Miteinander statt übereinander reden: Unter diesem Motto steht das Begegnungsprojekt „Meet a Jew“ des Zentralrats der Juden in Deutschland. In Schulen, Universitäten und Sportvereinen geben ehrenamtliche Jugendliche und Erwachsene Einblicke in ihren jüdischen Alltag. Im Vordergrund steht ein niederschwelliger Austausch auf Augenhöhe.
Im Mittelpunkt der Begegnungen soll nicht die Geschichte, sondern der lebendige Alltag von Jüdinnen und Juden stehen. „Ziel ist es, das oft verfestigte Bild von Juden in der Gesellschaft aufzubrechen und eine Vielzahl von authentischen jüdischen Stimmen und Perspektiven vorzustellen“, heißt es auf der Website des Zentralrats der Juden über das deutschlandweit angebotene Projekt.
Angebot für Schulen und Bildungseinrichtungen
Das Angebot richtet sich unter anderem explizit an Schulen und Bildungseinrichtungen aller Qualifikationsstufen von der Grundschule bis zur Erwachsenenbildung. Die Begegnungen sind als Ergänzung des Unterrichts gedacht und lassen sich in den Fächern Ethik, Religion, Geschichte, Politik oder fächerübergreifend im Projektunterricht einbetten. Vorkenntnisse der Lerngruppen zum Judentum sind nicht notwendig. Pädagoginnen und Pädagogen können deutschlandweit Besuche direkt über www.meetajew.de anfragen.
Coaches bereiten Ehrenamtliche vor
Erfahrene Coaches bereiten die jüdischen Jugendlichen und Erwachsenen in mehrteiligen Wochenendseminaren auf ihre Besuche in Schulklassen und anderen Einrichtungen vor. Dabei werden Themen wie Judentum, Israel und Antisemitismus aber auch Rhetorik und Konfliktmanagement behandelt.
„Meet a Jew“ ist 2020 aus dem Zusammenschluss der jüdischen Projekte „Rent a Jew“ und „Likrat – Jugend und Dialog“ hervorgegangen. Das Angebot wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert. Weitere Informationen gibt es auf der Website sowie auf Facebook und Instagram.
Festjahr 2021 feiert jüdisches Leben heute
Einen aktuellen Anlass, sich mit dem Thema Judentum im Unterricht und darüber hinaus zu beschäftigen, bietet sich in 2021. Ein eigens gegründeter Verein widmet jüdischem Leben in Deutschland ein Festjahr, das bundeweit begangen werden soll. Ziel sei es unter anderem einen Beitrag gegen den erstarkten Antisemitismus zu leisten und Vorurteile gegenüber Jüdinnen und Juden abzubauen. „Im Festjahr wollen wir jüdisches Leben heute in den Fokus rücken und die große Vielfalt des Judentums sichtbar und erkennbar machen. Das Judentum war und ist konstitutiv für Deutschland und seine Geschichte“, erklärte Staatsministerin a. D. Sylvia Löhrmann als Generalsekretärin des Vereins „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“. Eine gemeinsame Auftaktveranstaltung ist für das kommende Frühjahr geplant.
Schwerpunkt und Unterrichtsmaterialien auf rpp-katholisch.de
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(mam)