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Lehrer gegen Antisemitismus

Nachrichten | 02.10.2019

Anlässlich des jüdischen Neujahrsfestes Rosch Haschana hat Kardinal Reinhard Marx Religionslehrer aufgefordert, im Unterricht und im Schulalltag verstärkt gegen Antisemitismus vorzugehen. Die Zunahme antisemitistischer Einstellungen sei auch eine Herausforderung für das kirchliche Bildungswesen, schrieb der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz in einem Grußwort an den Zentralrat der Juden.

„Ich möchte die Religionslehrerinnen und Religionslehrer und nicht zuletzt auch die Verantwortlichen für das katholische Schulwesen bitten, diese Herausforderung anzunehmen und der Auseinandersetzung mit antisemitistischen Vorurteilen größere Aufmerksamkeit im Unterricht und im Schulleben zu widmen“, schrieb Kardinal Marx.

Marx erinnerte an Shoah

Der Erzbischof von München und Freising erinnerte zudem an den 80. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs. Die Ermordung der europäischen Juden sei untrennbar mit der Geschichte dieses Krieges verbunden. „Doch die Shoah war nicht Folge von Kriegshandlungen oder der Besatzungspolitik. Es war der Hass auf das jüdische Volk und das Judentum, der die Mordaktionen leitete, ein Hass ohne gleichen“, schrieb Kardinal Marx.

Es habe Christen gegeben, die unter Einsatz ihres Lebens Widerstand geleistet und Juden gerettet hätten. „Doch die meisten Christen haben sich gleichgültig gegenüber dem Leid der Juden verhalten; nicht wenige haben sich an den Verbrechen beteiligt. Die Erinnerung daran erfüllt mich und viele andere heute mit Scham“, schrieb Marx. Auch an das Verhalten von Bischöfen und den Papst richteten sich kritische Fragen. Daher, so Kardinal Marx, sei er Papst Franziskus dankbar für dessen Ankündigung, im März 2020 den vatikanischen Archivbestand aus der Zeit des Pontifikates von Papst Pius XII. für die Öffentlichkeit und für die historische Forschung zugänglich zu machen. „Ich hoffe sehr, dass eine solide wissenschaftliche Erforschung der Quellen uns in der Aufarbeitung der Vergangenheit weiter helfen wird.“

Das jüdische Neujahrsfest

In diesem Jahr hat das jüdische Neujahrsfest Rosch Haschana am 29. September begonnen. Juden in der ganzen Welt feierten drei Tage lang den Anfang der Schöpfung. Der Name des Festes bedeutet übersetzt „Haupt des Jahres“.

(mam)

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