(Quelle: Helmut Thewalt / Bistum Trier)

Missio Canonica in Trier verliehen

Nachrichten | 28.09.2021

In einem Gottesdienst im Trierer Dom hat Bischof Stephan Ackermann 57 Lehrerinnen und Lehrern die kirchliche Unterrichtserlaubnis für den Religionsunterricht verliehen. Mit der Missio Canonica ausgestattet können die neuen Lehrkräfte aus dem Bistum Trier das Fach katholische Religion im Auftrag der Kirche in allen Schulformen unterrichten.

 

Neben der vom Bischof überreichten Sendungsurkunde erhielten die jungen Lehrerinnen und Lehrer, die fast alle ihren Schuldienst bereits begonnen haben, auch einen kleinen Engel aus Speckstein geschenkt. Engel seien einerseits „so etwas wie die personifizierte Sorge Gottes für jede und jeden“, sagte der Bischof in seiner Predigt am 24. September. Zum anderen seien sie biblisch betrachtet aber auch Boten und Künder der Botschaft Gottes – wie etwa der Verkündigungsengel Gabriel aus dem vorgelesenen Lukas-Evangelium, der Maria die Geburt Jesu verheißt.

Starkes Bedürfnis nach Hoffnung und Begleitung

Die insgesamt 59 Lehrerinnen und Lehrer, von denen zwei nicht an der Verleihung teilnehmen konnten, unterrichten neben weiteren Fächern katholische Religion an kirchlichen und – weit überwiegend – an staatlichen Schulen im Gebiet des Bistums: an Förderschulen, Grundschulen, Realschulen Plus, Integrierten Gesamtschulen/Gemeinschaftsschulen, Gymnasien und Berufsbildenden Schulen. Annika Meyer aus Föhren zum Beispiel ist Lehrerin an der Theobald-Simon-Schule in Bitburg – als Berufsbildende Schule jene Schulform, an der die meisten Religionslehrerinnen und -lehrer eingesetzt sind. Meyer schätzt an dem Fach, dass darin auch viel „über die Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler und ihre Probleme gesprochen werden kann“. Sie merke, dass ihnen das „guttue“. Sie versuche, die „Botschaft der Liebe“ zu vermitteln und dabei ihren Religionsunterricht in einfacher, verständlicher Sprache zu gestalten, um die Jugendlichen zu erreichen. Dabei beobachtet sie, „dass alle ein starkes Bedürfnis haben nach Hoffnung und Begleitung sowie den Wunsch, in eine ‚richtige‘ Richtung gelenkt zu werden“.

Nicht nur Glaubenswissen vermitteln

Christian Schnack aus Ochtendung unterrichtet an der Augustiner-Realschule Plus in Hillesheim. Er beobachte in der Eifel noch ein gutes religiöses Vorverständnis bei den Schülerinnen und Schülern und versuche in seinem Unterricht, nicht nur Glaubenswissen zu vermitteln, sondern auch „für die Frohe Botschaft zu begeistern“. Dabei komme es ihm in der Begegnung mit den Jugendlichen auch darauf an, „in den Gesprächen die Position der Kirche anzubieten“, sagte Schnack, der auch Ethik sowie die Fächer Mathematik und Wirtschaft und Verwaltung unterrichtet.

Beim Empfang nach der Missio-Verleihung im Generalvikariat dankte der Bischof den Lehrerinnen und Lehrern für ihren Dienst und bot sich als Gesprächspartner für ihre Belange an. Als Leiter der Bistums-Schulabteilung beglückwünschte Albrecht Adam die neuen Lehrkräfte. Für den untergeordneten Arbeitsbereich Religionsunterricht und Schulpastoral, der für die Missio-Canonica-Verleihung zuständig ist, bedankte sich dessen Leiter Patrick Wilhelmy bei den Referentinnen und Referenten für die unterschiedlichen Schulformen und den Mitarbeiterinnen für die Vorbereitung.

Die Missio Canonica

Um katholischen Religionsunterricht erteilen zu können, benötigen Lehrkräfte neben der staatlichen Lehrbefähigung eine Bevollmächtigung durch die Kirche. Auf Grund der Sonderstellung des Religionsunterrichts als „res mixta“ wird durch die kirchliche Sendung die gemeinsame Verantwortung von Kirche und Staat sichergestellt. Für die Dauer des Referendariates erhalten die Religionslehrerinnen und Religionslehrer aller Schulformen eine vorläufige kirchliche Unterrichtserlaubnis. Zuständig ist das Bistum, in dem die Universität liegt, an der das Studium abgeschlossen wurde. Nach bestandenem Zweiten Staatsexamen kann die Missio Canonica beantragt werden. Dafür legen die Lehrkräfte das Versprechen ab, ihren Unterricht in Übereinstimmung mit der Lehre der katholischen Kirche zu erteilen.

(Pressestelle Bistum Trier / mam)

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