Neue Religionslehrkräfte beginnen ihre Tätigkeit: Im Bistum Münster überreichte Bischof Dr. Felix Genn die Missio Canonica an 48 Lehrerinnen und Lehrer. Im Freiburger Münster im Erzbistum Freiburg feierte Weihbischof Dr. Christian Würtz gemeinsam mit 94 angehenden Religionslehrerinnen und -lehrer die Beauftragung.
In Münster stand der Gottesdienst für die angehenden Religionslehrkräfte unter dem Oberbegriff „Herzmensch“, passend zum kirchlichen Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu. „Sein Herz steht symbolisch für den taktgebenden und lebensspendenden Kern von Leben und Glauben. Dieses Symbol mag dem einen vielleicht kitschig erscheinen, für andere hat es eine hohe Strahlkraft und wirkt gleichermaßen schlicht wie faszinierend“, führte Daniel Meyer zu Gellenbeck von der Abteilung Religionspädagogik des Bistums Münster in das Thema ein.
 |

|
Die Eucharistiefeier in Münster war der Abschluss eines feierlichen "Tags der Begegnung" mit unterschiedlichen Workshops zum Thema "Heute Religionslehrer und -lehrerin sein". (Fotos: Thomas Mollen)
|
Im St.-Paulus-Dom in Münster überreichte Bischof Dr. Felix Genn zusammen mit Dr. Christian Schulte Religionslehrkräften die Missio Canonica. |
„Botschaft des Herzens“ zu den jungen Menschen tragen
„Ist es nicht ungewöhnlich“, fragte Bischof Genn in seiner Predigt, „dass wir auf das Herz zu sprechen kommen, wo Ihre Arbeit doch eher Kopfsache ist? Sie können keine Noten für eine Herzensstimmung erteilen, sondern Sie bewerten das, was erlernt wurde.“ Und dennoch, fuhr der Bischof fort, sei das Zentrum dessen, was man den Schülerinnen und Schülern im Religionsunterricht vermitteln wolle, eine Herzenssache: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus ganzem Herzen“, zitierte Genn das Gebot Jesu aus dem Lukasevangelium.
Die Botschaft für den Religionsunterricht
Auch den Nächsten zu lieben, das gehe nur „in der Spur des Herzens“, betonte Genn. „Unser Verständnis ist, dass Gott uns aus ganzem Herzen liebt und uns zum Nächsten geworden ist.“ Er bedankte sich bei den Lehrkräften, dass sie diese Botschaft zu jungen Menschen tragen würden. „Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese jungen Menschen berühren damit, dass der Mensch die Herzenssache Gottes ist.“
Einen weiteren Dank richtete der Bischof im Rahmen des Gottesdienstes an Dr. Christian Schulte, den Leiter der Abteilung Religionspädagogik in der Bistumsverwaltung, der im Sommer die Leitung der Abteilung Schule im Bischöflich Münsterschen Offizialat Vechta übernehmen wird.
Verleihung eingebettet in einen "Tag der Begegnung"
Vor dem Gottesdienst hatten die Kandidatinnen und Kandidaten an einem „Tag der Begegnung“ teilgenommen. In unterschiedlichen Workshops ging es dabei unter anderem um das Thema des eigenen Glaubenszeugnisses im Religionsunterricht und um „Heute Religionslehrer / Religionslehrerin sein.“
94 Religionslehrkräfte im Erzbistum Freiburg
Auch im Erzbistum Freiburg wurde die Arbeit der Religionslehrerinnen und -lehrer gewürdigt.Weihbischof Dr. Christian Würtz überreichte den Pädagoginnen und Pädagogen im Rahmen einer Eucharistiefeier im Freiburger Münster die Urkunden.
In seiner Predigt hob der Weihbischof die hohe Bedeutung des Religionsunterrichts in Zeiten nachlassender Kirchenbindung hervor: „Ihre Aufgabe wird es fortan sein, mit der Sendung der Kirche den Menschen die Religion und den Glauben näher zu bringen, ihnen auch im Religiösen Lesen und Schreiben beizubringen, dass sie nicht religiöse Analphabeten bleiben.“

In einer feierlichen Eucharistiefeier im Freiburger Münster wurden angehende Religionslehrkräfte beauftragt (Fotos: Peter Cupec)
Die Lehrkräfte stünden deshalb in der Nachfolge des alttestamentlichen Propheten Elija und von Maria Magdalena, die den Jüngern vom auferstandenen Christus berichtete, sagte Weihbischof Dr. Würtz. Sie seien dazu berufen, ihren Schülerinnen und Schülern in einer für diese verständlichen Weise von Gott zu erzählen: „Wenn man aber um die Zeitumstände weiß, wenn man die Bibelstelle in den Kontext einordnen kann, wenn man weiß, dass dieser Satz nicht wörtlich zu verstehen ist und wenn man schließlich diese Sätze in das Gesamt der christlichen Botschaft einordnen kann, dann erhält auch diese Bibelstelle einen Sinn, der wichtig für das eigene Leben sein kann.“

|

|
Die neuen Religionslehrkräfte in Freiburg. |
Weihbischof Dr. Christian Würtz überreicht die Missio Canonica im Freiburger Münster. |
„Steigende Wertschätzung für den Religionsunterricht“
Die Leiterin der Hauptabteilung Bildung im Erzbischöflichen Ordinariat, Susanne Orth, dankte den Religionslehrkräften in ihrer Begrüßung für ihren wichtigen Einsatz: „In letzter Zeit beobachte ich eine steigende Wertschätzung für den Religionsunterricht, gerade auch außerhalb der Kirche. Religion ist eine wichtige Ressource des Einsatzes für Menschen jenseits des eigenes Vorteils oder des Vorteils der eigenen Gruppe. Die Erkenntnis, dass andere – gerade Schwache und Heimatlose – genauso Menschen sind wie wir selbst, gehört zu den großen zivilisatorischen Leistungen des jüdisch-christlichen Menschenbildes, das die Basis unserer Kultur ist.“
 |
 |
Auch die Leiterin des Instituts für Religionspädagogik in Freiburg (irp) Dr. Sabine Mirbach (mitte) und Wolfgang Stolz (li.), Leiter der Hauptabteilung 7, nahmen an den Feierlichkeiten teil. |
Susanne Orth, Leiterin der Hauptabteilung Bildung, betonte die gestiegene Wertschätzung für den Relgionsunterricht. |
(Bistum Münster/Bistum Freiburg/ck)