Das Herz von Carlo Acutis ist durch Deutschland, Belgien und die Niederlande gereist. Ausgestellt in einem goldenen Reliquiar traf es auf seinen Stationen in München, Kloster Weltenburg, Berlin, Köln, Hamburg, Heiloo bei Amsterdam und Zonhoven auf Interessierte und Begeisterte. Wir haben eine Unterrichtsidee erstellt, die das Leben und Wirken des jungen Seligen beleuchtet und dem Thema Reliquien auf den Grund geht. Ein Angebot für die Sek I.
Dass kirchliche Medien über die Europatournee von Carlo Acutis´ Herz im vergangenen Juli berichten würden, war zu erwarten. Aber auch Zeitungen wie die taz und die Zeit haben das Thema aufgegriffen. Daran wird deutlich, dass Reliquien-Kult auch heute noch Menschen bewegt.
„Cyber-Apostel“ und „Influencer Gottes“
„Die Eucharistie ist meine Autobahn in den Himmel“, lautet die Übersetzung der italienischen Inschrift auf dem rot-goldenen Schrein, in dem ein Stück des Herzens von Carlo Acutis durch Europa gereist ist. Von seiner Erstkommunion bis zu seiner Erkrankung an einer aggressiven Form der Leukämie, an der er 2006 mit gerade einmal 15 Jahren verstarb, soll er täglich die Messe besucht haben. Ende 2020 wurde der junge Italiener, der wegen seiner Affinität für das Internet als „Cyber-Apostel“ und „Influencer Gottes“ bezeichnet wird, von der katholischen Kirche seliggesprochen. Auch seine Heiligsprechung wurde bereits vom Vatikan beschlossen. Ein Termin ist noch nicht bekannt. Beigesetzt ist der selige Carlo in einem Glasschrein in einer Kirche in Assisi, der Heimat des heiligen Franziskus, den der Jugendliche einst selbst sehr verehrt haben soll: altersgemäß in Trainingsjacke und Sportschuhen gekleidet, einen Rosenkranz in den gefalteten Händen.
Unterrichtsidee „Reliquien unterwegs“
Die Unterrichtsidee „Reliquien unterwegs“ befasst sich einerseits mit dem Leben und Wirken des seligen Carlo Acutis. Das Material geht aber auch über das konkrete Beispiel des jungen Italieners hinaus und geht auf die Bedeutung von Reliquien in der Kirchengeschichte am Beispiel der „heiligen“ Stadt Köln ein, die mit St. Gereon, St. Ursula und den Heiligen Drei Königen gleich drei Trumpfkarten im Reliquienspiel des Mittelalters in ihren Mauern beherbergte. Eine Präsentation und zwei Informationstexte für die Lernenden ergänzen das Angebot. Auf der Themenseite „Wunder“ im Onlineunterrichtswerk (OUW), der auch das Thema Reliquien zugeordnet wurde, finden sich zudem nützliche Links zur Presseberichterstattung, die den Lernenden für eigene Recherche und Meinungsbildung weitergegeben werden können.
(kv/mam)