Das Jüdische Museum Berlin (JMB) startet den digitalen Klassenraum JMB di.kla – ein kostenfreies, fachübergreifendes Online-Lernangebot zu jüdischer Geschichte und Kultur. Die Anwendung richtet sich an Schulklassen ab der 7. Jahrgangsstufe.
Interaktive Lerneinheiten fördern ein diskriminierungskritisches Lernen und regen Schülerinnen und Schüler zum Mitdenken, Mitmachen und zum Dialog an. Ohne Anmeldung direkt online verfügbar, bietet JMB di.kla Lehrkräften ein einzigartiges Angebot, das den Unterricht erleichtert und Jüdisches auf innovative und partizipative Weise vermittelt.
„JMB di.kla ist ein wegweisendes Bildungsprojekt, das moderne Lernwelten verbindet – interaktiv, digital und im Klassenzimmer", so JMB Direktorin Hetty Berg. „In einer Zeit, in der die Auseinandersetzung mit Geschichte und Vielfalt wichtiger ist denn je, möchten wir jungen Menschen nicht nur Wissen vermitteln, sondern sie dazu ermutigen, selbstständig zu denken und eine respektvolle Haltung gegenüber allen Mitgliedern unserer diversen Gesellschaft einzunehmen. Gerade heute, in einer vernetzten Welt, ist es besonders wichtig, diese Kompetenzen zu fördern."
Innovativ, interaktiv und praxisnah
di.kla steht als Abkürzung für „digitaler Klassenraum". Zugleich ist es ein hebräischer Vorname mit der Bedeutung Palme – ein Symbol für Wachstum und Positivität. Der gleichnamige Avatar führt die Schülerinnen und Schüler per Chat durch die Anwendung und sorgt für eine spielerische Interaktion mit den Lerninhalten. „Mit JMB di.kla realisieren wir ein weiteres Leuchtturmprojekt unserer Digitalstrategie. Es fügt sich nahtlos in unsere Outreach-Programme ein, die es Schülerinnen und Schüler ermöglichen, jüdische Kultur und Geschichte auf eine verständliche und ansprechende Weise kennenzulernen – auch außerhalb des Museums. Es freut mich, dass wir auf diese Weise noch mehr jungen Menschen erreichen und so kulturelle Teilhabe ermöglichen", betonte Barbara Thiele, Direktorin für Vermittlung und Digitales im JMB.
Purim, Pessach, Hebräisch, Antisemitismus und jüdische Orte
Aktuell stehen fünf Lerneinheiten zu den Themen Purim, Pessach, Hebräisch, Antisemitismus und jüdische Orte zur sofortigen Nutzung bereit. Diese sind zweisprachig in Deutsch und Englisch verfügbar und lassen sich flexibel in den Unterricht einbinden – im Klassenzimmer und im digitalen Raum. Die webbasierte Anwendung erfordert lediglich einen Internetzugang. Die Themen können sowohl in Einzelarbeit als auch in Kleingruppen bearbeitet werden und bieten Material in Schulstundenlänge sowie Kurzimpulse zwischen drei und 30 Minuten.
Erste Erfahrungen aus dem Unterricht
Die ersten Erfahrungen aus dem Unterricht zeigen das Potenzial von JMB di.kla. „Mit JMB di.kla kann das Museum ganz einfach in den eigenen Unterricht geholt werden – als digitale Alternative, die Perspektivwechsel anregt, Projektarbeit ermöglicht und Raum für erste Begegnungen mit dem Judentum sowie individuelle Fragen der Schülerinnen und Schüler bietet“, sagte Dr. Andrea Kolpatzik, Lehrerin am Märkischen Gymnasium Hamm.
„Da jüdisches Leben in Deutschland wenig sichtbar ist, ermöglichen die vielfältigen Materialien und aktuellen Kommentare von Jüdinnen und Juden eine authentische Begegnung mit den Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus motiviert die digitale Aufbereitung, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen“, sagte Michael Stahl, Lehrer und 2. Vorsitzender der jüdischen Gemeinde zu Oldenburg, K.d.ö.R.
Jüdisches Leben aus verschiedenen Perspektiven
„Die Lerneinheiten von JMB di.kla ermöglichen es mir als Lehrkraft, jüdisches Leben aus verschiedenen Perspektiven zu vermitteln. Meine Schülerinnen und Schüler können die Inhalte in ihrem eigenen Tempo erarbeiten, während das multimediale Angebot mit Bildern, Videos und Audiodateien unterschiedliche Zugänge schafft", sagte Lena Blanke, Fachmoderation für Gesellschaftslehre an Gesamtschulen in Niedersachsen, IGS Peine. Nach dem 7. Oktober 2023 sei das Bedürfnis nach Austausch in Lerngruppen groß gewesen. Hier biete die Lerneinheit zu Antisemitismus der Lehrkraft die Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler mit authentischen Aussagen zu konfrontieren und ihre Empathiefähigkeit zu stärken.
(Jüdisches Museum Berlin)
Weiterführende Informationen:
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(ck)