(Quelle: Simon Helmers)

Von Löwen, Nashörnern und Eseln

Nachrichten | 03.06.2022

Was haben Tiere mit der Bibel zu tun? Viel, allein 130 Tierarten werden in der Heiligen Schrift erwähnt und viele von diesen Tieren sind vom Aussterben bedroht. Die Auswirkungen der Klimakrise sind stärker denn je zu spüren. Um auf den Erhalt der bedrohten Schöpfung aufmerksam zu machen und Kinder an Themen wie Naturschutz und ihre Eigenverantwortung heranzuführen, hat das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken einen Aktionstag „Tiere der Bibel“ im Zoo Dortmund veranstaltet.

 

Rund 400 Grundschulkinder aus dem Erzbistum Paderborn haben am 1. Juni an dem Angebot des Bonitaftiuswerks in Kooperation mit dem Erzbistum Paderborn und dem Dortmunder Zoo teilgenommen. „Es geht uns darum, Kinder für einen bewussten Umgang mit der Schöpfung zu sensibilisieren, ganz im Sinne der Schöpfungsenzyklika Laudato si‘ von Papst Franziskus. Die Tiere sollen als Mitgeschöpfe bewusst wahrgenommen werden. Ebenso soll auf diese Weise ein sympathischer Zugang zur Bibel eröffnet werden, denn darin spielen an vielen Stellen Tiere eine Rolle“, erklärte Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, in dem die Idee des Aktionstages im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe 2010 entstanden ist. Seither haben insgesamt fast 10.000 Kinder und Gäste an „Tiere der Bibel“-Tagen teilgenommen.

„Viele Tierarten finden nur noch im Zoo ein ungestörtes, lebenswertes Zuhause. Hier müssen sie nicht um ihren Lebensraum fürchten“, sagte der Zoodirektor Frank Brandstätter, der die Dringlichkeit zum Schutz der verschiedenen Tierarten zum Ausdruck brachte.

Höhepunkt war Segnung der Nashörner

Zwischen Löwen und Kängurus feierten die Kinder am Morgen auf der Aktionswiese einen Wortgottesdienst mit dem Paderborner Weihbischof Hubert Berenbrinker und Monsignore Georg Austen. Die Moderation für das bunte Bühnenprogramm übernahm TV-Moderator Juri Tetzlaff, bekannt vom Kinderkanal KIKA. Der Kinderliedermacher Reinhard Horn spielte Gitarre und sang mit dem Projektchor der Grundschule St. Michael Paderborn. Mit einer tierischen Rallye erkundeten die Mädchen und Jungen den Zoo mit seinen vielen verschiedenen Tierarten. Einen Höhepunkt bildete die Segnung der Nashörner durch Weihbischof Berenbrinker und Monsignore Austen.

 

 

„Gott hat uns reich beschenkt mit der Schöpfung, in ihrer Schönheit und Vielfalt ist sie ein Segen für uns. Gleichzeitig sind die Tiere auch für uns ein Segen. Mit ihnen leben wir in Gemeinschaft auf der Erde. Dieses Miteinander zu stärken, ist ganz wichtig“, betonte Weihbischof Berenbrinker, der den Kindern während des Wortgottesdienstes die biblische Erzählung der Arche Noah näherbrachte.

Erzbischof Becker: „Wir sind verantwortlich für alles, was auf der Erde lebt.“

Für den Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker, der aufgrund einer Corona-Erkrankung bei der Veranstaltung nicht zugegen sein konnte, nahm Weihbischof Berenbrinker im Zoo Dortmund an diesem Tag stellvertretend die Patenschaft für ein Nashorn und einen Pfau, das Symboltier des Erzbistums Paderborn, entgegen. In einem schriftlichen Statement zur Aktion betonte Erzbischof Becker: „Je mehr wir von den Tieren wissen, umso besser können wir uns um sie kümmern und sie schützen. Gott selber hat uns den Auftrag dazu gegeben: Wir sind verantwortlich für alles, was auf der Erde lebt. Für viele Tiere verschwinden die Lebensräume draußen, und sie sind sogar vom Aussterben bedroht. Wenn wir aber Tiere wie die Nashörner für immer auslöschen, dann verlieren wir auch etwas von ihrer Botschaft Gottes an uns. Gott selber will, dass wir friedlich in unserem gemeinsamen Haus – der Erde – miteinander leben: Denn wir kommen alle aus derselben Arche Noah.“

Georg Austen übernahm Esel-Patenschaft

Bonifatiuswerk-Generalsekretär Monsignore Georg Austen übernahm für einen Esel die Patenschaft. „Ein Esel ist belastbar, sanftmütig und gütig. Jesus hätte sich kein besseres Tier für den Einzug nach Jerusalem aussuchen können. Wir können alle ‚Esel‘ sein, in dem wir unser Mitgefühl füreinander zum Ausdruck bringen und als ‚Christusträger‘ die Frohe Botschaft in die Welt von heute tragen“, so Austen über sein Lieblings- und neues Patentier.

Text: Pressestelle Bonifatiuswerk

Bilder: Simon Helmers

 

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