(Quelle: Yuttana Studio)

reli+ Begegnungstag: Klimakrise im Religionsunterricht

Nachrichten | 07.10.2022

Rund 150 Religionslehrkräfte aus dem Bistum Mainz haben sich beim reli+ Begegnungstag mit religiöser Bildung für nachhaltige Entwicklung beschäftigt. Zentrales Thema der Veranstaltung am 15. September in Mainz waren die Herausforderungen des Klimawandels für den konfessionellen Religionsunterricht. Auch rpp-katholisch.de-Redakteur Karl Vörckel war vor Ort, um die Angebote des Portals vorzustellen.

 

Wie können wir ressourcenschonend Leben? Und wie können die vorhandenen Ressourcen gerecht verteilt werden? Diese Fragen gehören angesichts der Klimakrise zu den großen Herausforderungen unserer Zeit. Die Vereinten Nationen haben im Jahr 2015 17 Ziele einer „Nachhaltigen Entwicklung“ formuliert, die bis zum Jahr 2030 umgesetzt werden sollen. Dabei spielt auch die Bildungsarbeit eine entscheidende Rolle. Dem Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung kann der Religionsunterricht eine spirituelle, christliche Komponente hinzufügen. Alexander Schimmel, promivierter Religionspädagoge und Lehrbeauftragter an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, nahm in seinem Hauptvortrag beim reli+ Begegnungstag die Chancen des Religionsunterrichts in den Blick.

Alexander Schimmel über Chancen des RU

Er begann mit einem Überblick zu den Dimensionen der Umweltkrisen und ihren naturwissenschaftlichen, aber auch sozialen Aspekten. Kurz wurde die Geschichte der zunehmenden Aufmerksamkeit der Politik für die Bedrohung aufgezeigt. Erstaunlich sei, dass sich die Kirchen schon 1975, also lange vor der Politik, das Motto „Bewahrung der Schöpfung“ auf die Fahnen geschrieben hätten, so Schimmel.

Der Referent warnte davor, das Thema Nachhaltigkeit im Stil von Greta Thunbergs ikonischem Satz „How dare you - Wie könnt ihr es wagen?“ zu moralisieren. Denn damit werde eventuell eine Abwehrhaltung bei Menschen geweckt, die bei einer einfühlsameren Herangehensweise ansprechbar wären. Stattdessen setzt Schimmel auf Subjektorientierung, Eingehen auf das Bedürfnis von Menschen, ihre Umwelt zu verstehen, sich als wirksam zu erleben und bei gemeinsamen Aktionen Anerkennung zu finden. Damit schaffe der Religionsunterricht Aufmerksamkeit für das Thema Umwelt, erklärte der Religionspädagoge. Zugleich stärke das Engagement für eine Transformation der Gesellschaft die Relevanz des Religionsunterrichtes. Alexander Schimmel hat die Präsentation zu seinem Vortrag und weitere Materialien in einem Padlet hinterlegt. Es ist frei zugänglich.

BNE im Onlineunterrichtswerk

In der Mittagspause konnten sich die Teilnehmenden in insgesamt 15 Workshops mit verschiedenen Themen rund um das Tagungsthema beschäftigen. In einem davon stellte rpp-katholisch.de-Redakteur Karl Vörckel das Angebot im Onlineunterrichtswerk rund um Bildung für nachhaltige Entwicklung und speziell die Thementabelle „Transformation“ vor. Das Vortragsmanuskript steht online frei zur Verfügung.

(kv/mam)

 

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