(Quelle: Erzdiözese Freiburg)

Aufklärend gegen Antisemitismus tätig werden

Nachrichten | 03.11.2021

Weihbischof Peter Birkhofer hat 18 Religionslehrerinnen und Religionslehrer aller Schularten in einem festlichen Gottesdienst im Freiburger Münster zu Schulseelsorgerinnen und Schulseelsorgern beauftragt. Die Lehrkräfte aus der Erzdiözese Freiburg hatten zuvor eine berufsbegleitende Weiterbildung mit acht zweieinhalbtägigen Kursmodulen erfolgreich abgeschlossen.

 

Der Weihbischof betonte in seiner Predigt am 29. Oktober die verantwortungsvolle Rolle, die den Lehrerinnen und Lehrern zukomme. Das Tagesevangelium zeige, so der Weihbischof, „wie eng verwandt Judentum und Christentum sind und dass die Bedeutung der Nächstenliebe aus dem Judentum erwächst“. Deshalb, so folgerte Birkhofer, habe „antijüdisches Denken keinen Platz im Christentum, sondern ist eine Sünde und Auflehnung gegen Gottes Gebote und Gottes Willen“. Und weiter: „In Zeiten eines wiedererstarkenden Antisemitismus kommt Ihnen als Schulseelsorgerinnen und Schulseelsorger also eine besondere Bedeutung zu, antijüdisches oder antisemitisches Denken nicht hinzunehmen, sondern aufklärend tätig zu werden.“

 

Birkhofer: „Wachsames Auge auf junge Menschen haben“

 

Weiter ging Birkhofer in seiner Predigt auf digitale Medien ein. Diese böten nicht nur Vorteile für junge Menschen, sondern auch „eine Unmenge an Mobbingmöglichkeiten, aber auch an Unsicherheit bis hin zu Depression aufgrund falscher, weil unwirklicher Schönheitsideale“. Der Weihbischof unterstrich: „Ich danke Ihnen, dass Sie an Schulen ein wachsames Auge auf junge Menschen haben, die so schnell auf einen Weg gebracht werden können, der nach großer Freiheit riecht, de facto aber zur Selbstausbeutung oder Selbstüberhöhung führen kann“.

 

Orth: „Wichtiger Beitrag zur Entwicklung der Schulgemeinschaft“

 

Ordinariatsrätin Susanne Orth, im Erzbischöflichen Ordinariat zuständig für den Bereich Bildung, dankte den Lehrerinnen und Lehrern, für ihre Bereitschaft, einen spezifisch christlichen Dienst als Beitrag für eine humane Schule zu leisten: „Mit Ihrer Präsenz an der Schule, tragen Sie nicht nur zur Persönlichkeitsbildung der Schülerinnen und Schüler bei, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Schulgemeinschaft.“

Bisher 123 Schulseelsorgerinnen und Schulseelsorger für die Erzdiözese beauftragt

Insgesamt wurden in der Erzdiözese Freiburg seit 2007 in sieben Kursen 123 Religionslehrerinnen und Religionslehrer zu Schulseelsorgerinnen und Schulseelsorgern beauftragt. Die Beauftragung bezieht sich auf eine Schule und gilt zunächst für fünf Schuljahre.

Die Tätigkeit als Schulseelsorgerin bzw. Schulseelsorger ist als Dienst im „pastoralen Ort“ Schule zu verstehen. Schulseelsorgerinnen und Schulseelsorger eröffnen den am Schulleben beteiligten Menschen religiöse Erlebnis- und Erfahrungsräume. Sie tragen zur Identitätsfindung und -stärkung des Einzelnen, zu religiöser Orientierung, zur Förderung und Vertiefung der Spiritualität sowie zu einem respektvollen und wertschätzenden Miteinander im Lern- und Lebensort Schule bei.

(ebfr/mam)

 

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