(Quelle: Bistum Fulda)

Religionsunterricht als "Fremdsprachenunterricht"

Nachrichten | 16.11.2023

"Auf der Suche nach religiöser Sprache, die ankommt" – Unter diesem Thema stand der Reli-Tag 2023 des Bistums Fulda. Etwa 70 Pädagoginnen und Pädagogen tauschten sich in Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden über Erfahrungen mit religiöser Sprache im Religionsunterricht aus. 

Guter Religionsunterricht kann nur dann stattfinden, wenn die Schülerinnen und Schüler verstehen, um was es geht. So war die Ausrichtung des diesjährigen Reli-Tages im Bistum Fulda Anfang Oktober im wesentlichen an den Fragen orientiert, wie erreiche ich Schülerinnen und Schüler im Religionsunterricht? Wie kann man religiöse Inhalte vermitteln, wenn die Lernenden die religiöse Sprache nicht mehr verstehen, wenn viele Kinder von zuhause aus gar keinen Bezug mehr zu Christentum und Religion haben? Was ist religiöse Sprache überhaupt und wie können wir selbst religiös sprechen und uns über religiöse Sprache mit anderen verständigen?

Dr. Rudolf Sitzberger, Theologe an der Universität Passau, erläuterte in seinem Vortrag verschiedene gesellschaftliche Entwicklungen, die dazu geführt haben, dass viele Menschen religiöse Sprache heute nicht mehr verstehen. Ebenso schwierig sei es für viele angesichts von Sinnfragen selbst religiös zu sprechen. Deshalb müsse religiöse Sprache im Religionsunterricht besonders im Fokus stehen und man müsse sensibel mit dieser umgehen, so Sitzberger. Ein sprachsensibler Religionsunterricht wisse darum, dass "Sprache nicht nur reden heißt". Wahrheiten müssten neu ausgesagt, beziehungsweise erschlossen werden. 

Im Gottesdienst dankte Bischof Gerber den Lehrkräften für ihren Einsatz

Bischof Dr. Michael Gerber verdeutlichte in seinem Grußwort wie wichtig religiöse Sprache ist, um im Leben zurechtzukommen – beispielsweise im Umgang mit persönlichen Grenzen und Leiderfahrungen. Dass religiöse Sprache mehr als Reden meint, machte er im Gottesdienst klar und lud alle Anwesenden zu fünf Minuten Stille ein. Außerdem dankte er den Lehrerinnen und Lehrern für ihre wichtige Arbeit in der Schule.

Ein ausgiebiger Stehkaffee am Beginn des Tages, das gemeinsame Mittagessen und die Workshops bildeteten den Rahmen des Reli-Tages. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten die Gelegenheit der Vernetzung und des Austauschs und darüber hinaus zahlreiche Impulse für ihre zukünftige Arbeit in Schulen und Bildungseinrichtungen.  

Reli-Tag als fester Bestandteil pädagogischer Arbeit im Bistum Fulda

Der Reli-Tag im Bistum Fulda ist ein Fortbildungstag für Religionslehrerinnen und Religionslehrer, der in Kooperation mit dem Deutschen Katechetenverein im Bistum Fulda einmal im Jahr durchgeführt wird. Zur Teilnahme sind alle im Religionsunterricht Tätigen und am Religionsunterricht Interessierten eingeladen. Aktuelle Themen, die den Religionsunterricht betreffen, werden in einem Impulsreferat erörtert und anschließend in verschiedenen Workshops vertieft. Ein Gottesdienst mit dem Bischof und ein gemeinsames Mittagessen gehören ebenso zu diesem Tag dazu wie die Möglichkeit zur Begegnung und zum gegenseitigen Austausch.

Emanuel Rasche, Dezernat Religionsunterricht im Bischöflichen Generalvikariat Fulda

 

 

Weiterführende Informationen

Hier geht es zum Bistum Fulda.

Hier finden Sie die Pressemeldung zum Reli-Tag im Bistum Fulda.

Hier geht es zum Dezernat Religionsunterricht im Bistum Fulda.

(ck)

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