintergrund. Und auch in Zukunft müssen Lehrerinnen und Lehrer auf kulturelle Unterschiede und Sprachbarrieren eingehen. Grund genug, um auf die aktuellen Unterrichtsmaterialien zu schauen, die es für den Religionsunterricht zu dem Thema Flucht, Migration und Asyl gibt.
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(Dr. Karl Vörckel/ck)