(Quelle: Bistum Aachen / Andreas Steindl)

Orientierung geben, Diskurs fördern, Gesellschaft zusammenhalten

Nachrichten | 20.09.2024

Für Demokratie. Für Vielfalt. Für Menschenwürde: Religionsunterricht bietet Raum für offenen Diskurs, zur eigenen Position sowie anderen Weltanschauungen und Religionen. In den (Erz-)Bistümern Aachen, Berlin, Essen und Limburg haben Religionslehrkräfte im September ihre kirchliche Beauftragung für den Katholischen Religionsunterricht – die Missio Canonica – erhalten.

 

 

Insgesamt 40 neue Religionslehrkräfte gibt es im Bistum Aachen. Im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes im Aachener Dom hat Weihbischof Karl Borsch am 17. September die Urkunden an die Neuzugänge überreicht. Gleichzeitig haben auch zwei Gemeindereferentinnen ihre Missio Canonica erhalten, nachdem sie in ihrer Ausbildung erfolgreich den schulischen Schwerpunkt pastoraler Arbeit durchlaufen haben.

 

„Ihre Aufgabe ist es zu säen. Überlassen Sie das Wachsen und Fruchtbringen getrost den Anderen.“

- Weihbischof Karl Borsch

 

Mit Blick auf das Gleichnis vom Sämann ermutigte Weihbischof Karl Borsch die Lehrerinnen und Lehrer in seiner Predigt, mit vollen Händen weiterzugeben, was sie haben. „Ihre Aufgabe ist es zu säen. Überlassen Sie das Wachsen und Fruchtbringen getrost den Anderen. Zu wissen, dass Gott wachsen lässt, macht gelassen“, sagte Borsch.

Im Religionsunterricht setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit den christlichen Werten auseinander: Für Vielfalt. Für Demokratie. Für Menschenwürde. „Unsere Religionslehrerinnen und -lehrer sind in ihrer täglichen Arbeit stets Vorbild und Orientierung. Sie bieten den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich mit Glaube und Christentum zu beschäftigen und tragen somit zur Werteorientierung bei. Der Religionsunterricht bietet Raum für offenen Diskurs zu eigenen Positionen und anderen Weltanschauungen sowie Religionen. Somit leistet er einen wichtigen Beitrag zu einem gelingenden Gemeinschaftsleben in Schule und Gesellschaft“, betont Carsten Gier, Leiter der Abteilung Schule und Hochschule im Bischöflichen Generalvikariat.

21 neue Religionslehrkräfte für Berlin, Brandenburg und Vorpommern

Auch im Erzbistum Berlin wurden neue Religionslehrkräfte beauftragt. Insgesamt 21 neue Lehrkräfte werden ab sofort in Berlin, Brandenburg und Vorpommern das Fach Katholische Religion unterrichten. Dazu beauftragte sie der Erzbischof Heiner Koch am 15. September mit der Verleihung der Missio canonica im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes.

 

 

Die frisch beauftragten Religionslehrerinnen und Religionslehrer haben zuvor in einem religionspädagogischen oder theologischen Studium die nötigen fachlichen Grundlagen studiert und danach im Fachseminar bzw. Referendariat eine didaktische, schulpraktische Ausbildung durchlaufen. Die Ausbildung zur Religionslehrkraft ist in Berlin unter anderem über den BA-Studiengang der KHSB „Religionspädagogik in Schule und pastoralen Räumen“, ein Lehramtsstudium am Zentralinstitut für Katholische Theologie oder im schulpraktischen Weiterbildungsstudiengang „Religion gibt zu denken“ für Lehrkräfte, die bereits andere Fächer unterrichten, möglich.

Im Bistum Essen auch Quereinsteiger in den Religionsunterricht entsandt

Im Bistum Essen erhalten in diesem Jahr insgesamt 55 neue Religionslehrkräfte und Seelsorgende ihre kirchliche Sendung für das Unterrichtsfach Katholische Religion. Neben Lehrkräften, die ein entsprechendes Studium absolviert haben, und Seelsorgenden, die in ihrer pastoralen Ausbildung für den Unterricht qualifiziert wurden, verleiht Bischof Franz-Josef Overbeck auch neun Lehrkräften die „Missio Canonica“, die bislang andere Fächer unterrichten und in einem speziellen Kurs zusätzlich für Religion ausgebildet worden sind.

 

 

Bei einer Messe im Essener Dom am 7. September überreichte Bischof Franz-Josef Overbeck den Religionslehrerinnen und -lehrern, Seelsorgerinnen und Seelsorgern persönlich die Urkunden, die sie dazu berechtigen, katholische Religion zu unterrichten.

„Religion ist eine der grundlegenden Verhaltensweisen von Menschen gegenüber dem Geheimnis des Lebens und der Größe Gottes und prägt die Menschheit seit ihrem Beginn“, sagte Overbeck in seiner Predigt. Dies gelte „auch für unsere Gesellschaft und für die Begründung, die hinter den grundlegenden Entscheidungen für ein Leben in der Demokratie, in sozialer Marktwirtschaft und in einem freiheitlichen Rechtsstaat steht.“ Der Dienst der Religionslehrerinnen und Religionslehrer sei „eingebunden in unser Gemeinwesen und zugleich in unsere Demokratie in Deutschland und Europa“. Dabei sei für den Religionsunterricht die tiefe Überzeugung wichtig, „von der wir Christen geprägt sind, dass es keine Wirklichkeit ohne Gott gibt und dass Gott die alles bestimmende Wirklichkeit ist“, betonte der Bischof. Zugleich könne „Religion nie ohne Gebet und damit auch nie ohne Theologie verstanden und begriffen werden“.

 

„Ihre Aussendung ist ein Fest für uns alle bei diesem Kreuzfest!“

Bischof Georg Bätzing

 

„Ihre Aussendung ist ein Fest für uns alle bei diesem Kreuzfest!“, hat Bischof Georg Bätzing den insgesamt 41 Religionslehrerinnen und Religionslehrern zugerufen, denen er am Freitag, 13. September im Hohen Dom zu Limburg die kirchliche Beauftragung, die sogenannte Missio canonica, verliehen hat. Er dankte „seinen“ neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren wichtigen Dienst, auf den das ganze Bistum sehr stolz sein dürfe. „Sie leisten eine ganz wichtige Aufgabe, wenn Sie im Unterricht authentisch von Jesus sprechen und versuchen, seine frohe Botschaft in die Herzen der Schülerinnen und Schüler hineinzubringen“, sagte der Bischof und machte deutlich, dass dies keine leichte Aufgabe sei. Heute gebe es viele äußere und innere Bedingungen, die dazu führten, dass die Botschaft von Gottes unendlicher Liebe das Herz vieler nicht erreiche.

 

 

Der Bischof zeigte sich optimistisch, dass es den neuen Lehrkräften gelingen wird, dass die Saat, die sie in Verkündigung und Lehre säten, aufginge. Er wünschte ihnen dafür Selbstbewusstsein, Respekt vor anderen Menschen, Geduld, einen wachen Verstand, ein großes Herz und den Mut, authentisch über den eigenen Glauben zu sprechen.

 

Text: Pressestellen Bistum Aachen, Erzbistum Berlin, Bistum Essen, Bistum Limburg; mam

Bilder: Bistum Aachen / Andreas Steindl; Stefan Förner / Erzbistum Berlin; Achim Pohl / Bistum Essen; F. Schuld / Bistum Berlin)

 

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