In mehreren Bistümern sind im Juli Lehrerinnen und Lehrer für den katholischen Religionsunterricht beauftragt worden. Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke ermutigte sie, selbst Jünger Jesu zu sein. Darüber hinaus dankte er allen Religionslehrkräften und Mitarbeitenden an katholischen Schulen in einem Brief für ihren „außerordentlichen Einsatz“ in der Pandemie.
21 Lehrerinnen und Lehrer an Grund-, Mittel- und Förderschulen im Bistum Eichstätt haben ihre kirchliche Lehrbeauftragung, die Missio Canonica, erhalten. Die Beauftragung bekamen sie im Rahmen einer festlichen Eucharistiefeier mit Bischof Gregor Maria Hanke in der Eichstätter Schutzengelkirche. Sie alle wurden während ihrer Ausbildung vom religionspädagogischen Seminar des Bistums Eichstätt begleitet.
In seiner Ansprache ermunterte der Eichstätter Bischof die künftigen Religionslehrerinnen und Religionslehrer, den Menschen die Augen für die Gegenwart Christi in der Welt zu öffnen. Sie sollen selbst Jünger Jesu Christi sein, die aus ihrer tiefen Beziehung zu Jesus heraus ausstrahlen und bezeugen können, „dass Er da ist!“. Im Religionsunterricht gehe es jedoch nicht um eine Jüngerschule oder darum, „Follower“ für Jesus zu sammeln. Er sei vielmehr ein diakonaler Dienst an Menschen in jeder Situation, mit allen ihren Zweifeln und Nöten.

© Norbert Staudt / pde
Lehrerkräfte als "Stabilitätsanker" in der Pandemie
Zudem dankte Bischof Hanke allen Lehrkräften an den diözesanen Schulen, sowie allen Religionslehrerinnen und Religionslehrern. In einem Brief zum Ende des Schuljahres betonte er den „außerordentlichen Einsatz“, den die Pandemie erfordert habe. Trotz der widrigen Umstände des Wechsel- und Distanzunterrichts hätten die Lehrkräfte den Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern aufrechterhalten und waren auf diese Weise oftmals nicht nur für sie, sondern auch für deren Eltern „Stabilitätsanker in der in jeder Hinsicht herausfordernden Pandemiesituation“, so der Eichstätter Bischof. Dies sei nicht selbstverständlich, da sie teilweise selbst Kinder hätten, die besondere Aufmerksamkeit und Hilfe gebraucht hätten.
Dresden-Meißen: Neun neue Religionslehrerinnen und -lehrer
Auch im Bistum Dresden-Meißen wurden junge Lehrerinnen und Lehrer für den katholischen Religionsunterricht beauftragt. Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes überreichte Bischof Heinrich Timmerevers am 16. Juli in der Dresdner Kathedrale sieben Religionslehrerinnen und zwei Religionslehrern die Missio Canonica. Regina Nothelle, Diözesandirektorin für Religionspädagogik im Bistum Dresden-Meißen, erklärte dazu: „Gerade in der momentanen Situation von Kirche sind Kraft und Gelassenheit sowie Freude am Gauben und seiner Vermittlung unabdingbare Grundlagen für den Dienst als Religionslehrer und Religionslehrerin. Wir freuen uns, dass die Kolleginnen und Kollegen genau dazu bereit sind und sich zugleich auch dafür einsetzen, dass katholischer Religionsunterricht als ordentliches Unterrichtsfach wahrgenommen und wertgeschätzt wird.“
Missio an 155 Lehrkräfte in Rottenburg-Stuttgart verliehen
In der Diözese Rottenburg-Stuttgart haben Anfang Juli insgesamt 155 Religionslehrerinnen und Religionslehrer die Missio Canonica erhalten. Bischof Gebhard Fürst und die Weihbischöfe Matthäus Karrer und Gerhard Schneider beauftragten die Lehrkräfte dazu in drei speziellen Gottesdiensten für den katholischen Religionsunterricht.
Bischof Fürst überreichte bei einem Gottesdienst in der Kirche St. Maria in Ditzingen am 11. Juli rund 45 Lehrerinnen und Lehrern die Missio canonica, die diese eigentlich schon im Vorjahr hätten erhalten sollen, was aufgrund der Coronapandemie jedoch nicht möglich war.
In weiteren Gottesdiensten wurden die Urkunden durch Weihbischof Karrer am 16. Juli in der Kirche St. Martin in Herrenberg an weitere rund 45 Lehrerinnen und Lehrer aus dem nördlichen Teil der Diözese verliehen sowie durch Weihbischof Schneider am 17. Juli in der Basilika St. Martin in Weingarten an 64 Lehrerinnen und Lehrer aus dem südlichen Teil der Diözese.
Die Missio Canonica
Um katholischen Religionsunterricht erteilen zu können, benötigen Lehrkräfte neben der staatlichen Lehrbefähigung eine Bevollmächtigung durch die Kirche. Auf Grund der Sonderstellung des Religionsunterrichts als „res mixta“ wird durch die kirchliche Sendung die gemeinsame Verantwortung von Kirche und Staat sichergestellt. Für die Dauer des Referendariates erhalten die Religionslehrerinnen und Religionslehrer aller Schulformen eine vorläufige kirchliche Unterrichtserlaubnis. Zuständig ist das Bistum, in dem die Universität liegt, an der das Studium abgeschlossen wurde. Nach bestandenem Zweiten Staatsexamen kann die Missio Canonica beantragt werden. Dafür legen die Lehrkräfte das Versprechen ab, ihren Unterricht in Übereinstimmung mit der Lehre der katholischen Kirche zu erteilen.
(mam)