...Patrick Krug. Mit dem Direktor der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg haben wir über den Zusammenhang von digitaler Bildung und sozialer Gerechtigkeit gesprochen. Digitale Bildung dürfe nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen, betont Krug. Dafür setzen sich katholische Schulen ein. Außerdem verrät er, was sein Highlight am Stand der Kirchen auf der didacta ist.
Herr Krug, auf der Bildungsmesse didacta werden jährlich die neuesten Trends im Bildungsbereich vorgestellt. Wie reagieren katholische Schulen auf die Veränderungen im Schulalltag, beispielsweise in Bezug auf Digitalisierung?
Die digitale Transformation verändert unsere Gesellschaft grundlegend – und damit auch den Schulalltag. Katholische Schulen nehmen diesen Herausforderungen mit einer klaren Haltung an: Junge Menschen werden bei uns „up to date“ ausgebildet, wachsen dabei aber nicht nur technisch versiert, sondern vor allem auch werteorientiert in die digitale Welt hinein. Es geht also darum, souverän mit zukunftsrelevanten Technologien umzugehen und gleichzeitig kritisch reflektieren zu können.
Lassen Sie es mich mit unserem Schulstiftungsprojekt „AI Horizon“ erklären, das unser Digitalisierungsvorhaben EDU 360° flankiert: Hier begleiten wir junge Lernende in Seminarkursen und Arbeitsgemeinschaften bei ihrer ethischen Reflexion über die Anwendung und Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz. Mit Unterstützung unserer Digitalabteilung setzen wir künftig auf digital gestützte Lernumgebungen, die eine Kultur des Teilens fördern. Diese reicht weit über den Unterricht hinaus – beispielsweise in der Schulseelsorge, die durch digitale Tools noch persönlicher und zugänglicher gestaltet werden kann. Besonders wichtig ist uns, dass digitale Teilhabe keine Frage des Geldbeutels der Eltern ist. Soziale Gerechtigkeit ist ein zentrales Anliegen, das wir in unserer Arbeit fest verankert haben.
Was ist das Besondere an katholischen Schulen? Welchen Benefit bieten sie Eltern und Kindern? Was macht sie aus?
Katholische Schulen bieten mehr als nur fachliche Bildung – sie vermitteln eine Haltung, die in einer Zeit von Krisen und Umbrüchen unverzichtbar ist. Unsere Schulen legen Wert auf eine werteorientierte Erziehung, die Schülerinnen und Schüler dazu befähigt, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
Ein besonderes Merkmal ist unser dichtes Netz an Begleitungsangeboten: An allen Standorten stehen ausgebildete Schulseelsorgerinnen und Schulseelsorger zur Verfügung, ergänzt durch Schulsozialarbeit, Beratungslehrkräfte und Präventionsfachkräfte. Dadurch können wir Kinder und Jugendliche in ihrer individuellen Entwicklung unterstützen und ihnen Halt geben.
Die Verbindung von christlichen Werten mit einer modernen, zukunftsorientierten Bildung macht den Unterschied. Da bei uns der (junge) Mensch im Mittelpunkt steht und wir ihn – mit allen Stärken, aber auch Fehlbarkeiten – so annehmen wie er ist, helfen wir unseren Schülerinnen und Schülerin dabei, sich bei uns wohlzufühlen und das jeweilige Potenzial auszuschöpfen. Und das nicht nur zum eigenen Vorteil, sondern in Verantwortung für die ganze Gesellschaft und auch für Gottes Schöpfung. Eltern, die ihre Kinder an katholischen Schulen anmelden, können erwarten, dass wir junge Menschen nicht nur intellektuell, sondern auch menschlich stärken – für eine Welt, die innovative Köpfe mit klaren Prinzipien braucht.
Die Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg wird in diesem Jahr wieder am Stand der Kirchen auf der Bildungsmesse vertreten sein. Was erwartet die Besucher:innen und was sind Ihre persönlichen Highlights?
Am Stand der Kirchen erwartet die Besucherinnen und Besucher ein spannender Einblick in die innovative Bildungsarbeit der Kirchen. Mein Highlight ist, wenn man das so sagen kann, dass dieser Stand mehr als viele andere auf der didacta ein Ort der Begegnung und des Austauschs und nicht der (bloßen) Umsatzsteigerung ist. Bei uns kann man erfahren, wie unsere Schulen Bildung mit Sinn und Orientierung verbinden. Lassen Sie sich inspirieren und erleben Sie unter anderem, was katholische Schulen so besonders macht!
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Zur Person:
Patrick Krug studierte bis 2006 Wirtschaftspädagogik und schloss es als Diplom-Handelslehrer ab. Zusätzlich zu seiner mehrjährigen Lehrtätigkeit an beruflichen Schulen für Wirtschaft, Geschichte und Gemeinschaftskunde war er teilweise abgeordnet an das Regierungspräsidium Karlsruhe, Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe und wissenschaftlicher Mitarbeiter eines Bundestagsabgeordneten. Er war Beauftragter des Kultusministeriums an der Landesvertretung Baden-Württembergs beim Bund in Berlin und im Anschluss Referent in der Zentralstelles des Kultusministeriums in Stuttgart. Seit 2022 ist Patrick Krug Stiftungsdirektor der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg.
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Wenn Hoffnung Schule macht – Religiöse Bildung in Kita und Schule
Am Stand der Kirchen ist einiges los: Mit Fachvorträgen, Workshops und Talkformaten präsentieren sich die verschienden Bistümer und Landeskirchen Baden-Württembergs in Halle 7, Stand C050.
Hier geht es zum Progamm am Stand der Kirchen.
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(ck)